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Studie: Forscher finden Mikroplastik in menschlichen Hoden


Alarmierende Entdeckung
Forscher finden Mikroplastik in menschlichen Hoden


23.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Untersuchungen zeigen: Mikroplastik gerät immer mehr in den menschlichen Körper – auch in die Hoden.Vergrößern des Bildes
Untersuchungen zeigen: Mikroplastik gerät immer mehr in den menschlichen Körper – auch in die Hoden. (Quelle: Vladdeep/getty-images-bilder)

Mikroplastik ist allgegenwärtig – in den Meeren, im Essen und sogar in unserem Körper. Einer neuen Studie zufolge sind auch die Hoden von Männern betroffen.

Überall im menschlichen Körper ist Mikroplastik zu finden, unter anderem im Blutkreislauf und in Organen wie Leber, Darm und Herz. Wir atmen die winzigen Partikel ein oder nehmen sie über den Mund auf. Mikroplastik findet sich vor allem in Lebensmittelverpackungen, Wasserflaschen und Kosmetik.

Neue Studie: Mikroplastik in Hoden gefunden

Nun haben Forscher der Universität von New Mexico in den USA Mikroplastik auch in Hoden von Menschen nachgewiesen. Für ihre Studie untersuchten sie 47 Hoden von Hunden und 23 Hoden von Menschen, die aus Kastrationen beziehungsweise Obduktionen entnommen wurden.

Das Ergebnis: Jede einzelne Probe wies Mikro- und Nanoplastikpartikel auf. Insgesamt fanden sich in den Organen 12 verschiedene Plastikarten, darunter auch das übliche Material, aus dem Plastikflaschen oder auch -besteck hergestellt werden.

Mikroplastik-Verbot in der EU

Mikroplastik ist seit 2023 in der EU in einigen Kosmetika verboten. Die winzigen Partikel sind ein Problem für die Umwelt und gesundheitsgefährdend. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Wie Mikroplastik in die Hoden gelangen konnte, ist den Forschern zufolge noch unklar. Denn um in die Hoden einzudringen, muss eine zusätzliche Hürde überwunden werden, eine spezielle Blutbarriere, die sich schützend um das Organ legt. Die Folgen von Mikroplastik auf die Gesundheit sind noch längst nicht ausreichend verstanden.

Die Forscher warnen davor, dass die Auswirkungen auf jüngere Generationen noch besorgniserregender sein könnten, da wir heutzutage von mehr Mikroplastik umgeben sind als jemals zuvor. Um die Belastung durch Mikroplastik zu verringern, raten sie, Plastikbehälter möglichst nicht in der Mikrowelle zu erhitzen und Plastikflaschen zu meiden. Insbesondere beim Erhitzen können Chemikalien aus dem Kunststoff leichter freigesetzt werden und so in unseren Körper gelangen.

Spermienzahl geht seit Jahren zurück

Eine besondere Bedeutung könnte dieser Fund auch in Bezug auf den seit Jahrzehnten beobachteten Rückgang der Spermienzahl bei Männern haben. Schon frühere Studien legten nahe, dass Mikroplastik die Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnte. Doch ein Zusammenhang konnte bislang nicht wissenschaftlich belegt werden. In der jüngsten Studie ist die Teilnehmerzahl sehr gering.

Bei Untersuchungen von Hunden konnte tatsächlich ein Rückgang der Spermienzahl bei höherer Belastung durch Polyvinylchlorid (PVC), einem weit verbreiteten Mikroplastik, festgestellt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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