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Corona in Bayern: Kliniken überlastet – Patienten kommen nach Italien


Corona-Überlastung
Patienten aus Bayern werden nach Italien verlegt

Von afp, pdi

Aktualisiert am 19.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Krankenwagen im bayerischen Rottal-Inn: Die Corona-Lage in dem Bundesland spitzt sich weiter zu.Vergrößern des BildesKrankenwagen im bayerischen Rottal-Inn: Die Corona-Lage in dem Bundesland spitzt sich weiter zu. (Quelle: Johannes Heller, Bayerisches Rotes Kreuz)
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Durch die vielen Corona-Fälle gebe es kaum noch Kapazitäten, warnen die bayerischen Krankenhäuser. Ein "Hamsterrad", das sich weiter beschleunige. Deutsche müssen schon im Ausland behandelt werden.

Die bayerischen Krankenhäuser warnen angesichts der ungebremst steigenden Corona-Infektionszahlen vor einer unmittelbar drohenden Überlastung der Intensivstationen und fordern deutlich härtere Kontaktbeschränkungen im Freistaat.

Menschen können bereits nicht mehr behandelt werden. Deshalb werden aus Bayern Patienten nach Italien verlegt, erklärte der Präsident des Verbandes der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands, Michael Weber. Die Kapazitäten würden knapp. Er erwarte innerhalb der nächsten 21 bis 23 Tage eine Verdopplung der der Zahl Intensivpatienten.

"Die aktuelle Lage ist so dramatisch, wie sie noch nie in der gesamten Pandemiezeit in Bayern war", sagte auch der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, der "Augsburger Allgemeinen" vom Freitag.

"Infektionszahlen müssen runter"

"Wir haben schon jetzt kaum noch Kapazitäten", berichtete Engehausen. In bayerischen Kliniken müssten sogar Krebsoperationen auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Auch die Verlegung von Patienten in angrenzende Bundesländer werde immer schwieriger.

"Die Infektionszahlen müssen runter, um die planbaren Behandlungen, die wir jetzt verschieben, durchführen zu können", forderte der Krankenhaus-Vertreter. "Wir brauchen deutliche Kontaktvermeidung", forderte Engehausen. "Ob man das Lockdown oder anders nennt, ist für uns Kliniken zweitrangig."

Die derzeit geplanten Schritte reichten nicht aus, um den Anstieg der Infektionszahlen zu bremsen: "Wir sehen im Moment keine ausreichend wirksamen Gegenmaßnahmen, die uns in den Kliniken in den nächsten zwei bis vier Wochen eine Entlastung bringen würden", warnte der Vertreter der bayerischen Kliniken. "Das macht die Lage sowohl jetzt als auch in der Perspektive der nächsten Wochen so dramatisch."

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Die Zahl der Corona-Intensivpatienten steige in Bayern ohne harte Gegenmaßnahmen jede Woche um etwa 30 Prozent an, "sodass wir bald keine Chance mehr für Verlegungen innerhalb des Freistaats haben", sagte Engehausen.

Verlegungen werden schwieriger

Schon jetzt würden bayerische Intensivpatienten in andere Bundesländer verlegt. "Aber der Weg nach Baden-Württemberg ist eigentlich bereits geschlossen, weil sich die Kliniken dort der bayerischen Situation annähern", sagte der Krankenhaus-Vertreter. "Ob wir in ein paar Wochen noch jemanden nach Hessen bringen können, wissen wir nicht. Nach Thüringen und Sachsen braucht man nicht zu fahren und im Süden in Österreich ist die Lage nicht besser als bei uns."

Von der Situation einer Triage sei Bayern trotz entsprechender Vorbereitungen einiger Krankenhäuser aber immer noch weit entfernt. "Wir sehen eine derartige Situation an bayerischen Kliniken nach wie vor nicht", betonte Engehausen. "Wir haben die Möglichkeit, planbare Behandlungen zu verschieben, Patienten über längere Strecken in Regionen zu verlegen, die weniger belastet sind, und andere Mittel", sagte er.

Intensivfälle wären vermeidbar gewesen

Die jetzige Entwicklung habe aber selbst die sehr pessimistischen Erwartungen der Kliniken noch übertroffen. "Der 22. Oktober war der Kipppunkt, seitdem haben wir stark steigende Inzidenzzahlen und damit einhergehend steigende Intensivbehandlungen. Wir sind in ein Hamsterrad geraten, das sich immer weiter beschleunigt."

Die allermeisten Intensivfälle wären durch Impfungen vermeidbar gewesen, sagte Engehausen. "Gerade jetzt ist es für jeden einzelnen Menschen wichtig, sich impfen zu lassen, nicht nur aus Solidarität, sondern auch weil die Versorgung nicht mehr optimal ist, wie man es vielleicht noch vor ein paar Wochen dachte."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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