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BASF verkauft Öl- und Gasfirma Wintershall Dea: Arbeitsplätze in Gefahr


Nach fehlgeschlagenem Börsengang
BASF verkauft Tochterfirma – Arbeitsplätze in Gefahr

Von reuters
22.12.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0302845456Vergrößern des BildesDas Firmenlogo von Wintershall Dea: Der Ludwigshafener Konzern BASF verkauft seine Öl- und Gastochter. (Quelle: IMAGO/Hanno Bode/imago-images-bilder)
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BASF verkauft seine Öl- und Gastochter Wintershall Dea. Für deren Arbeitnehmer beginnt das große Bangen.

BASF wird seine Öl- und Gastochter Wintershall Dea endlich los: Der britische Konzern Harbour Energy übernehme die Produktions- und Entwicklungsaktivitäten sowie Explorationsrechte ohne Russland-Bezug für insgesamt 11,2 Milliarden Dollar in bar und Aktien, teilten die Unternehmen am Donnerstag mit. Der Ludwigshafener Chemieriese erhalte für seinen Anteil von 72,7 Prozent an Wintershall Dea 1,56 Milliarden Dollar sowie neue, von Harbour ausgegebene Aktien. Dadurch wird BASF mit 39,6 Prozent Großaktionär des vergrößerten Konzerns.

Die Investorengruppe Letter One, die 27,3 Prozent an Wintershall Dea hält, bekomme rund 590 Millionen Euro sowie neue Aktien im Volumen von 14,9 Prozent an Harbour. Letter One gehört dem russischen Milliardär Michail Fridman, der im Frühjahr auf die EU-Sanktionsliste gesetzt worden war.

Unternehmenssitze sollen geschlossen werden

Die Unternehmenssitze von Wintershall Dea in Kassel und Hamburg sollen geschlossen werden, derzeit arbeiten dort 850 Beschäftigte. Harbour wolle einige Mitarbeitende übernehmen, hieß es in der Mitteilung, weitere Details würden nach einer ausführlicheren Prüfung vereinbart. Mit den Arbeitnehmervertretern würden dann Gespräche aufgenommen. An der Börse lagen die BASF-Aktien gegen den Markttrend leicht im Plus.

"Mit dieser Transaktion macht BASF einen wichtigen Schritt, um ihr angekündigtes strategisches Ziel einer Trennung vom Öl- und Gasgeschäft zu erreichen", teilte der Konzern mit. Der Anteil an dem an der Londoner Börse notierten Unternehmen könne "monetarisiert" werden.

Börsengang scheiterte an Ukraine-Krieg

Die Ludwigshafener hatten Wintershall Dea schon länger ins Schaufenster gestellt, nachdem Pläne für einen Börsengang wegen des Kriegs in der Ukraine gescheitert waren. Neben Harbour Energy hatte auch der Ölriese Adnoc aus Abu Dhabi Berichten zufolge seine Fühler nach Wintershall Dea ausgestreckt.

BASF und Letter One bleiben formell noch Eigentümer des Geschäfts mit Russland-Bezug, das der russische Präsident Wladimir Putin per Präsidialerlass allerdings beschlagnahmt hat. Die rechtliche Trennung dieser Geschäfte, zu denen neben Gemeinschaftsunternehmen auch Beteiligungen in Libyen, den Niederlanden und an der Gaspipeline Nord Stream gehören, gehe wie geplant voran, teilte BASF mit.

Transaktion muss noch genehmigt werden

Nicht Teil des Verkaufs an Harbour ist der Anteil von Wintershall Dea an der Gasnetzgesellschaft Wiga. Diese ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Wintershall Dea und der staatlichen Energiefirma Sefe, die ehemalige Gazprom Germania. Wintershall wolle ihren Wiga-Anteil weiterhin separat verkaufen, hieß es.

Die Transaktion mit Harbour Energy muss noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden, der Abschluss ist für das vierte Quartal 2024 geplant. Im ersten Halbjahr 2023 erzielte das kombinierte Geschäft den Angaben zufolge einen Pro-forma-Umsatz von 5,1 Milliarden Dollar und ein operatives Ergebnis (Ebitdax) von 3,7 Milliarden Dollar. Insgesamt beliefen sich die Produktionsmengen von Harbour und Wintershall Dea im ersten Halbjahr 2023 auf 513 Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag.

Wintershall Dea alleine war im dritten Quartal mit mehr als einer halben Milliarde Euro in die roten Zahlen gerutscht, vor allem wegen Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen. Im September hatte der Ölkonzern ein Sparprogramm angekündigt, dem mehr als 2.000 Stellen zum Opfer fallen sollen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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