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Herzinfarkt: Weniger Tote, aber es drohen neue Risiken fürs Herz


Forscher decken auf
Weniger Herzinfarkttote, aber neue Risiken fürs Herz


10.07.2025 - 12:36 UhrLesedauer: 2 Min.
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Herzinfarkt: Er bleibt ein Notfall, ist aber heute deutlich besser behandelbar. (Quelle: peterschreiber.media/getty-images-bilder)
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Herzinfarkt galt lange als eine Art Todesurteil. Doch diese Zeiten sind vorbei. Nun drohen andere Gefahren für das Herz, so eine neue Studie.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleiben die Todesursache Nummer eins in Deutschland. 2023 starben fast 350.000 Bundesbürger infolge einer solchen Krankheit. Viele verbinden vor allem Herzinfarkte mit diesem Krankheitsbild; mehr als 300.000 Bundesbürger erleiden jedes Jahr eine solche Herzattacke. Doch eine neue US-Studie zeigt, dass nicht mehr der Infarkt, sondern eher seine Folgen für die hohe Sterberate bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich sind.

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Die Forscher ermittelten, dass im Jahr 1970 in den USA mehr als 356.000 Menschen an einem Herzinfarkt starben – das war mehr als jeder dritte Todesfall durch Herzkrankheiten. Die Überlebensrate lag bei nur etwa 60 Prozent. Heute sind es knapp 109.000 und die Überlebensrate liegt bei über 90 Prozent, wenn der Patient lebend gefunden wird und lebend die Klinik erreicht.

Vielfältige medizinische Möglichkeiten

Inzwischen können Ärzte verstopfte Herzkranzgefäße oft binnen Minuten per Katheter öffnen und mit einem Stent stabilisieren. Auch Medikamente wie Thrombolytika (Anti-Thrombose-Mittel), Statine (Cholesterinsenker) oder moderne Blutverdünner werden eingesetzt.

"In den letzten 50 Jahren hat sich unser Verständnis von Herzerkrankungen, ihren Ursachen und ihrer Behandlung erheblich weiterentwickelt. Dies gilt insbesondere für den Umgang mit akuten Herzereignissen, die scheinbar plötzlich auftreten", erklärt Studienautorin Sara King. "Von der Einführung und zunehmenden Nutzung der Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Laien und automatisierten externen Defibrillatoren zur Behandlung von Herzstillständen außerhalb des Krankenhauses bis hin zur Entwicklung von Versorgungssystemen, die eine frühzeitige Erkennung und schnelle verfahrenstechnische und medizinische Intervention zur Behandlung von Herzinfarkten ermöglichen, wurden große Fortschritte erzielt, um Menschen zu helfen, akute Herzereignisse zu überleben, die einst als Todesurteil galten."

Die Folgen eines Infarktes sind oft schwerwiegend

Doch es gibt eine Kehrseite: Die Folgen eines Infarktes können schwerwiegend sein. Der Herzmuskel trägt durch das Infarktgeschehen oft dauerhafte Schäden davon – und das kann später zu Herzinsuffizienz oder gefährlichen Rhythmusstörungen führen. Übersetzt gesagt: Der Herzpatient stirbt heute seltener am Infarkt selbst, aber mitunter an seinen Folgen. Die Forscher sprechen von einer "Verschiebung innerhalb der Herzerkrankungen".

In den USA sterben heute 47 Prozent der Herzpatienten an Herzinsuffizienz, an bluthochdruckbedingten Erkrankungen oder Herzrhythmusstörungen. Vor allem Letztere scheinen besonders tückisch zu sein. Die Sterberate stieg hier im Vergleich zu den 1970er-Jahren um 450 Prozent.

Risikofaktoren nehmen zu

Und noch etwas anderes macht den Studienautoren Sorgen: Die Zahlen der Fälle mit Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen deutlich an. Dazu zählen Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Bewegungsmangel.

Die Co-Autorin der Studie, Latha Palaniappan, fasst zusammen: "All diese Risikofaktoren tragen zu einer anhaltenden Belastung durch Herzerkrankungen bei, insbesondere im Zusammenhang mit Herzinsuffizienz, hypertensiver Herzkrankheit und Herzrhythmusstörungen. Obwohl die Zahl der Todesfälle durch Herzinfarkte seit 1970 um 90 Prozent zurückgegangen ist, sind Herzerkrankungen nicht verschwunden."

Während Menschen Herzinfarkte überlebten, beobachteten die Forscher einen Anstieg anderer Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz. Die Autoren fordern mehr Präventionsmaßnahmen.

So beugen Sie vor

Die American Heart Association nennt diese acht Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung von Herzerkrankungen:

  • Essen Sie gesund.
  • Kommen Sie in Bewegung.
  • Rauchen Sie nicht.
  • Schlafen Sie ausreichend und gesund.
  • Kontrollieren Sie Ihr Gewicht.
  • Lassen Sie den Cholesterinspiegel überprüfen.
  • Messen Sie den Blutzucker.
  • Checken Sie Ihren Blutdruck.
Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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