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Dieselskandal: VW-Milliarde – Was wurde aus dem Bußgeld?


Abgas-Skandal
Die VW-Milliarde: Was wurde aus dem Bußgeld?

Von dpa, sm

Aktualisiert am 20.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Volkswagen: Im Juni vergangenen Jahres hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig ein Milliardenbußgeld gegen den größten deutschen Autobauer verhängt.Vergrößern des BildesVolkswagen: Im Juni vergangenen Jahres hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig ein Milliardenbußgeld gegen den größten deutschen Autobauer verhängt. (Quelle: Francis Dean/Deanpicture/imago-images-bilder)
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Ein warmer Geldregen für das Land Niedersachsen: Vor gut einem Jahr hat Volkswagen ein Milliardenbußgeld an das Land zahlen müssen. Das weckte Begehrlichkeiten – auch in anderen Bundesländern.

Im Juni 2018 hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig im Zuge der Dieselaffäre eine Milliardenbuße gegen den Volkswagenkonzern verhängt. Damit sollten, wie es damals hieß, "Aufsichtspflichtverletzungen" geahndet werden.

Formell handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit. Die Buße setzt sich aus dem gesetzlichen Höchstbetrag von fünf Millionen Euro sowie der Abschöpfung wirtschaftlicher Vorteile von 995 Millionen Euro zusammen.

Im September 2015 hatten US-Behörden Abgasmanipulationen an Millionen von Autos mit Dieselmotoren aufgedeckt. Die Landesregierung begrüßte damals die Anerkennung der Geldbuße durch Volkswagen. Niedersachsen hält 20 Prozent der Stimmrechte im Konzern. Zuvor gab es von anderen Seiten Forderungen, das Geld solle allen Bundesländern zugute kommen.

Digitalisierung und Schuldenabbau

Nach Angaben des Landeswirtschaftsministeriums fließen 350 Millionen Euro des Bußgeldes in Breitbandausbau und Digitalisierung. Das sogenannte Sondervermögen für den Ausbau von hochleistungsfähigen Datenübertragungsnetzen und für Digitalisierungsmaßnahmen sei auf eine Milliarde Euro aufgestockt worden – 350 Millionen Euro davon stammen von VW.
Weitere 100 Millionen Euro sind zudem früheren Angaben zufolge für die Tilgung von Altschulden bestimmt.

Investition in Kliniken und Sportstätten

200 Millionen Euro der VW-Milliarde fließen in die Sanierung und den Neubau von Krankenhäusern – laut Sozialministerium sollen vom laufenden Jahr an bis 2022 jährlich 50 Millionen Euro dafür verwendet werden. Kürzlich beschlossen wurden für 2019 Investitionen von 120 Millionen Euro an 19 Klinikstandorten sowie die Förderung eines Neubaus in Delmenhorst mit voraussichtlich 150 Millionen Euro – anteilig stammt das Geld aus der VW-Milliarde.

Weitere 150 Millionen Euro sind für die Sanierung der Medizinischen Hochschule in Hannover und der Universitätsklinik in Göttingen bestimmt. 100 Millionen Euro werden zur Sanierung von Sportstätten genutzt, 80 Millionen Euro davon gehen an kommunale Sportanlagen, der Rest an Vereinsstätten.

Klimafreundliche Mobilität

Weitere 100 Millionen Euro der VW-Milliarde schließlich plant das Umweltministerium für klimaschonende Maßnahmen im Verkehr ein. Minister Olaf Lies (SPD) kündigte kürzlich an, 20 Millionen Euro sollten dort eingesetzt werden, wo Stickstoffdioxid-Grenzwerte 2017 überschritten worden seien – also in Hannover, Oldenburg, Osnabrück und Hildesheim. Auch die Wasserstofftechnologie solle mit 40 Millionen Euro unterstützt werden, weitere 40 Millionen Euro fließen demnach in umweltfreundlichere kommunale Fahrzeugflotten.

Weitere Forderungen: Stellen, Schulden, Modernisierung

Die Nachricht des unverhofften Geldsegens hatte im vergangenen Jahr Begehrlichkeiten auf verschiedenen Seiten geweckt: Der niedersächsische Richterbund forderte damals, Stellen für Staatsanwälte und Richter zu finanzieren, der Steuerzahlerbund mahnte dagegen an, das Geld in den Abbau des Schuldenbergs zu stecken. Der DGB verlangte eine Modernisierungsoffensive für das Land.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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