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Diabetes-Folgen: Zwei Erkrankungen werden dramatisch zunehmen


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Folgen von Diabetes
Zwei Erkrankungen werden dramatisch zunehmen


14.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Risikopatient Diabetiker (Symbolbild): Zu hohe Blutzuckerwerte können langfristig kleine und große Blutgefäße schädigen – dies hat Folgen für verschiedene Organe.Vergrößern des Bildes
Risikopatient Diabetiker (Symbolbild): Zu hohe Blutzuckerwerte können langfristig kleine und große Blutgefäße schädigen – dies hat Folgen für verschiedene Organe. (Quelle: Westend61/getty-images-bilder)

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes kann sämtliche Körperteile angreifen. Vor allem das Gehirn und die Augen sind stark gefährdet, warnen aktuell Experten.

Diabetes ist nicht nur eine Frage des Blutzuckers. Die Volkskrankheit kann vielmehr weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit der Betroffenen haben. Sowohl die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) als auch die Deutsche Hirnstiftung und führende Augenspezialisten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) warnen anlässlich des Welt-Diabetes-Tags am 14. November vor den gravierenden Folgen von Diabetes Typ 2.

Diabetes und Demenz: eine gefährliche Verbindung

Eine weniger bekannte, aber alarmierende Tatsache ist der Zusammenhang zwischen Diabetes und Demenz. Jedes Jahr entwickeln der DGN zufolge rund 400.000 Menschen in Deutschland eine Demenz, davon sind schätzungsweise 8.000 Fälle direkt auf Diabetes zurückzuführen.

Dabei wirkt sich Diabetes auf mehrere Arten auf das Gehirn aus: durch Veränderungen an den Blutgefäßen, durch Beeinträchtigung des Zucker- und Insulinstoffwechsels im Gehirn sowie durch Hypoglykämie, also Unterzuckerung. Ein instabiler Blutzucker-Langzeitwert erhöht ebenfalls das Demenzrisiko.

Interessanterweise haben Forscher sogar festgestellt, dass einige Stoffwechseleigenschaften von Diabetes das Gehirn direkt schädigen können – unabhängig vom Blutzuckerspiegel. Dies führt zu einem Vorschlag einiger Wissenschaftler, Alzheimer-Demenz als "Diabetes Typ 3" zu bezeichnen.

Gut zu wissen

Die Zahl der von einer Demenz Betroffenen wird nach Prognosen von heute 1,8 Millionen kontinuierlich auf bis zu 2,7 Millionen im Jahr 2050 ansteigen.

Augenärzte: Sehbehinderungen durch Diabetes nehmen zu

Diabetes betrifft jedoch nicht nur das Gehirn – auch die Augen sind stark gefährdet. Laut Prof. Focke Ziemssen von der DOG könnten diabetesbedingte Sehbehinderungen trotz moderner Behandlungsmethoden zunehmen. "Wir müssen dringend ein Bewusstsein für die Gefahr des drohenden Sehverlusts schaffen", sagt Ziemssen in einer Pressemitteilung.

Schwankende Blutzuckerwerte könnten feine Blutgefäße im Auge beschädigen und so zur diabetischen Retinopathie (Netzhauterkrankung) oder Makuladegeneration führen. Bei diesen Erkrankungen entwickeln bis zu 25 Prozent der Betroffenen innerhalb von zehn Jahren schwere Sehbeeinträchtigungen bis hin zur Erblindung.

Obwohl moderne Therapieansätze wie Laserbehandlungen und Injektionen effektiv sind, beenden laut DOG erstaunlich viele Patienten ihre Behandlungspläne frühzeitig. Die Abbruchraten bei der Injektionstherapie sollen bereits im ersten Jahr zwischen 30 und 60 Prozent liegen. "Menschen mit Diabetes leiden häufig unter mehreren Gesundheitsproblemen gleichzeitig", so Ziemssen. "Sie sind dann mit den vielen Arztterminen überfordert." Auch Verdrängung spiele eine Rolle. Viele Patienten würden ihre Augenerkrankung erst spät bemerken oder sogar vollständig leugnen.

Prävention ist der Schlüssel

Die Botschaft der Fachleute ist klar: Prävention ist in beiden Bereichen entscheidend – sowohl zur Reduzierung des Demenzrisikos als auch zur Vermeidung von Sehbehinderungen durch Diabetes.

"Diabetes-Prävention ist weitgehend auch Demenz-Prävention", sagt Prof. Frank Erbguth von der Deutschen Hirnstiftung. Neben klassischen Maßnahmen wie einer gesunden Ernährung und ausreichender Bewegung empfiehlt er soziale Aktivitäten, die das Gehirn fordern – wie das Erlernen einer Fremdsprache oder eines Musikinstruments. Ebenso wichtig ist es laut Augenarzt Ziemssen, Patienten besser zu informieren und sie zur regelmäßigen augenärztlichen Kontrolle zu ermutigen sowie Unterstützung aus ihrem sozialen Umfeld anzunehmen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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