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Ursachen von Beinschmerzen: Können Warnsignal für Herzschäden sein


Herzexperten klären auf
Warum Sie Ihre Beinschmerzen nicht länger ignorieren sollten


10.05.2025 - 14:49 UhrLesedauer: 2 Min.
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Schmerzen in den Beinen: Häufig liegen Gefäßablagerungen vor. (Quelle: Nes/getty-images-bilder)
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Beinschmerzen können viele Ursachen haben, von harmlosen wie Muskelkater bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Das betonen Experten der Herzstiftung.

Viele denken bei Herzinfarkt-Symptomen nur an Brustschmerzen. Doch auch Schmerzen in den Beinen können ein Warnzeichen für ernsthafte Gefäßprobleme sein. Experten der Deutschen Herzstiftung erklären, was dahintersteckt – und wie Sie sich schützen.

Millionen Menschen betroffen – oft, ohne es zu wissen

Kribbeln, Brennen oder Schmerzen in den Waden: Was viele für Muskelverspannungen halten, kann in Wahrheit auf eine gefährliche Durchblutungsstörung hinweisen. Mediziner sprechen von der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, kurz pAVK – auch bekannt als "Schaufensterkrankheit".

Rund zwei bis acht Millionen Menschen in Deutschland leiden laut Deutscher Herzstiftung daran, oft ohne es zu ahnen. Besonders betroffen sind Menschen über 70 Jahre – in dieser Altersgruppe trifft es bis zu jeden Fünften.

Was ist pAVK?

Bei pAVK sind die Blutgefäße in Beinen oder Füßen verengt. Sie transportieren nicht mehr genug Sauerstoff und Nährstoffe. Ursache ist in den meisten Fällen Arteriosklerose – also eine Gefäßverkalkung. Dabei lagern sich Fett, Kalk und Entzündungsstoffe an den Innenwänden der Gefäße ab und verengen sie.

"Wenn die Beine schmerzen, sind häufig auch andere Gefäße betroffen – zum Beispiel am Herzen", warnt Prof. Christiane Tiefenbacher, Herz- und Gefäßspezialistin und Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung laut Pressemitteilung. Wer also über Beinschmerzen klagt, sollte auch sein Herz untersuchen lassen.

Zu den Risikofaktoren einer pAVK zählen:

Diese Faktoren fördern die Verkalkung der Arterien – nicht nur in den Beinen, sondern im ganzen Körper.

Typische Symptome der Schaufensterkrankheit

pAVK verläuft schleichend. Beschwerden zeigen sich oft erst im fortgeschrittenen Stadium. Betroffene merken es meist beim Gehen: Nach kurzer Strecke müssen sie stehen bleiben, weil die Waden schmerzen – daher der Name "Schaufensterkrankheit".

Je nach Schwere der Erkrankung unterscheiden Ärzte vier Stadien:

  • Stadium I: Keine Beschwerden, aber Gefäße sind bereits verengt.
  • Stadium II: Schmerzen beim Gehen – zunächst nach längeren, später schon nach kurzen Strecken.
  • Stadium III: Ruheschmerzen, vor allem nachts im Fußbereich.
  • Stadium IV: Offene, schlecht heilende Wunden oder abgestorbenes Gewebe.

Die Schmerzen können aber auch in Oberschenkeln, Gesäß oder Zehen auftreten. Manchmal fühlt sich das betroffene Bein kälter an oder die Haut wirkt dünn und verletzlich.

So gefährlich ist ein Beininfarkt

Bleibt die Durchblutung zu lange gestört, droht ein Beininfarkt. Dabei stirbt Gewebe im Bein oder Fuß ab – ähnlich wie beim Herzinfarkt. "Im schlimmsten Fall muss amputiert werden. Bis heute passiert dies leider zehntausendfach pro Jahr", so Prof. Tiefenbacher.

Wichtig zu wissen

Pro Jahr werden in Deutschland etwa 57.000 Amputationen an Beinen oder Füßen vorgenommen, davon lassen sich über 85 Prozent auf eine pAVK oder/und einen Diabetes mellitus zurückführen.

Eine weitere Gefahr ist der akute Gefäßverschluss. Er macht sich durch plötzliche starke Schmerzen, Taubheitsgefühle und eine blasse oder blaue Verfärbung der Haut bemerkbar. In diesem Fall zählt jede Minute – ein Notarzt sollte gerufen werden (Notruf 112).

Typische Zeichen für einen plötzlichen Arterienverschluss sind:

  • starke, peitschenhiebartige Schmerzen im Bein oder im Arm
  • die Haut ist blass oder bläulich verfärbt
  • Taubheitsgefühl, Hitzereize werden nicht mehr wahrgenommen
  • Bewegungsunfähigkeit oder -einschränkung der Gliedmaße
  • Puls ist an dem Körperteil nicht tastbar

Wie Sie sich vor pAVK und Gefäßverschluss schützen

Wichtig ist laut Herzstiftung, die Risikofaktoren zu reduzieren: das Rauchen aufgeben, zu hohes Körpergewicht reduzieren, sich ausgewogen und gesund ernähren und sich mehr bewegen. Ein vorhandener Bluthochdruck sollte behandelt werden, bei Fettstoffwechselstörungen (hohes LDL-Cholesterin) und Diabetes mellitus sind meist medikamentöse Maßnahmen und eine Änderung des Lebensstils erforderlich.

Beinschmerzen nicht auf die leichte Schulter nehmen

Wer beim Gehen Schmerzen in den Beinen verspürt oder andere Beschwerden bemerkt, sollte diese immer ärztlich abklären lassen – auch wenn sie zunächst harmlos wirken. Denn hinter der Schaufensterkrankheit steckt oft mehr: ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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