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Großbritannien: Bank of England warnt vor historischer Rezession – Leitzins erhöht


Leitzins deutlich erhöht
Bank of England warnt vor historischer Rezession in Großbritannien

Von dpa, afp
03.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Britische Notenbank hebt Leitzins auf 3 Prozent anVergrößern des BildesFrau mit Regenschirm steht vor der Bank of England im Londoner Finanzviertel: Der Leitzins steigt auf 3,00 Prozent. (Quelle: Kin Cheung/AP/dpa/dpa-bilder)
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Großbritannien kämpft mit einer Inflation von über 10 Prozent. Die Notenbank reagiert mit einer Erhöhung des Leitzinses – und einer deutlichen Warnung.

Die britische Notenbank hat ihr Tempo bei den Zinserhöhungen wie erwartet beschleunigt. Der Leitzins steigt um 0,75 Prozentpunkte auf 3,00 Prozent, wie die Bank of England (BoE) am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung in London mitteilte. Dies ist die stärkste Zinserhöhung seit 1989. Analysten hatten mit dem Schritt überwiegend gerechnet. Zuletzt hatte die Notenbank den Leitzins um 0,5 Punkte angehoben. Es ist die achte Zinserhöhung seit Dezember 2021.

Die Entscheidung für die kräftige Zinserhöhung war nicht einstimmig. Im neunköpfigen geldpolitischen Ausschuss MPC stimmten sieben Mitglieder für den Schritt, ein Mitglied votierte für eine Zinserhöhung um 0,25 Punkte und ein Vertreter für 0,50 Punkte.

Der Druck auf die Notenbank ist zuletzt gestiegen. Die Inflationsrate lag im September bei 10,1 Prozent. Die BoE strebt lediglich zwei Prozent an. Dabei war die britische Notenbank eine der Notenbanken, die bereits Ende 2021 mit ihren Zinserhöhungen begann. Sie setzte im Gegensatz zur US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) aber zunächst auf kleinere Zinsschritte.

"Sehr schwieriger Ausblick"

Die Notenbank stellte weitere Zinserhöhungen in Aussicht, dämpfte aber gleichzeitig die Zinserwartungen an den Märkten. "Wir denken, dass der Leitzins weniger stark steigen muss, als derzeit auf den Finanzmärkten eingepreist ist", sagte Notenbankchef Andrew Bailey. An den Märkten war bisher ein Anstieg des Leitzinses auf rund 5,25 Prozent erwartet worden. Ein solcher Zins könnte laut BoE die britische Wirtschaft drei Prozentpunkte Wirtschaftswachstum kosten.

Die Bank of England warnte, Großbritannien stehe vor einem "sehr schwierigen Ausblick" –mit einer Rezession von Rekorddauer. Ihrer Auffassung nach könnte das Land in eine Phase von acht aufeinanderfolgenden Quartalen mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung fallen. Das wäre die längste Rezession seit Beginn belastbarer Aufzeichnungen vor rund 100 Jahren, meldete die Nachrichtenagentur PA.

Von der Schwere her wäre der Rückgang der Wirtschaftsleistung jedoch weniger drastisch als in der Vergangenheit. Demnach wird mit einem Rückgang von 2,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gerechnet. Während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 fiel die britische Wirtschaftsleistung um 6,4 Prozent.

Das britische Pfund gab nach der Zinsentscheidung deutlich nach. Der Kurs sank auf 1,1176 US-Dollar. Am Morgen hatte das Pfund noch über 1,14 Dollar notiert. Auch zum Euro sank das Pfund. Der britische Aktienmarkt machte vorherige Verluste größtenteils wett.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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