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Meyer-Werft: Mitarbeiter stimmen selbst für Stellenabbau


"Schauriges Spiel"
Mitarbeiter der Meyer-Werft stimmen selbst für Stellenabbau

Von dpa
Aktualisiert am 06.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Kreuzfahrtschiff an der Meyer-Werft (Archivbild): Die Werft steckt in der Krise.Vergrößern des BildesKreuzfahrtschiff an der Meyer-Werft (Archivbild): Die Werft steckt in der Krise. (Quelle: Mohssen Assanimoghaddam/dpa-bilder)
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Beim kriselnden Kreuzfahrtschiffbauer sollen 660 Jobs wegfallen. Das hat nicht nur die Führung, sondern auch die Belegschaft beschlossen. Der Betriebsrat ist auf den Barrikaden.

Im Ringen um den Kurs bei der Meyer-Werft hat die Geschäftsführung Mitarbeiter über einen Stellenabbau abstimmen lassen – und damit den Betriebsrat auf die Palme gebracht.

Nach Angaben des kriselnden Kreuzfahrtschiffbauers stimmten 93 Prozent von rund 1.500 teilnehmenden Beschäftigten dafür, dass 660 Jobs wegfallen sollen. Bedingung dafür: Die restliche Belegschaft muss zu einem Beitrag bereit sein. Als solcher waren bislang 200 unbezahlte Überstunden im Jahr genannt worden.

Von 1.557 Mitarbeitern stimmten demnach 1.446 für diesen Vorschlag. Keine Mehrheit gab es hingegen für die Alternative. Sie sah vor, dass ohne Mitarbeiterbeitrag 1.000 Stellen wegfallen sollen. Der Betriebsrat kritisierte das Vorgehen der Werft-Leitung als "rechtswidrig".

Meyer-Werft-Betriebsrat: Chefs wollen Belegschaft spalten

Die Geschäftsführung habe damit einen Versuch unternommen, die Belegschaft zu spalten und Stimmung gegen den Betriebsrat zu machen, sagte der Betriebsratsvorsitzende Nico Bloem. "Die Belegschaft durchschaut aber dieses schaurige Spiel." Bloem verwies auch darauf, dass nur ein Teil der Belegschaft an der Umfrage teilnahm, wenn auch alle teilnehmen durften.

Der Betriebsrat betonte zudem, dass eine solche Aktion mitbestimmungspflichtig sei. Die Arbeitnehmervertretung sei aber nicht beteiligt worden und auch die Vorschläge des Betriebsrats zum Stellenabbau seien nicht Teil der Umfrage gewesen. Der Betriebsrat will nun zum Wochenbeginn eine Betriebsversammlung organisieren.

Kaum Nachfrage für neue Kreuzfahrtschiffe

Dessen ungeachtet sieht die Geschäftsführung in der Abstimmung ein deutliches Votum. "Jetzt können wir hoffentlich bald in einer Einigungsstelle gute Lösungen für jeden Einzelnen und die gesamte Werft finden. Ich freue mich wirklich, dass Sie sich mehrheitlich für den gemeinschaftlichen Weg ausgesprochen haben, der uns erlaubt, mehr Arbeitsplätze zu sichern", sagte Geschäftsführer Jan Meyer laut einer Mitteilung.

Bislang beschäftigt Meyer in Papenburg 3.600 Mitarbeiter in der Stammbelegschaft und etwa 900 Mitarbeiter in Tochterfirmen. Für neue riesige Kreuzfahrtschiffe besteht wegen Corona in den kommenden Jahren kaum Nachfrage. Den Bestand an Aufträgen arbeitet die Werft verlangsamt bis 2025 ab.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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