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Konto-Überziehung: Verbraucherschützer fordern "Zinsdeckel"


Konto-Überziehung
Verbraucherschützer fordern "Zinsdeckel"

Von afp, t-online
Aktualisiert am 20.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Die Dispozinsen sorgen weiter für DiskussionsstoffVergrößern des BildesDie Dispozinsen sorgen weiter für Diskussionsstoff (Quelle: imago/Gerhard Leber)
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Deutschlands Verbraucherschützer fordern eine Zins-Obergrenze bei der Konto-Überziehung. Im Zuge der derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD machen sie sich für einen "Zinsdeckel" stark, der "den fehlenden Wettbewerbsdruck" in der Bankenbranche im Feld der Dispo-Zinsen "wirksam kompensiert". Das sagte Frank-Christian Pauli, Finanzexperte des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), der Internet-Ausgabe des "Handelsblatts".

Die Höchstgrenze solle bei sieben Prozent liegen plus der Höhe des internationalen Referenzzinssatzes Euribor für Geschäfte am Geldmarkt mit drei Monaten Laufzeit.

Obergrenze deutlich unter Durchschnitt

Eine solche Dispo-Obergrenze würde demnach derzeit 7,218 Prozent betragen. "Die Formel berücksichtigt das Niveau der Darlehenszinsen und die Kosten, die Banken selbst fürs Geldaufnehmen haben", sagte Finanzexperte Pauli dem "Handelsblatt". In der Realität liegen die Dispozinsen dagegen meist bei zehn bis zwölf Prozent. Stellenweise werden auch fast 15 Prozent verlangt. Am unteren Ende der Spanne lassen sich auch Angebote von fünf bis acht Prozent finden. Der Durchschnitt liegt laut "Stiftung Warentest" bei 11,3 Prozent.

Diese Zahlen gelten für die mit der Bank vereinbarte Überziehung des Kontos. Außerhalb dieses Rahmens schlagen Banken und Sparkassen auch mit 18 Prozent und mehr zu.

Fehlender Wettbewerb bei Dispozinsen

Den Vorschlag der Union, Bankkunden mit Warnhinweisen und einer besseren Beratung vor hohen Kosten von Dispokrediten zu schützen, sieht Finanzexperte Pauli skeptisch. "Transparenz allein reicht nicht, um die viel zu hohen Zinsen deutlich zu senken", sagte Pauli der Zeitung. Bei Dispozinsen fehle es schlicht an Wettbewerb. Die Überziehungskonditionen seien nur eine von vielen Preiskomponenten beim Konto.

Union setzt auf Warnhinweise

Über das Konfliktthema will am Mittwoch im Rahmen der Koalitionsgespräche die Arbeitsgruppe Finanzen verhandeln. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen strebt die SPD eine Obergrenze in Abhängigkeit vom Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank (EZB) an.

Die Union hingegen setzt demnach auf Warnhinweise und eine bessere Beratung der Bankkunden, mit denen diese vor hohen Kosten von Dispokrediten geschützt werden sollten.

Was genau ist der Dispo?

Dispozinsen werden fällig, wenn ein Bankkunde kein Geld mehr auf dem Girokonto hat, es aber weiter belastet wird und ins Minus rutscht. Zunächst gewährt die Bank in der Regel einen Dispositionskredit - kurz: Dispokredit oder Dispo. Dieser ermöglicht eine begrenzte Überziehung. Limit sind oft zwei oder drei Monatsgehälter. Für Überziehungen in diesem Rahmen gilt der Dispozinssatz.

Wird das Konto über diesen Rahmen hinaus überzogen, fallen Überziehungszinsen an. Diese liegen oft noch mehrere Prozentpunkte höher. Diese Überziehung ist bei vielen Banken und Sparkassen jedoch gar nicht möglich, weil dann Lastschriften storniert und Daueraufträge nicht ausgeführt werden oder der Geldautomat nichts mehr ausspuckt. Auch Überweisungen sind dann in der Regel nicht mehr möglich und werden etwa beim Online-Banking direkt abgelehnt.

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