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Ukraine-Krieg: Wadephul rechnet nicht mit Niederlage Russlands


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Wadephul: Komplette Niederlage Russlands unrealistisch

Von t-online
Aktualisiert am 30.05.2025 - 21:48 UhrLesedauer: 23 Min.
EU-Außenminister treffen sich in BrüsselVergrößern des Bildes
Außenminister Johann Wadephul (CDU): "Wir haben uns jetzt ein wenig ehrlicher gemacht." (Quelle: Virginia Mayo/AP/dpa/dpa-bilder)
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Der Außenminister glaubt an eine Verhandlungslösung für die Ukraine. Kiews Botschafter lobt die Beziehung zu Deutschland. Alle Entwicklungen im Newsblog.

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Erdoğan: Ukraine soll an Verhandlungen teilnehmen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan drängt seinen Kollegen Wolodymyr Selenskyj, sein Land müsse den Verhandlungstermin mit Russland am Montag in Istanbul wahrnehmen. Erdoğan habe in einem Telefonat die Bedeutung einer Teilnahme beider Parteien mit starken Delegationen an den Gesprächen betont, teilt das Präsidialamt in Ankara mit. Ein Treffen der Staatsoberhäupter beider Länder im Anschluss an die Verhandlungen könnte den Friedensprozess weiter voranbringen, erklärt Erdoğan demnach. Die Ukraine hat bislang offen gelassen, ob sie eine Delegation nach Istanbul schicken wird.

Trump: Putin und Selenskyj sind stur

US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und seinen russischen Kollegen Wladimir Putin erneut kritisiert. Beide seien stur, sagte Trump am Nachmittag in Washington mit Blick auf die bislang erfolglosen Gespräche über einen Waffenstillstand.

US-Senat will kommende Woche über Sanktionen beraten

Der US-Senat wird kommende Woche Sanktionen gegen Russland und Länder beraten, die russisches Öl und andere Waren kaufen. Das kündigt der republikanische Senator Lindsey Graham an. Graham wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, den Friedensprozess mit der Ukraine in die Länge zu ziehen. Er äußert sich skeptisch über die geplante zweite Runde direkter Gespräche zwischen Russland und der Ukraine am Montag in Istanbul. Dies sei eine "russische Farce", sagt er.

Selenskyj: Russland hält für Gespräche nötige Liste mit Bedingungen zurück

Vor möglichen Waffenruhe-Gesprächen in der kommenden Woche hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der russischen Seite vorgeworfen, eine versprochene Liste mit Bedingungen für einen Frieden in der Ukraine zurückzuhalten. "Seit über einer Woche sind die Russen nicht in der Lage, dieses sogenannte 'Memorandum' vorzulegen", schrieb Selenskyj im Onlinedienst X. "Leider tut Russland alles, was es kann, um sicherzustellen, dass ein mögliches nächstes Treffen keine Ergebnisse bringt", fügte er hinzu.

Russland hatte am Mittwoch eine zweite Runde direkter Gespräche mit der Ukraine für kommenden Montag in Istanbul vorgeschlagen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Freitag, dass Russland eine Delegation entsenden werde und "bereit" sei für eine zweite Gesprächsrunde. Die Ukraine hat sich grundsätzlich zu einem erneuten Treffen bereit erklärt, will aber vorher die russischen Bedingungen für ein Friedensabkommen erfahren.

Mitte Mai hatten Delegationen aus Russland und der Ukraine in Istanbul erstmals seit mehr als drei Jahren direkte Gespräche geführt. Das Treffen in der türkischen Metropole endete ohne Annäherung in der Frage einer Waffenruhe. Es wurde aber ein größerer Gefangenenaustausch vereinbart.

Wadephul rechnet nicht mit Niederlage Russlands

Außenminister Johann Wadephul hat betont, dass das Kriegsziel in der Ukraine nicht eine militärische Niederlage Russlands sein könne. "Aus meiner Sicht war von Anfang an klar, dass dieser Krieg höchstwahrscheinlich durch eine Verhandlungslösung beendet werden wird", sagte der CDU-Politiker der "Süddeutschen Zeitung". "Denn eines stimmt schon – dass eine komplette Niederlage im Sinne einer Kapitulation des atomar bewaffneten Russland nicht erwartet werden konnte. Insofern haben wir uns jetzt ein wenig ehrlicher gemacht", fügte der Außenminister hinzu.

Die frühere Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte noch von einem nötigen Sieg über Russland gesprochen. Der frühere Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte dagegen immer davon gesprochen, dass die Ukraine den Krieg nicht verlieren dürfe. Es gehe darum, dass sich die Ukraine erfolgreich gegen Russlands Aggression zur Wehr setzen könne, sagte Wadephul. Es gebe die Chance für die Ukraine, aus einer starken Verhandlungsposition auch stark hervorzugehen. "Für uns ist wichtig, dass die Ukraine diese Entscheidung trifft und sie nicht über ihre Köpfe hinweg durch andere getroffen wird."

Wadephul, der am Mittwoch für seinen Antrittsbesuch bei seinem US-Kollegen Marco Rubio in Washington war, äußerte sich zuversichtlich, dass auch die USA einen neuen Sanktionsweg gegen Russland mitgehen. "Das Sanktionspaket von US-Senator Lindsey Graham, das im Senat 80 Unterstützer hat, wird mit seiner Zustimmung geschnürt", sagte der Außenminister mit Blick auf US-Präsident Donald Trump. Trump selbst habe mehrfach Sanktionen angekündigt und sei jetzt verärgert über den russischen Präsidenten, weil Russland die Ukraine immer weiter angreife. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Sache auf sich beruhen lässt."

Putin kauft Lukaschenkos Kartoffelkeller leer

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Mann zwangsrekrutiert? Menge greift ukrainisches Armeeauto an

Im Westen der Ukraine sollen Dutzende Menschen ein Armeefahrzeug angegriffen haben. Den Beteiligten drohen schwere Konsequenzen. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.

Trump-Gesandter äußert Verständnis für Russland

Der Ukraine-Gesandte der USA, Keith Kellogg, hat Verständnis für die russische Forderung nach einem Ende der Nato-Osterweiterung geäußert. "Das ist ein berechtigtes Anliegen", sagte Kellogg dem US-Sender ABC News auf eine Frage zu einem Reuters-Bericht, wonach Russland eine schriftliche Zusage fordere, dass sich die Nato nicht weiter nach Osten ausdehne.

Zudem bekräftigte Kellogg die US-Ablehnung eines ukrainischen Beitritts zu dem westlichen Militärbündnis. "Wir haben gesagt, dass für uns ein Nato-Beitritt der Ukraine nicht zur Debatte steht." Und die USA seien nicht das einzige Nato-Land, das dies so sehe. "Das ist eines der Themen, die Russland ansprechen wird." Mehr dazu lesen Sie hier.

Ukrainischer Botschafter lobt Merz

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat sich sehr zufrieden über den Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Berlin und neue Töne der Bundesregierung geäußert. "Es gab klare Ergebnisse", sagte er dem Radiosender WDR5 mit Blick auf das Treffen am Mittwoch. "Und auch menschlich hat es sehr gut gepasst."

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Makeiev sprach von einer Art Freundschaftsspiel. "Wir erleben eine neue Tonlage: direkter, klarer, engagierter. Die persönliche Beziehung zwischen meinem Präsidenten und Bundeskanzler Merz zeigt sich vertrauensvoll. Und das sind wichtige Dinge für Diplomatie", sagte er. "Diese Tonlage war auch für die langen Gespräche hinter verschlossenen Türen ausschlaggebend. Und ich als Botschafter und als Diplomat habe selten solch eine Atmosphäre erlebt."

Friedrich Merz hatte Selenskyj bei dem Treffen im Kanzleramt zugesagt, die Ukraine bei der Produktion weitreichender Raketen zu unterstützen. Der deutsche Marschflugkörper Taurus soll allerdings offensichtlich weiterhin nicht geliefert werden, über weitere Gespräche dazu soll aber nicht mehr öffentlich gesprochen werden.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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