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Stehen Hausbesuche von Ärzten vor dem Aus?


Kassenärzte warnen
Stehen Hausbesuche von Ärzten vor dem Aus?

dpa, Sascha Meyer

07.01.2019Lesedauer: 2 Min.
Arzt untersucht PatientVergrößern des BildesArzt untersucht Patient: Hausbesuche lohnen sich für viele Mediziner nicht. Das Angebot könnte daher eingestellt werden. (Quelle: photothek/imago-images-bilder)
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Können Patienten wegen schwerer Erkrankungen ihr Haus oder ihre Wohnung nicht verlassen, haben sie die Möglichkeit, dass ihnen ihr Arzt einen Hausbesuch abstattet. Doch diese Dienstleistung wird so gering vergütet, dass es sich für viele Mediziner nicht rentiert.

Die Kassenärzte dringen auf spürbar mehr Geld für Hausbesuche, um das Angebot wirtschaftlich aufrechterhalten zu können. "Wenn wir die Vergütung für Hausbesuche nicht deutlich anheben, werden sie perspektivisch nicht mehr stattfinden können", sagt der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. "Das Versorgungsproblem zeichnet sich schon am Horizont ab." Bisher habe in Verhandlungen mit dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) keine Verbesserung erreicht werden können. "Da bleiben wir dran."

Geringere Vergütung als bei Handwerkern

Hausbesuche würden derzeit mit etwa 23 Euro vergütet, erläutert der KBV-Chef. "Plus Fahrpauschale reden wir von einer Größenordnung von 25 Euro." Mit An- und Abfahrt und Parkplatzsuche sei dafür in einer Stadt wie Berlin schnell eine Stunde vorbei. "Wenn der Klempner kommt, nimmt er schon teilweise 45 Euro für die Anfahrt. Da hat er die Tasche noch nicht mal ausgepackt."

Problematisch sei, dass ein Arzt in der Zeit seine Praxis zumachen müsse. "Er ist ja unterwegs. Aber die Kosten laufen weiter." Viele machten Hausbesuche deswegen am Mittwochnachmittag oder abends. Leidtragende der Situation seien "die Kollegen, die ihre Patienten nicht im Stich lassen wollen – und die Patienten, die keine Ärzte mehr finden, die wirtschaftlich darstellbar Hausbesuche machen". Um eine "unsanfte Landung" zu vermeiden, gelte es, zügig etwas zu tun. Für Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband hatte die KBV bereits eine Anhebung auf 30 Euro pro Hausbesuch ins Spiel gebracht.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Hausbesuche deutlich gesunken. Gab es 2009 noch 30,3 Millionen Hausarztvisiten bei Patienten und 2010 rund 27 Millionen, waren es 2016 nur 25,2 Millionen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Linkenanfrage von Juni 2018 hervor.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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