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Habeck hält russischen Gasboykott für verkraftbar

Von t-online, fho

Aktualisiert am 12.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Archivbild): Deutschland hat seine Abhängigkeit von russischem Gas bereits reduziert, bis im kommenden Jahr soll der Anteil auf zehn Prozent fallen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Archivbild): Deutschland hat seine Abhängigkeit von russischem Gas bereits reduziert, bis im kommenden Jahr soll der Anteil auf zehn Prozent fallen. (Quelle: Sina Schuldt/dpa-bilder)
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Die russischen Gaslieferungen sind am Donnerstag deutlich zurückgegangen. Droht uns ein Gasstopp? Wirtschaftsminister Habeck beschwichtigt: Selbst ein kompletter Boykott sei auszuhalten.

Die Bundesregierung sieht derzeit trotz der reduzierten Gaslieferungen aus Russland keinen Anlass, im Notfallplan Gas die Alarmstufe auszurufen. "Die Lage ist beherrschbar", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Berlin. Auch einen kompletten russischen Gasboykott halte er für verkraftbar.

"Wenn wir zum Jahreswechsel volle Speicher haben, wenn zwei der vier von uns angemieteten schwimmenden LNG-Tanker schon am Netz angeschlossen sind und wenn wir deutlich an Energie sparen, können wir im Fall eines Abrisses der russischen Gaslieferungen einigermaßen über den Winter kommen", sagte Habeck der "Wirtschaftswoche".

Habeck: Verbrauch muss reduziert werden

Weniger Verbrauch sei das A und O. Wenn Industrie und Privatleute zehn Prozent des Verbrauchs einsparten, "dann sind das die entscheidenden Prozente, um nicht in eine Notlage zu geraten", so Habeck. Mehr Effizienz sei ein wesentlicher Faktor im Kampf gegen die Abhängigkeit von Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin.

Wie groß die Einsparpotenziale sind, zeigt derweil eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach liegt der größte Hebel in der Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung und in der Industrie. Kurzfristig könnte der Gasbedarf in Deutschland um 18 Prozent gesenkt werden.

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Aktuell bezieht Deutschland nach Angaben der Bundesregierung 38,2 Prozent seines Gases aus Russland. Weitere 34,8 Prozent kommen aus Norwegen, 22,4 Prozent aus den Niederlanden und 4,6 Prozent aus sonstigen Quellen. Das ist schon deutlich weniger als noch vor Kriegsbeginn. Damals kamen 55 Prozent des deutschen Gasbedarfs aus Russland.

In den Berechnungen geht das Institut von verschiedenen Szenarien aus. Im ersten Fall gehen die Wissenschaftler von moderaten Einsparungen aus. Dazu müsste kurzfristig mehr Kohle für die Energieerzeugung genutzt werden.

Im Szenario "mittlere Einsparungen" wird der Gasbedarf auch in Privathaushalten etwa durch weniger Heizen gesenkt. Im dritten Szenario kommt dann noch eine deutlich reduzierte Nachfrage aus der Industrie hinzu. Vor allem in der Chemie- und Nahrungsmittelindustrie sehen die Studienautoren Möglichkeiten, auf andere Energieträger umzustellen.

Gastransfers durch Ukraine deutlich reduziert

Das russische Gas fließt derzeit durch drei verschiedene Pipelines nach Deutschland. Die bekannteste ist die Nord Stream 1, die in Greifswald endet. Die Druschba-Pipeline hingegen verläuft durch die Ukraine. Hier kommt es seit Dienstag zu Lieferausfällen, denn die Kämpfe in der Ostukraine erschweren den Betrieb der Pipeline, heißt es von ukrainischer Seite.

Eigentlich hat die Pipeline ein Volumen von mehr als 100 Millionen Kubikmetern Gas pro Tag. Zu Beginn der Woche wurde das mit 95,8 Kubikmetern fast ausgereizt, am Mittwoch sank die Transportmenge auf 72 Millionen Kubikmeter, am Donnerstag waren es nur noch 50,6 Millionen Kubikmeter.

Ein weiteres Problem für die Gasversorgung stellen die von Russland angekündigten Gegensanktionen dar. Am Mittwoch hatte die russische Regierung eine Liste mit insgesamt 31 Firmen veröffentlicht, mit denen von russischer Seite keine Geschäfte mehr betrieben werden dürfen. Davon betroffen ist unter anderem Gazprom Germania. Das führe zu täglich rund zehn Millionen Kubikmeter Gas weniger, das nach Deutschland geliefert werde, so Habeck.

Auch die polnischen Betreiber der Yamal-Pipeline sind von den Sanktionen betroffen. Durch Polen könne daher nun kein Gas mehr geschickt werden, heißt es von russischer Seite. Deutschland hatte über diese Pipeline zuletzt selbst kein Gas bezogen, sondern Polen mit Lieferungen unterstützt.

Habeck sagte zu den verringerten Gaslieferungen am Donnerstag, ohne konkreter zu werden: "Wir haben uns auf die Situation vorbereitet." Der Markt könne den Gasausfall aus Russland kompensieren.

LNG-Schiffe ersetzen ein Viertel des russischen Gases

Ein Gasembargo wird seit Kriegsbeginn vor allem deshalb gefürchtet, weil es nur wenige Alternativen zu den Lieferungen durch die russischen Pipelines gibt. Eine Möglichkeit stellt Flüssiggas (LNG) dar. Insgesamt sind derzeit drei Standorte für LNG-Terminals in Deutschland geplant. Doch der Bau dauert mehrere Jahre. In der Zwischenzeit sollen Spezialschiffe zumindest einen Teil der Gasmenge umwandeln.

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Zwei dieser vier für Deutschland georderten Flüssiggasschiffe ersetzen laut Habeck bereits knapp ein Viertel der russischen Erdgas-Importe. Trotz der Fortschritte warnte Habeck aber vor den wirtschaftlichen Risiken eines Gasstopps: "Auch unter den genannten Voraussetzungen wären die Gaspreise dann sicherlich sehr hoch und die Speicher am Ende des Winters leer."

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Im Lagebericht Gasversorgung schreibt die Bundesnetzagentur dazu Anfang Mai, dass derzeit Gas eingespeichert werde und das teils in höherem Umfang als im vergangenen Jahr oder auch 2018, 2017 und 2015. Die Speicher seien zu 38,44 Prozent gefüllt, was einer Menge von 91,61 Terawattstunden Gas entspricht.

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