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Zecken: Neuartiges ALS-Virus aus China auch in Deutschland angekommen – Folgen


Gesundheit
Neues Zecken-Virus auch in Deutschland angekommen

Von dpa
29.07.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0256559064Vergrößern des BildesZecken: Durch die milden Winter und wärmeren Sommer breiten sich die Spinnentiere immer weiter aus. (Quelle: IMAGO)
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Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen. Ein neuartiges Virus wurde jetzt auch in Deutschland nachgewiesen.

Vor sechs Jahren wurde in China das Alongshan-Virus (ALSV) entdeckt. Mittlerweile ist es auch in europäischen Zecken verbreitet: In Finnland, Frankreich, Russland und der Schweiz wurde es bereits gefunden, wie das Centrum für Reisemedizin (CRM) mit Sitz in Düsseldorf mitteilte. Auch in Deutschland gebe es erste Nachweise.

Forschende der Tierärztlichen Hochschule (Tiho) Hannover fanden Hinweise auf die Übertragung von ALSV über Zecken auf Wildtiere in Niedersachsen. Ihre Studie veröffentlichten sie dieses Jahr in der Fachzeitschrift "Microorganisms".

Verbreitungsgebiet ausgeweitet

"Die Verbreitungsgebiete vieler heimischer Zeckenarten haben sich in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet", sagte der wissenschaftliche Leiter des CRM, Tomas Jelinek. Die milden Winter und wärmeren Sommer kämen den Spinnentieren zugute.

Die in Deutschland häufigste von Zecken übertragene Krankheit ist die Lyme-Borreliose, gegen die im Frühstadium ein Antibiotikum hilft. Daneben ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) besonders im Süden und Südwesten verbreitet; gegen sie gibt es eine Impfung.

Wie gefährlich ist das Virus?

Schwere Erkrankungen, die über grippeähnliche Beschwerden hinausgehen, würden mit einer ALSV-Infektion bislang nicht in Verbindung gebracht, teilte das Centrum für Reisemedizin weiter mit. Allerdings sei mit dem Alongshan-Virus die Liste der über Zeckenstiche verbreiteten Krankheitserreger noch einmal angewachsen.

Bei einer systematischen Untersuchung von in der Schweiz gesammelten Zecken fand sich 2021 und 2022 ALSV sogar häufiger als das FSME-Virus. Eine Studie aus Finnland stellte 2019 auch ALS-Viren in Zecken fest, allerdings keine entsprechenden Erkrankungen bei Menschen.

Weitere Untersuchungen notwendig

Nach Angaben des Teams der Tierärztlichen Hochschule Hannover sind weitere Untersuchungen notwendig, um das potenzielle Risiko von ALSV für die Gesundheit von Mensch und Tier einschätzen zu können.

Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) hatte den Tiho-Wissenschaflerinnen Blutproben von Wildtieren aus der Jagdsaison 2017 bis 2019 zur Verfügung gestellt. Darunter war die Probe eines Rothirsches aus den Niedersächsischen Landesforsten positiv auf ALSV, zudem wurden ALSV-spezifische Antikörper bei weiteren Wild- und Haustieren entdeckt. Das neuartige Virus wurde darüber hinaus in den Körpern und im Speichel von Zecken nachgewiesen, die an mehreren Standorten gesammelt worden waren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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