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Herz-Risiko: Süßstoff Xylit könnte zur Gesundheitsgefahr werden


Neue Untersuchung zeigt
Beliebter Süßstoff erhöht offenbar das Risiko für Herzprobleme


Aktualisiert am 10.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Beliebt im Kaffee: Äußerlich und geschmacklich kommt so mancher Ersatzzucker dem Haushaltszucker sehr nahe.Vergrößern des Bildes
Beliebt im Kaffee: Äußerlich und geschmacklich kommt so mancher Ersatzzucker dem Haushaltszucker sehr nahe. (Quelle: VadimZakirov/getty-images-bilder)

Zu viel Zucker schadet unserem Körper massiv. Viele Menschen greifen daher auf Alternativen wie Birkenzucker zurück. Doch Forscher warnen nun vor dem Ersatzstoff.

Süßstoffe gelten gemeinhin als die gesunde Alternative für alle, die auf Zucker verzichten wollen oder müssen. Aber sind sie wirklich so unbedenklich, wie wir denken? Eine neue Studie der renommierten Cleveland Clinic in den USA zeigt: Der beliebte Süßstoff Xylit, bekannt auch als Birkenzucker, könnte zum Gesundheitsrisiko werden.

Neue Studie: Süßstoff Xylit ist mit erhöhtem Herz-Risiko verbunden

Künstliche Süßstoffe wie Xylit wurden bisher von Gesundheitsbehörden der USA und der Europäischen Union als sicher eingestuft. Mehrere Fachgesellschaften empfehlen sie sogar ausdrücklich für Menschen mit Übergewicht, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Darüber hinaus wird dem Zuckerersatz eine karieshemmende Wirkung nachgesagt.

Doch die neue Untersuchung unter der Leitung von Dr. Marco Witkowski, Kardiologe am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) hat ergeben: Hohe Xylit-Werte im Blut können das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle deutlich erhöhen.

Xylit (auch bekannt als Birkenzucker, Xylitol oder E 967)

Xylit ist ein sogenannter Zuckeralkohol, der als kalorienarmer Süßstoff in verschiedenen Lebensmitteln und Getränken verwendet wird. In der Lebensmittelindustrie wird Xylit geschätzt, weil es die Textur, Feuchtigkeit und Haltbarkeit von Produkten verbessert, ohne einen Nachgeschmack wie andere Süßstoffe zu hinterlassen. Es wird daher in großen Mengen verkauft und als "natürlicher Süßstoff" beworben, da es in geringen Mengen auch in Obst oder Gemüse vorkommt und vom Körper produziert werden kann.

Die Forscher hatten Blutproben von mehr als 3.300 Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen analysiert und über einen Zeitraum von drei Jahren beobachtet. Das Ergebnis war eindeutig: Bei den Probanden mit hohen Xylit-Konzentrationen im Blut traten signifikant häufiger Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Todesfälle auf.

Dieser Zusammenhang konnte in der Folge weiter erhärtet werden: In Laborversuchen wie auch bei Tests mit gesunden Studienteilnehmern zeigte sich, dass Xylit die Reaktivität von Blutplättchen erhöht – ein Prozess, der die Bildung von Blutgerinnseln begünstigt und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern kann. Konkret wurde festgestellt, dass das Risiko für schwerwiegende Herzerkrankungen bei erhöhten Xylit-Werten im Blut um 57 Prozent erhöht war.

Mediziner warnt: Konsum von Süßstoffen überdenken

"Unsere Forschung weist auf mögliche Risiken von Xylit hin und zeigt, dass Süßstoffe nicht unbedingt die harmlose Zuckeralternative sind, für die sie oft gehalten werden. Besonders bei Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Risiken könnte der Konsum von Xylit zusätzliche Gesundheitsgefahren bergen", heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Herzzentrums der Charité.

"Es ist wichtig, dass Verbraucher sich dieser Risiken bewusst sind und ihren Konsum dieser Süßstoffe überdenken. Bei Unsicherheiten sollten sie sich an ihren Arzt oder Ernährungsberater wenden", so Studienautor Witkowski.

Angesichts der weitverbreiteten Verwendung von Xylit in Lebensmitteln und Zahnpflegeprodukten halten es die Autoren der Studie für wichtig, die potenziellen Gesundheitsrisiken weiter zu untersuchen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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