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Inflation 2022: So schnell könnten die Preise dieses Jahr steigen | Prognose


Inflationsrate
Dieses Jahr könnten die Preise sogar noch schneller steigen

Von t-online, fho

Aktualisiert am 06.01.2022Lesedauer: 3 Min.
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Alles wird teurer: So entsteht die Inflation – und was daran auch gut sein kann. (Quelle: t-online)
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Die Preise sind 2021 stark gestiegen, im Dezember lag die Inflationsrate bei 5,3 Prozent. t-online erklärt, was das für Verbraucher bedeutet – und wie die Prognose für das neue Jahr ist.

Die Inflation ist im Dezember überraschend weiter angestiegen. Im letzten Monat des Jahres lag sie bei 5,3 Prozent – nachdem sie im November schon einen neuen Höchststand bei 5,2 Prozent erreicht hatte.

Für das gesamte Jahr 2021 betrug die Teuerungsrate laut Statistischem Bundesamt 3,1 Prozent – und damit deutlich mehr als die jährlichen zwei Prozent, die die Europäische Zentralbank anpeilt. t-online erklärt, wieso die Rate so hoch ausfällt und was das für Verbraucher bedeutet.

Warum ist die Inflation so hoch?

Angetrieben wird die Inflation in Deutschland von mehreren Faktoren. Vor allem die hohen Energiepreise machen sich bemerkbar. 2020 waren die Rohölpreise mit Ausbruch der Corona-Krise wegen geringer Nachfrage auf dem Weltmarkt eingebrochen. Seither haben sie sich deutlich erholt.

Hinzu kamen Materialmangel und Lieferengpässe sowie die Einführung der CO2-Abgabe Anfang 2021 von 25 Euro je Tonne Kohlendioxid, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht. Seit Beginn des laufenden Jahres werden 30 Euro je Tonne fällig.

Zugleich schlug die Rücknahme der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung durch: Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Steuersätze, Waren und Dienstleistungen wurden im Jahresvergleich also tendenziell teurer. Die Absenkung der Steuer im zweiten Halbjahr 2020 sorgte so für einen statistischen Effekt: Weil die Inflationsrate stets die aktuellen Preise mit jenen aus dem Vorjahresmonat vergleicht, wirkt die Teuerung prozentual noch höher.

Steigen die Preise auch 2022 so schnell?

Das lässt sich aktuell noch nicht abschließend prognostizieren. Klar ist jedoch nach Einschätzung der meisten Experten: Deutlich sinken wird die Inflationsrate im Jahresschnitt kaum mehr. Die Konjunkturforscher vom Münchner Ifo-Institut rechnen gar damit, dass die Teuerungsrate 2022 noch einmal steigt – auf durchschnittlich 3,3 Prozent.

Andere Wirtschaftsforscher gehen dagegen davon aus, dass die Inflationsrate im Laufe des Jahres wieder sinken wird. Ein Grund dafür: Der Wegfall des statistischen Effekts durch die wiedereingesetzte volle Mehrwertsteuer. Mit einer Rückkehr der Inflationsrate auf Vorkrisen-Niveau jedoch sei nicht zu rechnen.

So sagte Bankenpräsident Christian Sewing im Dezember: "Beim Inflationstrend erleben wir gerade einen Etagenwechsel, also von Inflationsraten unter zwei Prozent im vergangenen Jahrzehnt zu Raten von voraussichtlich 2,5 bis 3 Prozent in den nächsten Jahren". Für diese Entwicklung macht er verschiedene Faktoren verantwortlich: den demografisch bedingten Fachkräftemangel, den Umbau der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit und die Neujustierung der globalen Lieferketten.

Die EZB hatte zwar lange mit Blick auf die hohe Inflationsraten im Euro-Raum beschwichtigt, zuletzt äußerten sich aber auch die deutsche Direktorin Isabel Schnabel kritisch: "Wir wissen, dass die Inflation eine gewisse Zeit lang hoch sein wird, aber auch, dass sie im Laufe des nächsten Jahres zurückgehen wird. Weniger sicher sind wir uns darüber, wie schnell und wie stark der Rückgang sein wird." Lesen Sie hier welche Notenbanken bereits den Leitzins erhöht haben.

Was bedeutet das für mich als Verbraucher?

Viele Deutschen haben nicht umsonst Angst vor steigenden Preisen, die kurzfristigen Auswirkungen der Inflation sind für die meisten Menschen eher schlecht. Als Verbraucher müssen Sie für ihre alltäglichen Ausgaben mehr Geld auf den Tisch legen – auf kurze Sicht ein Problem, sofern nicht das Gehalt parallel steigt.

Sparern setzt die Inflation ebenfalls zu: Angesichts der niedrigen Zinsen, die viele Banken auf Spar-, Giro-, Tagesgeld- und Festgeldkonten geben, schrumpft die Kaufkraft ihrer Ersparnisse. Das heißt: Von der "nominellen" Summe, die sie auf dem Konto liegen haben, können sie sich "real" weniger kaufen.

Für Anleger sind die Konsequenzen vielschichtiger: Haben sie ihr Geld an der Börse in Aktien investiert, müssen ihnen die direkten Folgen der Inflation zunächst keine Angst machen, die Kurse steigen tendenziell erst einmal weiter. Durch die indirekten Folgen aber kann sich das schnell ändern.

Denn: Die Zentralbanken werden sich mittelfristig gezwungen sehen, die Zinsen zu erhöhen – was Aktien unattraktiver macht. Umgekehrt profitieren vom höheren Zins all jene Anleger, die ihr Geld etwa in Anleihen investiert haben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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