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Alzheimer: Forscher belegen in Studie neuen Risikofaktor – ein Bakterium


Weitverbreitetes Bakterium
Forscher finden neuen Risikofaktor für Alzheimer


02.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Bakterien im Magen (Symbolbild): Sie überleben trotz der Magensäure und können die Schleimhaut dauerhaft entzünden.Vergrößern des Bildes
Bakterien im Magen (Symbolbild): Sie überleben trotz der Magensäure und können die Schleimhaut dauerhaft entzünden. (Quelle: iLexx/getty-images-bilder)

Forscher haben einen weiteren Risikofaktor für Alzheimer gefunden. Das Brisante: Viele Deutsche tragen den Erreger in sich.

Demenzerkrankungen werden in unserer alternden Bevölkerung weiter zunehmen: In den nächsten 40 Jahren wird sich die Häufigkeit Wissenschaftlern zufolge voraussichtlich verdreifachen. Noch immer ist keine Heilung der Erkrankung in Sicht. Umso wichtiger ist es deshalb, mögliche Risikofaktoren aufzuspüren und gegebenenfalls auszuschalten.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie im englischsprachigen Fachmagazin "Alzheimer's & Dementia: The Journal of the Alzheimer's Association" legt nun nahe: Auch ein bestimmtes Bakterium könnte für die Entstehung der schweren Erkrankung verantwortlich sein.

Studie: Infektion mit Bakterium könnte Alzheimer verursachen

Forscher der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der McGill University (Kanada) haben Gesundheitsdaten von mehr als vier Millionen Menschen aus drei Jahrzehnten analysiert. Ihr Ergebnis: Eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori könnte das Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken, erhöhen.

Bei Menschen über 50 Jahren kann das Risiko nach einer Infektion mit Symptomen demnach

  • um durchschnittlich 11 Prozent erhöht sein,
  • rund zehn Jahre nach der Infektion sogar um 24 Prozent.

Denn Helicobacter pylori findet möglicherweise Wege ins Gehirn und verursacht dort Entzündungen sowie Schäden an Nervenzellen. "Für uns bekräftigt dieses Ergebnis die Annahme, dass eine Helicobacter-pylori-Infektion ein beeinflussbarer Risikofaktor für Alzheimer-Demenz sein könnte", so Professor Antonios Douros aus dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Charité, einer der Hauptautoren der Studie.

Er betont zugleich, dass die Ergebnisse nicht bedeuten, dass jeder Mensch nach einer solchen Infektion zwangsläufig an Alzheimer erkranken wird. Es handelt sich um eine erhöhte relative Risikobewertung im Vergleich zu Personen, die keine symptomatische Infektion nach dem 50. Lebensjahr hatten.

Unklar bleibt auch, in welchem Maß die Bekämpfung dieses Bakteriums, beispielsweise durch Antibiotika, tatsächlich die Entwicklung von Alzheimer beeinflussen könnte. Hier ist noch weitere Forschung nötig.

Helicobacter pylori als Risikofaktor für Alzheimer

Der Magenkeim Helicobacter pylori ist weitverbreitet: Fachleute gehen davon aus, dass etwa die Hälfte der Menschheit das Bakterium in sich trägt. In Europa ist etwa jede dritte Person infiziert – meist geschieht dies im Kindesalter.

Eine Infektion kann symptomlos verlaufen, aber auch Entzündungen und Geschwüre im Magen-Darm-Trakt hervorrufen. Infizierte tragen zudem ein etwa zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, an Magenkrebs zu erkranken. Erste Anzeichen für eine Infektion sind Völlegefühl, Schmerzen im Oberbauch und Übelkeit.

Übertragen wird der Erreger von Mensch zu Mensch – insbesondere, wenn infizierte Personen sich nach dem Toilettengang nicht gründlich die Hände waschen. Zudem ist eine Infektion über verschmutztes Wasser oder verunreinigte Lebensmittel möglich.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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