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Experten geben Prognose ab - Immobilienkauf: Kreditzinsen unten, Preise oben?


Experten geben Prognose ab
Immobilienkauf: Kreditzinsen unten, Preise oben?

Von dpa
21.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Der Traum von den eigenen vier Wänden wird 2021 vermutlich nicht billiger.Vergrößern des BildesDer Traum von den eigenen vier Wänden wird 2021 vermutlich nicht billiger. Die Zinsen dürften aber auch niedrig bleiben. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn./dpa)
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Berlin (dpa/tmn) - Wer sich im Laufe des neuen Jahres eine Immobilie zulegen will, beschäftigt sich schon jetzt mit der Finanzierung.

Im Blickpunkt stehen dabei Eigenkapital für das Eigenheim und klassisch die Zinsen, verbunden mit der Frage, gehen sie 2021 rauf oder runter? Genau weiß das keiner. Fachleute erkennen zumindest zwei Trends: Baufinanzierungen bleiben günstig, die Immobilienpreise steigen weiter an.

Beides hat auch, aber nicht nur mit den Folgen der Corona-Pandemie zu tun. Sie bringt viele Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Um den konjunkturellen Totalabsturz zu vermeiden, hat der Staat milliardenschwere Hilfspakete aufgelegt. Zugleich überschwemmt die Europäische Zentralbank (EZB) den Markt weiterhin mit billigem Geld. Daran wird sich voraussichtlich 2021 wenig ändern.

Niedrige Zinsen auch im kommenden Jahr

Das günstige Geld sollen Banken an Verbraucher weitergeben, damit diese Kredite aufnehmen. Das viele Kapital drückt nicht nur die Sparzinsen, sondern hält auch die Bauzinsen unten. Diese "dürften deshalb auf absehbare Zeit niedrig bleiben", stellt Jens Tolckmitt fest. Er ist Hauptgeschäftsführer des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), dem große Immobilienfinanzierer angehören.

Diese Einschätzung teilt Stephan Tietz von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern in Rostock. "Es ist am Markt nicht erkennbar, dass die Zinsen nach oben gehen", sagt Tietz.

Mehr Eigenkapital hilft

Einerseits ist dies für angehende Bauherren beruhigend. Andererseits bedeutet es nicht, dass sie mit allzu lockeren Kreditvergaben rechnen sollten. Ein sicherer Job wird in Corona-Zeiten wieder stärker berücksichtigt. Die größere Hürde heißt Eigenkapital. "Den Zugang steuern die Baufinanzierer eventuell über höhere Eigenkapitalquoten, um Risiken zu reduzieren", vermutet der Verbraucherschützer.

Wer an billiges Baugeld will, wird wohl deshalb als Sicherheit mehr Eigenkapital mitbringen müssen: "Dreißig Prozent Eigenkapital verbessert die Finanzierung. Eine 100 Prozent-Finanzierung wird zu deutlich schlechteren Bedingungen zu bekommen sein."

Preisniveau klettert weiter

Niedrigen Zinsen stehen stetig steigende Immobilienpreise gegenüber. Vor allem in den großen Städten und deren Umland werden Eigenheime und Eigentumswohnungen immer teurer. Nicht nur, weil Bauland knapp ist. Sondern auch, weil die Nachfrage das Angebot auch in Zukunft bei weitem übertreffen wird und professionelle Anleger den Run anheizen.

"Selbstnutzer kommen kaum zum Zuge", beobachtet Reiner Braun, Vorstandsvorsitzender des auf Wohnen und Immobilien spezialisierten Beratungs- und Forschungsinstituts empirica aus Berlin. Verbraucher könnten Kosten von einer halben Million Euro und mehr für die eigenen vier Wände selbst bei günstigen Zinsen kaum auffangen, wenn sie gleichzeitig mehr Eigenkapital bräuchten.

Hohe Tilgung einplanen

Bei einem Kaufpreis von 500.000 Euro entsprechen 30 Prozent Eigenkapital rund 150.000 Euro. Bei angenommenen 0,5 Prozent Zinsen wäre das Darlehen über 350.000 Euro an sich zu stemmen. Haus und Wohnung bis spätestens zur Rente schuldenfrei zu bekommen, erfordert jedoch eine hohe Tilgung. Braun kalkuliert mit sieben bis acht Prozent - dies macht den Traum vom eigenen Heim kostspielig.

Abseits der Finanzierung sieht Marktbeobachter Braun ein ganz anderes Problem für Verbraucher: Sie müssen erst einmal ein passendes Objekt finden und bekommen. Wer sucht, sollte sehr früh mit der Bank den Kreditrahmen abstecken.

2021 werden die Preise kaum sinken

Experten gehen nicht davon aus, dass Immobilien 2021 billiger werden. Im Gegenteil. Von Problemen wie bei Büro- oder Hotelbauten in Corona-Zeiten blieb der Wohnungsmarkt verschont. Die Eigentumsmärkte zögen unverändert Eigennutzer und Anleger an, konstatiert der vdp.

Die Nachfrage nimmt der Einschätzung nach zu, weil Menschen wegen des Homeoffice größere Wohnungen suchen, kaufen auf lange Sicht eventuell günstiger als mieten sei und Wohnimmobilien als gute Wertanlage gelten. Hinzu kommt der Zuzug aus anderen Ländern.

Für Reiner Braun heißt das im Umkehrschluss: Wenn eine Familie aktuell ein Eigenheim brauche, sollte sie weder auf Zinssenkungen noch auf Preisdellen warten - sofern die Rahmenbedingungen stimmen.

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