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Bundesregierung senkt die Wachstumsprognose deutlich


Für 2022
Bundesregierung senkt die Wachstumsprognose deutlich

Von reuters, arg

23.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck senkt die Wachstumsprognose für 2022 deutlich deutlich.Vergrößern des BildesBundeswirtschaftsminister Robert Habeck senkt die Wachstumsprognose für 2022 deutlich deutlich. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die Bundesregierung senkt die Wachstumsprognose für das laufende Jahr deutlich. Zudem warnen Ökonomen davor, dass die deutsche Wirtschaft nur knapp einer Rezession entgangen sei.

Als Folge des Ukraine-Krieges geht die Bundesregierung für das laufende Jahr von einem deutlichen schwächeren Wachstum der deutschen Wirtschaft aus. Die neuen Einschätzungen sind deutlich pessimistischer, als die Schätzungen am Jahresbeginn es vermuten ließen. In seiner Frühjahrsprojektion rechnet Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für 2022 mit einer preisbereinigten Zunahme des Bruttoinlandsproduktes um 2,2 Prozent, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr.

Das sind 1,4 Prozentpunkte weniger als im Januar im Jahreswirtschaftsbericht angenommen. "Eine Verschlechterung der aktuellen Lage - vor allem mit Blick auf die Energieversorgung - könnte die Konjunkturerwartungen nochmal dämpfen", hieß es in Regierungskreisen weiter. Für 2023 werde die Wachstumserwartung mit 2,5 Prozent etwas höher angesetzt als noch zum Jahresanfang.

Bundesregierung geht weiterhin von Wachstum aus

Habeck legt die Frühjahrsprojektion am Mittwoch vor. Die Bundesregierung gehe weiterhin - vor allem aufgrund der aufgehobenen Corona-Beschränkungen - von einem Wachstum aus, wurde in den Regierungskreisen unterstrichen. Dies zeige, dass die Wirtschaft robust und ihre Widerstandsfähigkeit hoch sei.

"Dennoch sind die Risiken für die Konjunktur deutlich", hieß es weiter. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie komme durch den Ukraine-Krieg eine neue Belastung mit substanziellen Risiken hinzu. Dies gelte insbesondere für Preisdruck und Lieferketten. Entsprechend seien auch die Prognosen mit Unsicherheit behaftet.

Zweites Entlastungspaket kommt

In der Bundesregierung wurde zudem darauf verwiesen, dass ein zweites Entlastungspaket bei den Energiekosten auf dem Weg sei und im April auch ein Schutzschild für vom Krieg betroffene Unternehmen verabschiedet worden sei. Damit werde die Wirtschaft gezielt unterstützt. Die einzelnen Programmteile des Schutzschilds würden Schritt für Schritt umgesetzt.

Deutsche Wirtschaft entgeht nur knapp einer Rezession

Die deutsche Wirtschaft ist Ökonomen zufolge trotz des russischen Kriegs gegen die Ukraine im ersten Quartal knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte von Januar bis März um 0,2 Prozent zum Vorquartal gewachsen sein, sagen die von Reuters befragten Volkswirte von zwölf Banken im Schnitt voraus.

Ende 2021 war Europas größte Volkswirtschaft wegen der Corona-Pandemie noch um 0,3 Prozent geschrumpft. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Ökonomen von einer Rezession. Die erste offizielle Schätzung für das Quartal veröffentlicht das Statistische Bundesamt am kommenden Freitag.

"Das Wirtschaftswachstum in Deutschland hat im ersten Quartal vermutlich nur geringfügig zugelegt", sagte Helaba-Ökonom Stefan Mütze. Vor Kriegsausbruch am 24. Februar dürfte die Industrie noch ein Plus erwirtschaftet haben, auch der Außenhandel dürfte zum Wachstum beigetragen haben.

"Der Einzelhandel hingegen weist auf einen auch inflationsbedingt schwachen Konsum hin", so der Experte. Die Teuerungsrate ist im März mit 7,3 Prozent auf den höchsten Stand seit 40 Jahren geklettert, was die Kaufkraft der Verbraucher schmälert und die Bereitschaft zum Geldausgeben dämpft.

Weitere Auswirkungen des Krieges auf die Wirtschaft ungewiss

Ähnlich schätzt das die Bundesbank ein. "Die Auswirkungen des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine auf die deutsche Wirtschaft waren anfänglich wohl begrenzt", schreibt sie in ihrem aktuellen Monatsbericht. Doch Beeinträchtigungen im Außenhandel und in den Lieferketten, die drastisch gestiegenen Energiepreise und eine erhöhte Unsicherheit belasteten Unternehmen und private Haushalte. Das Ausmaß der makroökonomischen Folgen des Krieges sei jedoch nach wie vor sehr unsicher und hänge von seinem weiteren Fortgang ab.

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar und den wirtschaftlichen Auswirkungen wie drastisch gestiegenen Energiepreisen haben zahlreiche Wirtschaftsforscher ihre Prognosen gesenkt. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gingen in ihrer Gemeinschaftsdiagnose vor zehn Tagen von einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 2,7 Prozent in diesem Jahr und um 3,1 Prozent im kommenden Jahr aus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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