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Inflation steigt im Euroraum mit 7,5 Prozent auf Rekordhoch


7,5 Prozent
Inflation steigt im Euroraum auf Rekordhoch

Von dpa, mak

Aktualisiert am 01.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau beim Einkaufen (Symbolbild): So stark wie vergangenen Monat sind die Preise in der Eurozone noch nie gestiegen.Vergrößern des BildesEine Frau beim Einkaufen (Symbolbild): So stark wie vergangenen Monat sind die Preise in der Eurozone noch nie gestiegen. (Quelle: Rolf Poss/imago-images-bilder)
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So hoch war die Inflationsrate in der Eurozone noch nie: Im März stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,5 Prozent. Treiber waren vor allem Energie- und Lebensmittelkosten.

Im Euroraum hat sich der Höhenflug der Verbraucherpreise fortgesetzt und die Inflation auf ein Rekordhoch getrieben. Stärkster Treiber der Teuerung bleiben hohe Kosten für Energie.

Im März stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 7,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten wurden von der Stärke des Preissprungs überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen Anstieg auf 6,7 Prozent erwartet. Im Februar lag die Inflation noch bei 5,9 Prozent.

Die Inflationsrate im Euroraum war noch nie so hoch wie im März seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. Seit dem vergangenen Sommer hat sich die Teuerung kontinuierlich verstärkt, wobei zuletzt bereits Rekordwerte erreicht wurden. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im März um 2,5 Prozent. Auch hier fiel der Preissprung deutlich stärker als erwartet aus.

Energie und Lebensmittel sind Preistreiber

Getrieben wurde die Teuerung einmal mehr durch einen extrem starken Anstieg der Preise für Energie, die sich zum Vorjahresmonat um 44,7 Prozent verteuerte. Lebens- und Genussmittel waren im März 5,0 Prozent teurer als vor einem Jahr.

Ohne Energie, Lebens- und Genussmittel stieg die Kernrate der Verbraucherpreise im März auf 3,0 Prozent, nach 2,7 Prozent im Vormonat. Die Kerninflation ist weniger schwankungsanfällig und wird daher von vielen Ökonomen als verlässlicheres Maß für den Inflationstrend angesehen.

Das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent wird deutlich überschritten. Auch in Deutschland stieg die Inflation an. Im März dürften sich die Verbraucherpreise um 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat nach oben geschraubt haben, schätzt das Statistikamt. So stark wie zuletzt 1981.

Experte: "Die Inflation rennt uns davon"

Dem früheren Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret bereiten diese Zahlen große Sorgen. "Die Inflation rennt uns davon, das kann niemand leugnen. Das muss auch die EZB einsehen", sagte er t-online.

Der Wirtschaftswissenschaftler plädiert dafür, bereits im Sommer den Einlagenzins anzuheben. Aktuell liegt er bei minus 0,5 Prozent. Den Einlagenzins müssen Banken zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der EZB parken wollen. Verbraucher spüren ihn vor allem in Strafzinsen, die sie beim Girokonto zahlen müssen.

"Wir müssen schnellstmöglich der Negativzinsspirale entkommen", so Dombret. "Erst wenn die Zinsen wieder auf Nullniveau sind, hat die EZB Möglichkeiten, um im Falle einer Stagflation zu reagieren."

An den Märkten wird mittlerweile fest mit mindestens einer Leitzinserhöhung in diesem Jahr gerechnet. Mit höheren Leitzinsen kann eine steigende Inflation in der Eurozone bekämpft und Preisstabilität gewährleistet werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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