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Lufthansa: Ärger um Millionen-Boni für den Vorstand


Airline
Ärger um Millionen-Boni für den Lufthansa-Vorstand

Von t-online, fls

Aktualisiert am 20.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Carsten Spohr, Lufthansa-Vorstandschef.Vergrößern des BildesLufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr: Trotz Staatseinstieg soll er Boni erhalten – jedoch erst ab 2025. (Quelle: Arne Dedert/Archiv/dpa)
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Rettet der Staat Unternehmen vor dem Aus, sind Boni für die Chefetage tabu. Bei der Lufthansa sollen sie nun trotzdem fließen. Der Konzern widerspricht.

Dicke Luft bei Deutschlands größter Fluggesellschaft. Der Grund: Zoff um Millionen-Boni für den Vorstand.

Wie das "Handelsblatt" am Dienstag berichtete, hat der Aufsichtsrat des Konzerns Anfang Dezember beschlossen, dem Topmanagement Sondervergütungen für die Jahre 2021 und 2022 zu zahlen – obwohl die Airline während der Corona-Zeit nur mittels Milliardenhilfen vom Staat am Leben gehalten wurde.

Dem Bericht zufolge stimmten mehrere Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat gegen die Auszahlung der Boni, da sie diesen Schritt für einen Verstoß gegen das Verbot von Boni während der Rettung durch den Staat hielten. Zudem gab es laut "Handelsblatt" Kritik an den Plänen, weil die Lufthansa in der Krise Tausende Arbeitsplätze abgebaut und Kurzarbeit in großem Stil verordnet hatte.

Bund beendet Staatseinstieg mit großem Gewinn

Der Zusammenbruch des Flugverkehrs in der Pandemie hatte Lufthansa 2020 und 2021 tief in die roten Zahlen gestürzt. Im Sommer 2020 bewahrte der Staat die Airline vor dem wirtschaftlichen Aus.

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes stützte die Lufthansa mit sechs Milliarden Euro, er stieg im diesem Zuge mit 20 Prozent direkt beim Konzern ein. Die staatliche Förderbank Kfw steuerte zudem einen Kredit über eine Milliarde Euro bei.

Schlussendlich ging die Sache glimpflich aus. So hat die Lufthansa die Hilfen komplett zurückgezahlt, der Bund konnte sein Aktienpaket mit mehr als 700 Millionen Euro Gewinn verkaufen.

CEO Carsten Spohr büßte fast 70 Prozent seiner Bezüge ein

Und zur Wahrheit gehört auch: Während der Pandemie hatte das Management um Konzernchef Carsten Spohr auf weite Teile ihrer Bezüge verzichtet. Kassierte Spohr vor der Pandemie im Jahr 2019 insgesamt rund 5 Millionen Euro pro Jahr, schrumpfte sein Gehalt durch den Wegfall des variablen Bonus im Corona-Jahr 2021 auf 1,6 Millionen Euro, ein Gehaltsminus von knapp 70 Prozent.

Die Lufthansa versucht die aktuelle Diskussion herunterzuspielen. Auf t-online-Anfrage widersprach ein Sprecher der Darstellung der Arbeitnehmervertreter: "Die aktuell öffentlich in der Diskussion stehende Vergütung für den Vorstand wird abhängig von verschiedenen Faktoren frühestens ab dem Jahr 2025 zur Auszahlung kommen."

Das wiederum heißt: Es handle sich um einen Langfristbonus, nicht jedoch um rückwirkend Extra-Zahlung für 2021 und 2022. Der Aufsichtsrat beachte bei allen Entscheidung zur Managementvergütung geltendes Recht.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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