Folge von Trumps Handelspolitik Sportartikel-Händler Intersport will Produktion nach China verlagern

Intersport International könnte seine Produktion in China stärken. Der Grund: Trumps Zollpolitik verschiebt Lieferketten und Warenströme.
Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zeigt Folgen – auch im Einzelhandel. Der Sportartikel-Händler Intersport International erwägt die Verlagerung seiner Produktion nach China. "Wir könnten es machen", sagte der neue Intersport-Chef Tom Foley der "Financial Times" (FT).
- Einzelhandel in der Krise: "In vielen Innenstädten sieht es düster aus"
- Marktlage: Handelsverband – in einzelnen Branchen Rezession
Hintergrund ist eine Verschiebung der Lieferketten und Warenströme als Folge der US-Zollpolitik. Wegen höherer Aufschläge für Einfuhren aus China verlagern viele Hersteller derzeit die Produktion von China nach Bangladesch, Vietnam oder Kambodscha. "Das könnte (Preis-)Druck auf Märkte ausüben, die diesen normalerweise nicht haben", erläuterte Foley.
Im Klartext: Weil die Produktionskosten in anderen asiatischen Staaten steigen, lohnt sich plötzlich die Herstellung in weniger ausgelasteten Fabriken in China – zumal, wenn für den europäischen Markt produziert wird, den Trumps Zölle bei Importen aus China nicht treffen.
Herstellung in China lohnt sich mehr
Eine Sprecherin der Intersport Deutschland eG teilte sagte t-online, dass Foley lediglich für die Dachmarke Intersport International spreche und nicht für die deutsche Gruppe. Die Intersport Deutschland eG betreibt landesweit rund 1.400 Fachgeschäfte.
Intersport International ist eine Verbundgruppe von Sportfachhandeln mit Sitz in der Schweiz. Sie verkauft in seinen Filialen seine Eigenmarke, aber auch Waren anderer Hersteller wie Nike und Adidas. Der Gesamtumsatz der Gruppe lag im Vorjahr bei rund 14 Milliarden Euro. Foley kündigte in der FT an, den Anteil der Eigenmarke am Ergebnis bis 2030 von derzeit zehn Prozent auf dann zwanzig Prozent zu steigern.
Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels wurde nicht zwischen Intersport International und der Intersport Deutschland eG unterschieden. Dadurch entstand der Eindruck, dass Tom Foley auch für die deutsche Gruppe spricht. Wir haben den Artikel entsprechend präzisiert und ergänzt.
- ft.com: "Germany’s biggest sports retailer considers moving production to China" (Englisch, kostenpflichtig)