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Smartphone-Verbot: Wie sich der Schlaf von Kleinkindern verbessern lässt


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Forscher zeigen erstmals
Ein Verbot könnte den Schlaf Ihres Kindes verbessern


Aktualisiert am 08.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Wenige ruhige Nächte: Wenn Kleinkinder nicht ein- oder durchschlafen können, zehrt das auch an den Nerven der Eltern.Vergrößern des Bildes
Wenige ruhige Nächte: Wenn Kleinkinder nicht ein- oder durchschlafen können, zehrt das auch an den Nerven der Eltern. (Quelle: mego.picturae/getty-images-bilder)

Schlaf ist wichtig für die Gesundheit – besonders für Kinder, da viele Entwicklungsprozesse während des Schlafs ablaufen. Was ihnen dabei helfen kann.

Abend für Abend stehen viele Eltern vor derselben Herausforderung: Ihre Kleinkinder wollen einfach nicht einschlafen oder wachen häufig auf. Manchmal lässt sich mit ein paar Änderungen viel bewirken – das berichten aktuell Forscher aus Großbritannien. Sie haben untersucht, welche Faktoren zu unruhigen Nächten und unzureichendem Schlaf führen.

Wie sich der Schlaf von Kleinkindern verbessern lässt

Die Wissenschaftler der Universität London untersuchten erstmals in einer randomisierten Studie, wie der Schlaf von Kindern mit deren Mediennutzung zusammenhängt. Konkret ging es darum, ob die Nutzung von Bildschirmgeräten in der Stunde vor der Nachtruhe negative Auswirkungen auf Schlafdauer und Wachphasen hat. Dafür rekrutierten sie 105 Familien mit Kleinkindern (16 bis 30 Monate alt) aus ganz London.

Über die Bedtime-Boost-Studie

Die britischen Forscher haben, vermutlich weltweit erstmals, die Auswirkungen von Bildschirmzeit auf Kleinkinder in einer randomisierten Studie untersucht. Das heißt: Probanden wurden per Zufall einer Gruppe (Kontrollgruppe oder Experimentalgruppe) zugeordnet. Bisher gab es zu dieser Thematik nur Beobachtungsstudien, in denen sich der Einfluss des Medienkonsums nur schwer von anderen Faktoren trennen lässt.

Die Familien wurden in drei Gruppen eingeteilt:

  • In der ersten Gruppe wurden die Eltern gebeten, die Kinder in der Stunde vor dem Schlafengehen von allen Bildschirmgeräten fernzuhalten ("parent-administered screen time intervention" – kurz PASTI). Stattdessen sollten sie mit den Kindern spielen. Sie erhielten dafür eine "Family Bedtime Box" mit Puzzle, Puppen und Büchern zum Vorlesen.
  • In der zweiten Gruppe erhielten die Eltern nur die "Family Bedtime Box" ohne die Bitte, die Bildschirmgeräte zu entfernen.
  • In der dritten Gruppe gab es keine Box und keine Anweisungen.

Anschließend wurden die Schlafeigenschaften der Kinder mithilfe eines Aktometers erfasst. Dabei handelt es sich um ein Messgerät, das die Kinder nach einer Eingewöhnungszeit während der siebenwöchigen Studie nachts trugen. Eine spätere Befragung ergab, dass die Eltern in der PASTI-Gruppe den Bildschirmkonsum in der Stunde vor der Nachtruhe eingeschränkt hatten. Dies war allerdings auch in der zweiten Gruppe der Fall. Dort senkte die Beschäftigung mit der "Family Bedtime Box" den Medienkonsum automatisch.

Ein Vorteil der PASTI-Anweisungen auf die Schlafeigenschaften war deshalb nur im Vergleich zur dritten Gruppe nachweisbar. Das Ergebnis: Das Forscherteam ermittelte eine Verbesserung der Schlafeffizienz und auch einen Rückgang der nächtlichen Wachphasen. Allerdings wurden keine Auswirkungen auf die nächtliche Gesamtschlafdauer festgestellt. Insgesamt schien die Beschäftigung der Eltern mit dem Kind ("Family Bedtime Box") den entscheidenden Einfluss auf den Schlaf zu haben.

Smartphone vs. Spielen mit den Eltern

Ein Verbot von Tablets, Smartphones oder anderen Bildschirmgeräten in der Stunde vor der Nachtruhe könnte daher den Schlaf von Kleinkindern verbessern, so das Fazit der Forscher. Eltern sollten die Bildschirmzeit – vor allem am Abend – regulieren, um die Schlafqualität ihrer Kinder zu verbessern. Die Studienautoren empfehlen, entspannende Aktivitäten zu fördern, etwa das Vorlesen oder ruhige Spiele.

 
 
 
 
 
 
 

Frühere Untersuchungen haben herausgefunden, dass Medienkonsum vor dem Einschlafen die Produktion des Schlafhormons Melatonin beeinträchtigen und die Gehirnaktivität stimulieren kann. Überdies kann offenbar die Nutzung sozialer Medien oder das Spielen am Smartphone oder Tablet emotional stimulierend wirken, was das Einschlafen zusätzlich erschwert.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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