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Warnung vor Bahn-Streiks: "Das ist eine Attacke auf das ganze Land"


Warnung vor Bahn-Streiks
"Das ist eine Attacke auf das ganze Land"

Von reuters, neb

Aktualisiert am 06.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Stillstand (Symbolbild): Die Streiks bei der Bahn rücken immer näher – die Deutsche Bahn stellt sich bereits auf Ausfälle in den letzten Ferienwochen ein.Vergrößern des BildesStillstand (Symbolbild): Die Streiks bei der Bahn rücken immer näher – die Deutsche Bahn stellt sich bereits auf Ausfälle in den letzten Ferienwochen ein. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)
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Zum Ende der Ferienzeit müssen sich viele Urlauber wohl auf Streiks einstellen. Der Tarifkonflikt zwischen der GDL und der Bahn spitzt sich zu. Nun findet der Bahn-Personalvorstand drastische Worte.

Die Deutsche Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL vor der Ausrufung von Streiks in der nächsten Woche gewarnt. "Sollte es danach tatsächlich zu Streiks kommen, trifft das massiv unsere Kunden und unsere Mitarbeiter", sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler am Freitag. "Letztlich ist das eine Attacke auf das ganze Land."

Er verwies darauf, dass die Bahn wegen der Corona-Krise und der Flut-Katastrophe gewaltige Schäden gehabt habe, nun aber eine wirtschaftliche Erholung einsetze. "Jetzt gerade, wo die Kunden zurückkommen, soll es Streiks geben", kritisierte Seiler. "Diesen Streik braucht jetzt niemand."

Nach gescheiterten Tarifgesprächen hat die GDL eine Urabstimmung über einen Streik eingeleitet und will das Ergebnis am Dienstag bekanntgeben. Dann könnte auch bereits ein Zeitpunkt für den Streikbeginn erklärt werden, der mit dem Rückreise-Verkehr nach Ferien-Ende in einigen Bundesländern zusammenfallen könnte. Was die GDL im Detail fordert, lesen Sie hier im t-online-Interview mit GDL-Chef Claus Weselsky.

"Egoistische Machtinteressen" stünden im Vordergrund

Seiler sagte, er rechne mit einer Eskalation. "Wir bereiten uns entsprechend darauf vor, alles andere wäre ja fatal." Man wolle die Auswirkungen für die Kunden so gering wie möglich halten. "Der Streik ist absolut überflüssig."

Nach Worten von Seiler hat die GDL bis jetzt keinen ernsthaften Lösungswillen gezeigt, es habe keine seriösen Verhandlungen gegeben. Bei der GDL stünden wohl wegen der Rivalität mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) "egoistische Machtinteressen im Mittelpunkt". Die EVG hat mit der Bahn bereits einen Sanierungstarifvertrag mit einer Laufzeit bis Februar 2023 geschlossen.

Zwist der Gewerkschaften verschärft Konflikt

Der GDL hatte die Bahn zuletzt Lohnerhöhungen in zwei Schritten angeboten: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024.

Der Tarifstreit wird durch den Zwist zwischen den Gewerkschaften verschärft. Die GDL versucht aktuell, neue Mitglieder für ihre Gewerkschaft von der Konkurrenzgewerkschaft EVG abzuwerben. Aktuell gibt es keine Vereinbarung zwischen der Bahn, der GDL und der EVG das Tarifeinheitsgesetz auszusetzen. Laut diesem Gesetz zählt nur der Tarifeinheit der Gewerkschaft im Betrieb, die mehr Mitglieder vorweisen kann.

Laut Bahn ist die GDL die deutlich kleinere Gewerkschaft und hat nur in 16 Betrieben eine solche Mehrheit – die GDL wehrt sich gegen diese Einschätzung. Insgesamt gibt es 71 Betriebe, in denen Mitglieder beider Gewerkschaften arbeiten.

In der Vergangenheit gab es Einigung zu einer Koexistenz der Tarifverträge in den Betrieben. Das bedeutet: Jeder Mitarbeiter konnte offenlegen, bei welcher Gewerkschaft er Mitglied ist und somit den jeweiligen Tarifvertrag beanspruchen. Die Bahn betonte, dass sie auch in Zukunft weiterhin offen für eine solche Einigung und damit ein Aussetzen des Tarifeinheitsgesetz sei.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur Reuters
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