Newsblog zum Ukraine-Krieg Armeechef: Neue Zahlen zu russischen Soldaten in der Ukraine

Der ukrainische Armeechef spricht über die Mannstärke der Russen in der Ukraine. Die Verhandlungen sollen an diesem Freitag in Istanbul beginnen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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US-Außenamtsdirektor Anton bei Gesprächen in Istanbul
Für die USA wird der Direktor für Politikplanung im Außenministerium, Michael Anton, am Freitag an den Ukraine-Gesprächen mit der russischen Delegation in Istanbul teilnehmen. Dies teilt die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, mit.
Türkei: Gespräche von Ukraine und Russland am Mittag geplant
Die geplanten Verhandlungen zwischen ukrainischen und russischen Gesandten über ein Ende des Ukraine-Krieges sollen nach türkischen Angaben gegen Mittag beginnen. Delegationen der Kriegsparteien und Vertreter der Türkei sollen sich um 11.30 Uhr im Istanbuler Dolmabahce-Palast treffen, wie es aus Quellen im türkischen Außenministerium hieß. Um 9.45 Uhr ist demnach noch ein Treffen von Vertretern der USA, der Türkei und der Ukraine geplant.
Oberbefehlshaber nennt neue Zahlen zu russischen Soldaten in der Ukraine
Laut Angaben des ukrainischen Oberbefehlshabers Oleksandr Syrskyj kämpfen aktuell mehr als 640.000 russische Soldaten in der Ukraine. "Moskau hat seine Aggression gegen die Ukraine in einen Abnutzungskrieg verwandelt und setzt eine kombinierte Streitmacht von bis zu 640.000 Mann ein", sagte Syrskyi am Donnerstag vor den Mitgliedern des NATO-Ukraine-Rates. "Unsere Soldaten führen weiterhin eine effektive Verteidigungsoperation durch und fügen dem Feind erhebliche Verluste zu."
Noch im vergangenen November soll die Zahl russischer Soldaten in der Ukraine bei rund 580.000 Mann gelegen haben. Aus dem ukrainischen Geheimdienst hieß es kürzlich, dass Russland während der aktuell laufenden Gespräche in Istanbul eine neue Offensive in der Ukraine vorbereite.
"Ungewöhnliche Situation": Ukraine verliert weiteren F-16-Kampfjet
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge einen F-16 Kampfjet verloren. Es habe eine ungewöhnliche Situation an Bord gegeben, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Gegen 3.30 Uhr am Freitagmorgen sei der Kontakt verloren gegangen. Der Pilot sei auf einer Mission zur Abwehr eines Luftangriffs unterwegs gewesen. Mehr dazu lesen Sie hier.
EU-Verteidigungsminister beraten über Ukraine-Unterstützung
Die Verteidigungsminister von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen treffen sich am Freitag in Rom, um über die weitere Unterstützung für die Ukraine zu sprechen. Neben der Ukraine soll es auch um Möglichkeiten zur Stärkung der europäischen Verteidigung gehen. Das Treffen findet vor dem Hintergrund der geplanten Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über eine mögliche Waffenruhe statt.
Im Anschluss an das Treffen wollen die fünf Verteidigungsminister um 14.45 Uhr (MESZ) eine gemeinsame Pressekonferenz abhalten. Es handelt sich um das vierte Treffen dieser Art. Vorherige Treffen hatten in den vergangenen Monaten in Berlin, Warschau und Paris stattgefunden. Der britische Verteidigungsminister John Healey betonte am Donnerstag bei einem Besuch in Berlin die Bedeutung von Verbündeten: "Besonders in diesen Zeiten brauchen wir unsere Freunde mehr denn je", sagte er.
Rubio: Nur Treffen zwischen Trump und Putin bringt Ergebnis
US-Außenminister Marco Rubio hat unmittelbar vor geplanten Gesprächen ukrainischer und russischer Delegationen in der Türkei über eine Waffenruhe klargemacht, dass nur ein Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin ein Ergebnis bringen kann. Er wisse nicht, wann und wo das sein werde, "aber das ist im Moment die einzige Chance", sagte Rubio im Sender Fox News. "Nach allem, was wir nach monatelanger Arbeit wissen, wird nichts passieren, bis Präsident Trump sich mit Wladimir Putin an einen Tisch setzt und die Dinge auf den Tisch legt."
Trump hatte sich zuvor ähnlich geäußert und sich offen gehalten, womöglich kurzfristig noch zu Ukraine-Gesprächen in die Türkei zu fliegen. "Falls etwas passiert, würde ich am Freitag kommen, wenn es angebracht ist."
Britischer Premier: Putin muss Preis zahlen
Der britische Premierminister Keir Starmer hat Konsequenzen für die "Verweigerung des Friedens" durch Russlands Präsidenten Wladimir Putin gefordert. "Wenn Russland nicht an den Verhandlungstisch kommen will, muss Putin den Preis dafür zahlen", erklärte Starmer am Freitag im Vorfeld des Gipfeltreffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in der albanischen Hauptstadt Tirana. "Putins Taktik, zu zögern und aufzuschieben" sei unerträglich.
In Albanien kommen am Freitag die Staats- und Regierungschefs aus 47 europäischen Ländern zum sechsten Gipfeltreffen der EPG zusammen. Für Deutschland nimmt erstmals Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) an dem Treffen teil.
Der EPG gehören die 27 EU-Länder sowie 20 weitere Staaten, von Albanien bis zu Ukraine, an. Erwartet werden auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Bei dem Gipfel soll es vorrangig um die Sicherheit und die Wettbewerbsfähigkeit Europas gehen. Am Rande des Treffens dürfte es aber auch um die Lage in der Ukraine und den geplanten Sicherheitspakt zwischen Großbritannien und der EU gehen.
Russland meldet Siedlungseinnahmen
Obwohl am Freitag Friedensgespräche zwischen der russischen und ukrainischen Delegation in Istanbul stattfinden sollen, gehen die Kämpfe in der Ukraine unvermindert weiter. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge hat das eigene Militär auf seinem Vormarsch durch die Ostukraine zwei weitere Siedlungen eingenommen. Der Generalstab des ukrainischen Militärs nannte in einem Bericht vom späten Abend eine dieser Siedlungen als eine von mehreren, die unter russischen Beschuss geraten seien. Reuters konnte die Berichte der beiden Seiten über Gefechte nicht unabhängig bestätigen.
Guterres: Territoriale Integrität der Ukraine muss respektiert werden
Der UN-Generalsekretär António Guterres ruft im Zuge der möglichen Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine zur Einhaltung der territorialen Integrität der Ukraine auf. "Ein gerechter Frieden bedeutet, dass die UN-Charta, das Völkerrecht und die territoriale Integrität der Ukraine respektiert werden. Das wird nicht einfach sein", sagte Guterres der "Süddeutschen Zeitung" am Freitag einer Vorabmeldung zufolge. Das Prinzip der territorialen Integrität sei von äußerster Bedeutung. "Sie ist grundlegend für Frieden und Sicherheit in der Welt", so Guterres. Wenn der Grundsatz der territorialen Integrität nicht mehr gelte, würde das zu einer Vervielfachung von Konflikten führen. Die laufenden Friedensbemühungen beobachte er dennoch mit Optimismus. Er sei zuversichtlich, dass ein Waffenstillstand ohne Vorbedingungen zustande kommen könne, der die Grundlage für einen gerechten Frieden schaffe.
Putin entlässt Chef der Bodenstreitkräfte
Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Donnerstag den Kommandeur der russischen Bodenstreitkräfte, Oleg Saljukow, entlassen. Saljukow werde zum stellvertretenden Sekretär des russischen Sicherheitsrats ernannt, hieß es in einem Dekret. Mehr dazu lesen Sie hier.
Russischer Gesandter: Erwarten die Ukrainer am Freitagmorgen
Russland will die Gespräche mit der Delegation aus Kiew über eine Beendigung der Kampfhandlungen im Moskauer Angriffskrieg gegen die Ukraine an diesem Freitagmorgen beginnen. Die russische Delegation erwarte die ukrainische Seite um 10.00 Uhr (9.00 Uhr MESZ), sagte Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters