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Ukraine: Russen werfen 500-Kilo-Bombe auf Stadt – Tote und Verletzte


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Russen werfen 500-Kilo-Bombe auf Kleinstadt – Tote und Verletzte

Von t-online
Aktualisiert am 16.07.2025 - 22:02 UhrLesedauer: 17 Min.
Zerstörung in der Innenstadt von Dobropillja im Osten der Ukraine: Mindestens zwei Menschen starben bei dem Angriff am Mittwochmittag.Vergrößern des Bildes
Zerstörung in der Innenstadt von Dobropillja im Osten der Ukraine: Mindestens zwei Menschen starben bei dem Angriff am Mittwochmittag. (Quelle: X/@StratcomCentre)
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Eine russische Bombe tötet mindestens zwei Menschen in Dobropillja. Die Regierung widerspricht dem US-Präsidenten. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Mittwoch, 16. Juli

Diplomaten: Slowakei verhindert erneut EU-Sanktionen gegen Russland

In der Europäischen Union sind erneut neue Sanktionen gegen Russland am Widerstand der Slowakei gescheitert. Das osteuropäische Land blockierte am Mittwoch das 18. Russland-Sanktionspaket, sagten vier EU-Diplomaten der Nachrichtenagentur Reuters. Bereits am Dienstag hatte das osteuropäische Land verhindert, dass Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine mit neuen Strafmaßnahmen belegt wird. Auch Malta lehnte die Sanktionen ab.

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico will eine Ausnahmeklausel für sein Land durchsetzen, die es ihm erlaubt, einen Vertrag über Erdgaslieferungen des russischen Staatskonzerns Gazprom bis zum Jahr 2034 laufen zu lassen. Ziel der EU ist die Beendigung aller Gasimporte aus Russland bis zum 1. Januar 2028. Die EU-Kommission hatte vergangenen Monat das 18. Sanktionspaket gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs vorgeschlagen. Ziel sind neben den russischen Exporten von Gas und Öl auch russische Banken und die Rüstungsindustrie.

Krieg in der Ukraine: Putin zieht die Schlinge zu

Russland zeigt sich von Donald Trumps Drohungen unbeeindruckt und intensiviert seine Sommeroffensive im Ukraine-Krieg. Dabei könnte die russische Armee nun eine strategisch wichtige Stadt einkesseln. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.

Tote und Verletzte nach Gleitbombenangriff in der Ostukraine

In der Ostukraine sind bei einem russischen Gleitbombenangriff in der Stadt Dobropillja mindestens zwei Menschen getötet worden. Weitere 27 wurden verletzt,hieß es nach jüngsten Angaben des Militärgouverneurs des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin. Es sei eine 500-Kilogramm-Bombe auf das belebte Stadtzentrum abgeworfen worden. Unter den Trümmern der beschädigten Gebäude werden demnach noch weitere Opfer vermutet. Es seien 54 Geschäfte und 304 Wohnungen beschädigt worden, berichtete das staatliche Nachrichtenportal "United24".

Die Rettungsarbeiten liefen weiter, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selesnkyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Zahl der Opfer stehe noch nicht abschließend fest, so der Präsident. "Das ist abscheulicher, dummer russischer Terror", so Selenskyj. "Es ist einfach der Versuch, so viele Menschen wie möglich zu töten." Diese auf der Plattform X verbreiteten Aufnahmen sollen die Innenstadt von Dobropillja kurz nach dem Einschlag der Bombe zeigen:

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Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur etwa 15 Kilometer von der Stadtgrenze von Dobropillja entfernt. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 lebten fast 30.000 Menschen in der Stadt.

Patriot-Lieferung an Ukraine? Bundesregierung widerspricht

Deutschland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums keine Kenntnis von aktuellen Lieferungen des Patriot-Raketenabwehrsystems an die Ukraine. "Da kann ich nicht bestätigen, dass aktuell schon etwas auf dem Weg ist. Das ist mir nicht bekannt", sagte ein Sprecher des Ressorts am Mittwoch. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump gesagt, erste Lieferungen der Patriots seien bereits aus Deutschland unterwegs.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte aber, am Montag solle es ein Gespräch der Ukraine-Unterstützer-Staaten (UDCG) geben, bei dem es um Fragen zur Bereitstellung weiterer Patriot-Systeme an die Ukraine gehen werde. Ziel sei es, Lösungen zu finden, um die Lieferung der Systeme möglichst schnell umzusetzen.

Video | So funktioniert das Patriot-Luftabwehrsystem
Video lädt
Videografik: So funktioniert das Patriot-Luftabwehrsystem.
Quelle: Glomex

Trump hatte angekündigt, die USA würden angesichts der russischen Raketenangriffe weitere Patriot-Systeme der Ukraine zur Verfügung stellen. Sie würden aber von den Nato-Partner-Staaten, darunter Deutschland bezahlt. Patriot-Systeme sind allerdings weltweit knapp. Es blieb unklar, woher diese kommen sollten und ab wann sie an die Ukraine geliefert werden könnten.

Kremlsprecher wirft Europa Irrsinn vor und droht mit Atomwaffen

Der Kreml hat den europäischen Ländern offenen Militarismus vorgeworfen und einmal mehr den möglichen Einsatz von Atomwaffen angedeutet. Die europäischen Länder gäben Unsummen für Waffen aus, um den Krieg in der Ukraine weiter zu befeuern, sagte Kremlsprecher Dmitry Peskow. "Vor dem Hintergrund eines solchen an Irrsinn grenzenden emotionalen Zustands auf dem europäischen Kontinent ist es äußerst schwierig, irgendetwas zu prognostizieren", erklärte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Zugleich erinnerte Peskow an die erst vor kurzer Zeit umgeschriebene russische Atomdoktrin. Dort sei eindeutig festgehalten, dass schon das "Anstiften" nichtatomarer Staaten zu feindlichen Handlungen gegen Russland durch Atommächte als Aggression gelte. Atommächte in Europa sind Großbritannien und Frankreich. Schon mehrfach seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die russische Führung Atomdrohungen geäußert, um den Westen von einer stärkeren Unterstützung des überfallenen Landes abzuhalten.

Obwohl Russland in den Verhandlungen mit der Ukraine über ein Kriegsende bislang keine Kompromissbereitschaft gezeigt hat, gab Peskow erneut dem Nachbarland die Schuld für die stockenden Gespräche. Er rufe alle Staaten dazu auf, die Ukrainer zu neuen Verhandlungen anzuhalten, sagte er. Die bislang letzte Verhandlungsrunde zwischen den Kriegsparteien fand Mitte Juni in Istanbul statt. Dabei wurde ein Gefangenenaustausch vereinbart. Einen Termin für neue Gespräche gibt es bislang nicht, laut Moskau hat Kiew keine entsprechenden Vorschläge gemacht.

Erneut Verletzte nach russischen Angriffen in der Ukraine

Russland hat in der Nacht zum Mittwoch mehrere Städte in der Ukraine mit Hunderten Drohnen und einer Rakete angegriffen. Dabei wurden nach Angaben der Behörden mindestens 15 Menschen verletzt. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, Russland habe 400 Drohnen sowie eine ballistische Rakete eingesetzt und vor allem die Städte Charkiw, Krywyj Rih und Winnyzja ins Visier genommen. Die großangelegten Angriffe hätten der Energieinfrastruktur gegolten, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X. Der größte private Energieversorger des Landes, DTEK, teilte mit, dass in Krywyj Rih und anderen Orten der Region Dnipropetrowsk 80.000 Haushalte ohne Strom seien.

In Krywyj Rih sei ein 17-jähriger Junge schwer verletzt worden und kämpfe im Krankenhaus um sein Leben, sagte der Leiter der Militärverwaltung, Olexandr Wilkul. Dort seien bei einem längeren Angriff auch Wasserleitungen unterbrochen worden. In der Region Winnyzja wurden dem Innenministerium zufolge acht Menschen verletzt. In Charkiw, einem häufigen Ziel russischer Angriffe, wurden nach Angaben von Gouverneur Oleh Synjehubow bei einem 20-minütigen Drohnenangriff mindestens 17 Explosionen registriert und drei Menschen verletzt.

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"Kommen aus Deutschland": Trump bestätigt Lieferung von Patriot-Flugabwehrraketen

Die ersten von Donald Trump versprochenen Patriot-Flugabwehrraketen sind nach den Worten des US-Präsidenten bereits auf dem Weg in die Ukraine. Die Raketen "kommen aus Deutschland und werden dann von Deutschland nachgekauft", sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten in Washington, ohne dies näher zu erklären. Mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin habe er nach seiner Ankündigung vom Montag noch nicht gesprochen.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters
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