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Zamek meldet Insolvenz an: Brühwürfel-Erfinder steht vor der Pleite


Tütensuppen und Fertiggerichte
Brühwürfel-Erfinder Zamek ist insolvent

Von dpa-afx, t-online
Aktualisiert am 26.02.2014Lesedauer: 2 Min.
Zamek insolvent - Produktion von Würzmischungen, Tütensuppen und Fertiggerichten geht weiterVergrößern des BildesZamek insolvent - Produktion geht weiter (Quelle: dpa-bilder)
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Schon wieder bahnt sich eine Pleite eines deutschen Traditionsunternehmens an. Der Düsseldorfer Lebensmittelhersteller Zamek hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Der 1932 gegründete Familienbetrieb produziert mit rund 520 Beschäftigten in Düsseldorf und Dresden unter anderem Tütensuppen, Würzmischungen und Fertiggerichte. Richtig bekannt wurde Zamek jedoch als Erfinder des fettangereicherten Brühwürfels.

Das Düsseldorfer Amtsgericht habe den Insolvenzantrag angenommen, teilte die auf Konkursverfahren spezialisierte Düsseldorfer Anwaltskanzlei Metzeler von der Fecht am Abend mit. Zwei Sanierungsexperten der Kanzlei sowie zwei weitere Anwälte betreuten die verschiedenen Gesellschaften des Unternehmens als sogenannte vorläufige Sachwalter.

Geschäfte laufen weiter

Die Kunden würden unverändert beliefert, die Produktion und die Geschäfte liefen weiter, betonte die Kanzlei. Die Mitarbeiter erhielten statt des üblichen Gehalts Insolvenzgeld. Beantragt worden sei ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, teilte das Unternehmen mit. Man bleibe während des Verfahrens voll handlungsfähig.

Zamek beliefert auch Kantinen, Krankenhäuser, Seniorenheime und Studentenwerke, Würzmittel gehen an die Lebensmittel-Industrie, die die Zamek-Produkte oft als Eigenmarken vertreiben.

Umsatzrückgang und Streik brachten Verluste

Das Unternehmen befindet sich schon seit geraumer Zeit in Turbulenzen. Für das Geschäftsjahr 2012/2013 musste Zamek einen Verlust von mehr als zehn Millionen Euro ausweisen. Die Umsatzerlöse brachen um acht Prozent auf knapp 74 Millionen Euro ein. Ein langwieriger Streik hatte nach Unternehmensangaben die Lieferfähigkeit beeinträchtigt.

Zudem habe man bewusst auf wenig rentable Umsätze verzichtet und das Produktangebot von mehr als 1000 auf knapp 500 Artikel gestrafft, hieß es damals. Doch auch im Jahr davor hatte das Unternehmen schon rote Zahlen geschrieben.

Sanierungsexperte ersetzte die Geschäftsführerin

Mehrheitsgesellschafter Bernhard Zamek hatte deshalb bereits im Oktober 2013 "drastische Einsparmaßnahmen" und den Abbau von weiteren 85 Stellen angekündigt. Außerdem wollte das Unternehmen ein Teil der Produktion nach Polen verlagern, um Kosten einzusparen. An der Spitze sollte der Sanierungsexperte Reiner Wenz für frischen Wind sorgen. Er ersetzte im Februar Geschäftsführerin Petra Zamek. Doch gelang es ihm offenbar nicht mehr schnell genug, das Steuer herumzureißen.

Die Ursprünge des Unternehmens gehen auf ein Café zurück, das Bernhard und Johanna Zamek in den 20er Jahren in Düsseldorf eröffneten. Zunächst stellten sie dort eine Paste für Brühe her. Später experimentierten sie an einer idealen Rezeptur für einen Brühwürfel.

Anleihegläubiger müssen bangen

Zamek reiht sich in eine leidvolle Serie von Pleiten mittelständischer Unternehmen ein. Innerhalb von gut zwei Jahren haben - Zamek eingerechnet - 14 Mittelständler Insolvenz angemeldet. Da Zamek auch als mittelständische Anleihe-Emittent am Markt auftrat, müssen Anleihegläubiger nun um die Rückzahlung ihrer Einlagen bangen. Insgesamt hatte sich Zamek 2012 und 2013 rund 45 Millionen Euro am Kapitalmarkt geliehen.

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