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Warnung vor unsicheren Flügen: Boeing-Ingenieur erhebt schwere Vorwürfe


"Spiegel"-Bericht
Whistleblower erhebt Vorwürfe gegen Flugzeugbauer Boeing

Von t-online, bud

Aktualisiert am 14.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Auch als "Unglücksflieger" bezeichnet (Archivbild): Die Boeing 737 MAX landet nach einem Testflug auf dem Boeing Platz in Seattle.Vergrößern des BildesAuch als "Unglücksflieger" bezeichnet (Archivbild): Die Boeing 737 MAX landet nach einem Testflug auf dem Boeing Platz in Seattle. (Quelle: Karen Ducey/Reuters-bilder)
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Neuer Ärger für Boeing: Nachdem das Flugzeugmodell "737 Max" aufgrund technischer Fehler mehrmals abstürzte, meldet sich nun ein deutscher Ingenieur zu Wort – und geht mit dem Konzern hart ins Gericht.

Es sind schwere Vorwürfe, mit denen sich Boeing auseinandersetzen muss: Ein ranghoher Boeing-Ingenieur aus Deutschland hält dem Konzern Qualitätsmängel in der Produktion sowie Nachlässigkeit bei der Überprüfung der Flugzeuge vor. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf einen entsprechenden Brief, der dem Magazin vorliegt.

Demnach heißt es in dem Schreiben: "Das Topmanagement des Boeing-Konzerns übernimmt noch immer keine Verantwortung für die Effektivität des Qualitätssystems". Auch sei die Firmenkultur "nicht förderlich für die nötige Sicherheit von Luftfahrtprodukten".

Unterzeichner des Briefs ist laut "Spiegel" der Deutsche Martin Bickeböller. Bei ihm handele es sich um einen Ingenieur, der bei Boeing in Seattle arbeite und verantwortlich für die Qualitätskontrolle der vielen Zulieferer des Langstreckenfliegers 787 ("Dreamliner") sei. Das Schreiben liegt demnach auch der "Seattle Times" vor und ist an die US-Flugaufsichtsbehörde FAA adressiert.

Auch wirtschaftlich sei Boeing stark angeschlagen

Die Vorwürfe kommen für Boeing zur Unzeit. Das Unternehmen steckt ohnehin in einer wirtschaftlichen Krise. Grund dafür: die Corona-Krise und damit verbundene Auftragsstornierungen der Airlines sowie der Absturz zweier Modelle des Kurzstreckenjets 737 Max in Indonesien und Äthiopien. Und es gibt weitere Probleme: Im November konnte kein einziger Großraumjet fertig ausgeliefert werden werden.

Unklar ist, inwieweit die Vorwürfe von Bickeböller und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Konzerns zusammenhängen. Dem "Spiegel" zufolge versuche Boeing glaubhaft zu machen, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun habe. Zweifel daran jedoch nähre ein Bericht des US-Senats, der dem Magazin vorliegt.

Hätten die Flugzeugabstürze verhindert werden können?

Darin sollen sich neben Bickeböller sechs weitere Mitarbeiter zu den Abstürzen der 737 Max äußern. Demnach hätten Ingenieure vor dem Flugsteuerungssystem gewarnt – und das Jahre vor den Flugzeugabstürzen. Auch das Modell 787 komme in dem Bericht vor. Darin findet sich laut "Spiegel" ein pikanter Satz: "Nach Aussagen von Dr. Martin Bickeböller gehen die Probleme mit der Lieferkette der 787 auf den Termindruck zurück und stehen damit in direktem Zusammenhang mit den derzeitigen Produktionsthemen bei diesem Flugzeug."

Bereits im Sommer 2019 hatte Bickeböller ähnliche Warnungen geliefert, die dem "Spiegel" vorlagen. Schon damals hieß es, es seien Komponenten ohne Qualitätskontrolle geliefert worden, die mit enthaltenen Fehlern verbaut wurden.

Boeing äußerte sich zu den Vorwürfen zurückhaltend. Auf eine Anfrage des "Spiegel" antwortet der Konzern: "Sicherheit und Qualität haben bei Boeing höchste Priorität. Analysen zufolge gefährde keiner der Funde die Flugsicherheit der in Betrieb befindlichen Flotte." Die Vorwürfe nehme Boeing ernst und ermittle sorgfältig.

Verwendete Quellen
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