Behörden in Sorge Größter Ausbruch des Coronavirus in China seit Monaten
Chinas Behörden schlagen Alarm: Nachdem das Land monatelang nur vereinzelte Infektionen zählte, meldet es nun binnen weniger Tage Dutzende neue Fälle. Und das vor den Toren Pekings.
China erlebt den größten Ausbruch des Coronavirus seit Monaten. Nachdem das bevölkerungsreichste Land das Virus seit dem Sommer weitestgehend im Griff hatte und nur noch ganz vereinzelt Infektionen zählte, sind die Zahlen in der Provinz Hebei direkt vor den Toren Pekings in wenigen Tagen auf 90 gestiegen.
Allein am Donnerstag meldete die Gesundheitskommission 51 neue Fälle in der Provinz rund um die Hauptstadt und warnte vor einem weiteren Anstieg der Infektionen. Auch wurden Dutzende asymptomatische Fälle gemeldet.
Sorge vor chinesischem Neujahrsfest
Die Behörden sind alarmiert und riefen "den Kriegszustand" im Kampf gegen das Virus aus. Transportverbindungen mit Bussen, Zügen und Flugzeugen in die 300 Kilometer nordöstlich von Peking gelegene Provinzhauptstadt Shijiazhuang wurden weitgehend unterbrochen. Die elf Millionen Einwohner werden getestet. Auch wurden Straßensperren eingerichtet. In Shijiazhuang wurden einige Wohngebiete abgeriegelt. Der Unterricht in Kindergärten, Grund- und Mittelschulen wurde ausgesetzt. Zusätzliches medizinisches Personal wurde mobilisiert.
Betroffen sind außer Shijiazhuang auch die Städte Xingtai und Nangong, wo 500.000 Menschen getestet werden. Der neue Ausbruch weckt Sorgen über die bevorstehende Reisewelle vor dem chinesischen Neujahrsfest am 12. Februar. Zum wichtigsten Familienfest der Chinesen sind normalerweise einige hundert Millionen Menschen in ihre Heimatdörfer unterwegs. Doch rieten die Behörden bereits Wanderarbeitern, diesmal nicht nach Hause zu reisen.
- Nachrichtenagentur dpa