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Russische Banken geben jetzt chinesische Kreditkarten aus


Nach Visa- und Mastercard-Aus
Russische Banken wollen chinesische Kreditkarten ausgeben

Von dpa, rtr
Aktualisiert am 06.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Zwei Kreditkarten in einer Geldbörse (Symbolbild): Visa und Mastercard suspendieren Geschäfte in Russland.Vergrößern des BildesZwei Kreditkarten in einer Geldbörse (Symbolbild): Visa und Mastercard suspendieren Geschäfte in Russland. (Quelle: picture alliance/dpa-bilder)
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In Russland ausgestellte Kreditkarten von Visa und Mastercard können international nicht mehr benutzt werden. Einige Institute schwenken deshalb auf ein chinesisches Kreditkartensystem um.

Nachdem Mastercard und Visa ihre Geschäfte in Russland ausgesetzt haben, erwägen laut der russischen Zentralbank viele heimische Institute die Nutzung des chinesisches Kreditkartensystems UnionPay. Zahlreiche Geldhäuser, darunter Sberbank, wollten entsprechende Karten ausgeben, teilt die Notenbank mit. Mehrere Institute nutzen demnach ohnehin bereits UnionPay, das in 180 Ländern etabliert sei.

In Russland ausgestellte Kreditkarten, die auf dem Mastercard- oder Visa-System basieren, funktionierten ab Mittwoch nicht mehr im Ausland, warnt die Notenbank. Innerhalb Russlands würden die Karten bis zu ihrem Ablaufdatum akzeptiert.

Russischen Nachrichtenagenturen zufolge wollen auch Rosbank, Tinkoff Bank und die Credit Bank of Moscow (MKB) auf Chinas Kreditkartensystem ausweichen.

Ende aller Visa-Transaktionen in den kommenden Tagen

Die US-Kreditkartenanbieter Visa, Mastercard und American Express hatten ihre Geschäfte in Russland wegen des russischen Einmarschs in die Ukraine suspendiert. Visa werde mit Kunden und Partnern in Russland zusammenarbeiten, "um alle Visa-Transaktionen in den kommenden Tagen einzustellen", teilte das Unternehmen am Samstag mit.

Danach würden in Russland ausgestellte Karten nicht mehr im Ausland funktionieren. Kreditkarten, die von Finanzinstituten außerhalb des Landes ausgestellt wurden, könnten in Russland nicht mehr eingesetzt werden. Mastercard kündigte identische Schritte an.

Mastercard: Haben es uns nicht leicht gemacht

Visa-Chef Al Kelly sagte laut der Mitteilung, man bedauere die Auswirkungen, die die Maßnahme auf Mitarbeiter sowie Kunden, Partner, Händler und Karteninhaber in Russland haben werde. "Dieser Krieg und die anhaltende Bedrohung des Friedens und der Stabilität erfordern, dass wir darauf im Einklang mit unseren Werten antworten."

Mastercard teilte mit, man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. "Mastercard ist seit mehr als 25 Jahren in Russland tätig." Den fast 200 Mitarbeitern werde der Lohn weitergezahlt. Wenn es "angemessen und rechtlich zulässig" sei, wolle man den Betrieb wieder aufnehmen.

Kein Geld mehr am Automaten

Für Ausländer in Russland bedeutet dies, dass sie die Kreditkarten der beiden Unternehmen bald nicht benutzen können – wenn diese in ihren Heimatländern ausgestellt wurden. Auch kann man an Geldautomaten keine Abhebungen mehr machen.

Vor den gleichen Schwierigkeiten stehen russische Inhaber von Visa- und Mastercard-Kreditkarten, die sich im Ausland befinden. So diese von einer russischen Bank ausgestellt wurden, werden die bald nicht mehr funktionieren.

Ukrainischer Sanktionsbeauftragter begrüßt Entscheidung

Visa und Mastercard hatten bereits zuvor keine Transaktionen mehr für russische Banken abgewickelt, die von internationalen Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges betroffen sind. Das "Wall Street Journal" berichtete kürzlich, im Jahr 2020 seien von den in Russland ausgegebenen Debit- und Kreditkarten rund 74 Prozent der Zahlungsvorgänge im Land auf Visa- und Mastercard-Karten entfallen.

Der ukrainische Beauftragte für Sanktionen, Oleksii Makeiev, begrüßte die Entscheidungen auf Twitter. "Das ist, was ich von jedem verantwortungsbewussten Unternehmen erwarte", schrieb er.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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