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Wegen Corona: Maritim plant Notverkäufe einzelner Hotels


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Corona-Krise
Maritim plant Notverkäufe einzelner Hotels

Von dpa-afx, fls

Aktualisiert am 15.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Hotel der Maritim-Gruppe: Wegen der Corona-Krise kämpft die Kette mit schweren finanziellen Problemen.Vergrößern des BildesEin Hotel der Maritim-Gruppe: Wegen der Corona-Krise kämpft die Kette mit schweren finanziellen Problemen. (Quelle: Oliver Berg/dpa)
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Die Corona-Krise setzt der Hotellerie in Deutschland stark zu. Selbst große Hotelgruppen stehen vor extremen finanziellen Engpässen. Bei der Kette Maritim ist nun von "Notverkäufen" die Rede.

Wegen knapper Kassen in der Coronakrise sieht sich die Hotelkette Maritim gezwungen, sich von einem Teil ihrer Standorte zu trennen. Man habe in Pandemiezeiten einen Liquiditätsverlust von 140 Millionen Euro verkraften müssen, teilte das Unternehmen aus Bad Salzuflen in Nordrhein-Westfalen auf Anfrage mit.

"Obwohl wir vor der Pandemie über hohe Liquiditätsreserven verfügt haben, müssen wir nun über Hotel-Notverkäufe unser Überleben sichern", erklärte die Inhaberin des Familienunternehmens, Monika Gommolla. Einzelheiten zu diesen Verkäufen nannte sie nicht.

Das Unternehmen mit seinen weltweit rund 5.000 Beschäftigten hat nach eigenen Angaben 40 Hotels, 29 davon im Inland mit 3.000 Beschäftigten. "Die Maritim Hotelgruppe ist von der Pandemie extrem hart getroffen", sagte die Aufsichtsratsvorsitzende.

90 Prozent weniger Umsatz

"Bereits im vergangenen Jahr schlug der erste Lockdown mit fast 90 Prozent Umsatzausfall zu Buche." Nach einer kurzen Erholungsphase im Sommer seien durch Beherbergungsverbote touristischer Gäste seit November 2020 wieder 90-prozentige Umsatzausfälle an fast allen Maritim-Hotelstandorten zu verzeichnen, sagte Gommolla.

Staatliche Hilfen seien nahezu ausgeblieben, und bisher nur zwei Millionen Euro ausgezahlt worden. "Dies erweckt den Eindruck, dass der größere Mittelstand in den betroffenen Branchen sich selbst überlassen und so kaputt gemacht wird", sagte die Firmeninhaberin.

"Die Lage für die Hotellerie ist sehr ernst, so kann es nicht weitergehen." Auch für größere Unternehmen der Branche und inhabergeführte Hotelgruppen wie Maritim müssten die staatlichen Hilfen schnellstmöglich zur Auszahlung kommen.

2.000 Mitarbeiter haben die Hotelgruppe schon verlassen

Zuletzt hatte auch die Chefin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, auf die großen Probleme der Branche hingewiesen. Im Interview mit t-online sagte sie: "Die Zukunftsängste nehmen zu." Es sei "überlebenswichtig", dass die staatlichen Hilfen ausgezahlt würden.

Gommolla verwies auch auf einen personellen Aderlass als Krisenfolge. Man verliere hochqualifizierte Beschäftigte, die man selbst ausgebildet habe – das Unternehmen habe bereits 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weniger als vor der Pandemie. Befristete Verträge wurden notgedrungen nicht verlängert, Auszubildende nicht als Festangestellte übernommen und Mitarbeiter, die über Monate in Kurzarbeit waren, suchten sich Jobs in anderen Branchen.

2019 kam das Unternehmen laut Bundesanzeiger in Deutschland auf einen Umsatz von rund 426 Millionen Euro und auf einen Gewinn (Konzernergebnis) von 28 Millionen Euro. Zahlen zu 2020 wurden noch nicht publiziert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
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