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Trotz Corona-Sorgen: Industrie verzeichnet größtes Auftragsplus seit 2014


Trotz Corona-Sorgen
Industrie verzeichnet größtes Auftragsplus seit Juli 2014

Von rtr
06.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Eine Fabrik bei Sonnenaufgang: Die deutsche Industrie hat im Januar deutlich mehr Aufträge bekommen.Vergrößern des BildesEine Fabrik bei Sonnenaufgang: Die deutsche Industrie hat im Januar deutlich mehr Aufträge bekommen. (Quelle: Florian Gaertner/imago-images-bilder)
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Lichtblick für die Wirtschaft: Die Aufträge der Industrie sind zum Jahresbeginn überraschend stark gewachsen. Für allzu große Freude gibt es trotzdem keinen Grund, wie mehrere Experten warnen.

Die deutsche Industrie hat im Januar trotz der Sorgen wegen der Ausbreitung des Coronavirus das größte Auftragsplus seit fünfeinhalb Jahren geschafft. Die Bestellungen legten vor allem wegen Großaufträgen aus dem Ausland um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu.

"Das ist der stärkste Anstieg seit Juli 2014", wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen nur mit einem Wachstum von 1,4 Prozent gerechnet, nachdem es im Vormonat noch einen Rückgang von 2,1 Prozent gegeben hatte.

"Der Anstieg ist insbesondere im Luft- und Raumfahrzeugbau und im Maschinenbau auf Großaufträge zurückzuführen", erklärte das Statistische Bundesamt dazu. Aber auch ohne Berücksichtung von Großaufträgen hätte es ein Plus von 2,3 Prozent gegeben, "was auf eine gute allgemeine Auftragslage in vielen Wirtschaftszweigen zurückgeht".

"Kein Zeichen für spürbare Konjunkturbelebung"

Experten warnen allerdings davor, sich von den Auftragsdaten blenden zu lassen. "Ein Silberstreif am Auftragshorizont, aber leider kein Zeichen für eine nun spürbare Konjunkturbelebung", sagte Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe.

Erfreulich sei zwar, dass sich auch ohne Berücksichtigung der Großaufträge die Lage verbessert habe. "Doch wegen des Coronavirus sind weitere Störungen im Produktionsablauf und beim Auftragseingang vorgezeichnet", sagte der Volkswirt. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, es bleibe abzuwarten, "wie sich die neuen Risiken durch den Coronavirus auswirken".

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat das Jahr wegen der Coronavirus-Epidemie bereits abgeschrieben. "Die Industriekonjunktur dürfte auch im laufenden Jahr in der Rezession verharren und sich zu der längsten seit der Wiedervereinigung ausweiten", heißt es im aktuellen Quartalsbericht. "Nicht Brexit, nicht Trump, sondern das Coronavirus und seine weltweite Verbreitung haben derzeit den größten negativen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland." Die Industrie schrumpfte schon vor dem Virus-Ausbruch sechs Quartale in Folge – vor allem wegen der schwächeren Weltkonjunktur, aber auch wegen der Probleme in der Autoindustrie.

Die Aufträge aus dem Inland fielen im Januar um 1,3 Prozent zum Vormonat. Die Bestellungen aus dem Ausland zogen hingegen um 10,5 Prozent an. Dabei nahmen die Aufträge aus der Eurozone um 15,1 Prozent, die aus dem restlichen Ausland um 7,8 Prozent zu.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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