Für die Rente von morgen Trade Republic stellt neues Depot vor

Andere Banken haben es bereits. Nun zieht auch der Berliner Neobroker nach und startet ein digitales Kinderdepot, um Eltern einen frühen Vermögensaufbau für ihren Nachwuchs zu ermöglichen.
Die Bundesregierung aus CDU und SPD plant ab dem 1. Januar 2026 die Einführung der sogenannten Frühstart-Rente – ein staatlich gefördertes Kinderdepot, das junge Menschen frühzeitig an die private Altersvorsorge heranführen soll. Doch viele Details sind noch unklar.
Bereits heute können Eltern mit Kinderdepots oder Juniordepots privat für ihre Kinder vorsorgen. Nun geht mit dem Depot des Berliner Neobrokers Trade Republic ein weiteres an den Start, wie das Unternehmen in einer Presseerklärung mitteilt.
Trade Republic bringt Kinderdepot auf den Markt
Laut eigenen Angaben können Eltern das neue Depot für ihre Kinder digital und in wenigen Minuten in der App eröffnen. Das Angebot umfasse kostenlose Sparpläne auf Aktien und ETFs (Exchange Traded Funds), Bruchstückhandel sowie die Weitergabe der aktuellen EZB-Zinsen auf das gesamte Vermögen.
Der in Berlin ansässige Neobroker wirbt damit, dass Eltern die EZB-Zinsen auf das gesamte Guthaben erhalten, aktuell etwa 2,25 Prozent pro Jahr. Außerdem könnten sie den jährlichen Steuerfreibetrag der Kinder von rund 13.000 Euro nutzen, was über die Jahre mehrere Tausend Euro an Steuern spare.
Die Besonderheiten des Trade Republic Kinderdepots
Neu und besonders am sogenannten Trade Republic Kindergeld sei, dass die Fondskosten ausgewählter Vanguard-ETFs, zum Beispiel der bekannte FTSE All World, monatlich zurückerstattet und direkt wieder in das Depot reinvestiert werden – und das bis zum 18. Geburtstag des Kindes.
Familie und Freunde könnten als "Sparpaten" regelmäßig per Lastschrift Geld zum Sparen beisteuern. So möchte Trade Republic Eltern bereits jetzt auf die staatliche Frühstart-Rente vorbereiten und einen attraktiven Baustein für den langfristigen Vermögensaufbau der jüngsten Generation anbieten.
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Christian Hecker, Mitgründer von Trade Republic, bringt es auf den Punkt: "Das Rentensystem ist in Zukunft nicht sicher. Unseren Kindern werden eine marode Altersvorsorge und hohe Staatsschulden hinterlassen." Nur der eigene, frühe Vermögensaufbau werde der jungen Generation dabei helfen, in Sicherheit alt zu werden, so Hecker.
Wer bietet Kinder- und Juniordepots bereits an?
Kinderdepots sind kein neues Konzept und finden sich heute bei vielen Banken und Brokern. Bei der Consorsbank etwa heißt es: "Schlaue Eltern muss man haben" – mit ihrem Junior-Depot inklusive Tagesgeldkonto können Eltern schon heute für die Zukunft ihrer Kinder vorsorgen. Die Consorsbank bietet aktuell 18 ausgewählte ETFs ohne Sparplangebühr bis 2030 an.
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Auch Comdirect wirbt mit einem "kostenlosen Junior-Depot mit Prämie". Eltern können hier mit ETF-Sparplänen oder Einmalanlagen in Aktien ein Startkapital für Ausbildung, Auslandsjahr oder Wohnung ansparen. Die Sparkasse empfiehlt Fonds als solide Anlageform im Junior-Depot für den langfristigen Vermögensaufbau.
Konkurrent Scalable Capital hat kürzlich angekündigt, ab Sommer ebenfalls ein Kinderdepot anzubieten – das Konto kann digital eröffnet werden, allerdings mit Warteliste. Damit sollen Eltern von immer mehr Angeboten profitieren, die speziell auf die Bedürfnisse des langfristigen Sparens für Kinder zugeschnitten sind.
Aus wenig Geld ein großes Vermögen machen
Kinder haben beim Sparen einen entscheidenden Vorteil: Sie verfügen über einen sehr langen Anlagehorizont. Das bedeutet, dass sie ihr Geld viele Jahre anlegen können – oft 12 Jahre und mehr bis zum 18. Geburtstag, oft sogar noch deutlich länger. Dadurch können kurzfristige Schwankungen an den Kapitalmärkten besser ausgeglichen werden.
Ein weiterer wichtiger Effekt ist der Zinseszinseffekt: Die Erträge, die im Vorjahr erwirtschaftet wurden, werden mitverzinst und erhöhen so das Kapital exponentiell. Historische Daten zeigen, dass langfristige Sparpläne im Dax über 30 Jahre eine durchschnittliche Rendite von etwa 8,3 Prozent jährlich erzielen.
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Als Beispiel: Wer ab Geburt 100 Euro monatlich anlegt und eine durchschnittliche Jahresrendite von sieben Prozent erzielt, kann bis zum 18. Geburtstag über rund 43.000 Euro ansparen. Wird das Kapital dann weiter investiert, kann sich daraus bis zum Renteneintritt ein Vermögen von über einer Million Euro entwickeln. Frühes Sparen macht also einen echten Unterschied – sei es für Studium, Selbstständigkeit oder die Altersvorsorge.
Früh starten, langfristig profitieren
Obwohl die staatliche Frühstart-Rente erst ab 2026 kommen soll und noch viele Details offen sind, lohnt es sich für Eltern nicht, auf den Staat zu warten. Das geplante Fördermodell wird den Vermögensaufbau zwar unterstützen, doch die wichtigste Grundlage legen Sie selbst – indem Sie frühzeitig mit dem Sparen beginnen. Denn eines steht fest: Je früher Sie starten, desto mehr Zeit hat das Geld, um zu wachsen. Egal, ob die Frühstart-Rente kommt oder nicht – wer früh anfängt, sichert die finanzielle Zukunft seiner Kinder am besten.
- trade-republic.com: "Trade Republic führt Kinderdepot ein und bietet Deutschlands ersten ETF ohne Fondskosten bis zum 18. Lebensjahr"
- tagesschau.de: "Wie die Frühstart-Rente funktionieren soll"
- handelsblatt.de: "Neobroker führt Kinderdepot ein"