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Rente: Ingo Kramer fordert Überarbeitung der Pläne von Union und SPD


Verbände schlagen Alarm
Schwarz-rote Rentenpläne kosten 130 Milliarden

Von t-online, dpa-afx
Aktualisiert am 29.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Arbeitgeberpräsident erachtet Rentenpläne als gefährlich.Vergrößern des BildesArbeitgeberpräsident erachtet Rentenpläne als gefährlich. (Quelle: dpa-bilder)

Nach Ansicht der Wirtschaftsverbände schlägt Schwarz-Rot mit seinen Rentenplänen eine gefährliche Richtung ein. Der neue Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer forderte von Union und SPD sogar eine Überarbeitung der Pläne.

"Es kann nicht gewollt sein, dass jetzt zunichte gemacht wird, was in den vergangenen Jahren vereinbart wurde, um eine solide Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung dauerhaft sicherzustellen", sagte der Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).

Anliegen zwar verständlich, aber zu teuer

Eine "Rente mit 63" sei teuer, ungerecht und gehe an den Notwendigkeiten des Arbeitsmarktes vorbei. Das Anliegen, die Renten der Mütter von vor 1992 geborenen Kindern aufzustocken, sei zwar verständlich - die Kosten allein dieser neuen Leistung summierten sich aber auf 130 Milliarden Euro bis 2030, rechnete Kramer vor.

Falsches Signal

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, sagte den Dortmunder "Ruhr Nachrichten", die hohen Zusatzausgaben in der Alterssicherung durch Mütterrente und Lebensleistungsrente belasteten Rentenkassen und Steuerzahler. Die abschlagsfreie Rente mit 63 für langjährig Versicherte signalisiere zudem, "wir könnten uns einen frühzeitigen Ausstieg aus der Erwerbstätigkeit leisten".

Dabei sei der demografische Wandel eindeutig, so Schweitzer: "Wir müssen alle länger arbeiten, deshalb führt kein Weg an der Rente mit 67 vorbei." Auch die SPD müsse bei ihren Ausgabenwünschen zeigen, dass sie eine Politik ohne neue Schulden umsetzen könne. Der DIHK-Präsident: "Die Koalitionspartner spekulieren aber bei ihren Vorhaben darauf, dass ein hohes Wirtschaftswachstum zu neuen Rekorden bei den Steuereinnahmen führt. Das ist aber kein Selbstläufer."

45 Beitragsjahre sollen reichen

Nach den Plänen von SPD, CDU und CSU sollen etwa neun Millionen Rentner mehr Geld erhalten. Während die sogenannte Mütterrente ein besonderes Anliegen der Union war, konnte sich die SPD bei der Rente mit 63 ohne Abschläge für langjährige Versicherte durchsetzen. Künftig sollen 45 Beitragsjahre reichen, um dann eine abschlagsfreie Rente beziehen zu können. Beide Neuerungen sollen kommenden Juli in Kraft treten.

Die Mütterrente soll ab 2014 die Altersbezüge von Eltern aufstocken, deren Kinder vor 1992 geboren wurden. Ein Plus von monatlich etwa 28 Euro pro Kind ist zu erwarten. Mit einer besseren Rente können auch Geringverdiener rechnen, die im Koalitionsvertrag Lebensleistungsrente genannt wird. "Die Einführung wird voraussichtlich bis 2017 erfolgen", heißt es dort. Ziel ist es, den Rentenanspruch auf sogenannte 30 Entgeltpunkte aufzustocken.

Nach diesen Entgeltpunkten berechnen sich die Rentenhöhen. Bei den Mütterrenten werden die erworbenen Entgeltpunkte um einen Punkt erhöht. Allein die Verbesserung dieser Renten für ältere Mütter wird rund 6,5 Milliarden Euro jährlich kosten und wird aus Beiträgen der Rentenversicherung finanziert.

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