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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Musialas Trauma Arzt erklärt, was hinter der Horror-Verletzung steckt

Bei der Klub-WM in den USA zog sich Bayern-Star Jamal Musiala eine schwere Verletzung zu. Wie gefährlich kann die für seine weitere Karriere werden?
Traurige Gewissheit über die Art der Verletzung bei Bayerns Offensivspieler Jamal Musiala: Diagnostiziert wurden eine Sprunggelenksluxation und ein Wadenbeinbruch. Mehr dazu lesen Sie hier.
Was ist eine Luxation?
Eine Luxation ist das vollständige Ausrenken eines Gelenks, bei dem die Knochen ihre normale Position verlieren. Häufig wird dies im Volksmund auch "Verrenken" oder "Auskugeln" genannt. Die Luxation führt zu sehr sichtbaren Fehlstellungen, starken Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Die Gefahr ist u. a., dass auch Nerven in Mitleidenschaft gezogen worden sein können.
Wie schlimm sind Musialas Verletzungen und welche Folgen können sie haben? t-online fragte den Chefarzt der Klinik für Sportorthopädie und Endoprothetik an den Frankfurter Rotkreuz-Kliniken, Ingo Tusk.
"Ich habe die Verletzungssituation gesehen und das sah in der Tat nicht gut aus", so der Experte. "Von außen war zu sehen, dass der Fuß nach innen weggekickt schien. Die Diagnose ist damit nachvollziehbar."
Was allerdings auch der Fachmann am Bildschirm nicht beurteilen kann, sind die möglichen weiteren inneren Verletzungen, die mit Bruch und Luxation einhergehen. "Welche Bänder und Sehnen verletzt sind, sieht man nur beim Röntgen und im MRT."
Tusk erklärt: "Der Wadenbeinbruch entstand durch die aggressive Aktion des Torhüters und die Verletzung setzte sich damit von oben nach unten fort." Dass operiert werden muss, sei damit klar: "Natürlich, das muss operiert und gegebenenfalls mit Platten und Schrauben stabilisiert werden", so Tusk.
- Oft bei Sprunggelenkverletzung: Wie sich ein Wadenbeinbruch bemerkbar macht
Genesung wird lange dauern
Komplikationen könnten sich dann ergeben, wenn ein Nerv kaputtgegangen ist. "Bei so einem schweren Trauma ist das nicht auszuschließen." Damit sind auch mögliche Folgeschäden nicht auszuschließen. Doch Tusk beruhigt: "Diese hoch bezahlten Fußballspieler bekommen natürlich auch eine hervorragende Versorgung."
Dennoch wird die Genesung lange dauern, prophezeit Tusk. "Man wird sich aber zeitnah bemühen, den Spieler wieder zu mobilisieren."
- Interview mit Ingo Tusk
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.