t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuelles

Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge


Alternativen zur Betriebsrente
Diese Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge gibt es

reuters, t-online, Holger Hansen

Aktualisiert am 29.05.2017Lesedauer: 4 Min.
Vorsorgen für das Alter: Alternativen zur BetriebsrenteVergrößern des BildesDie Riester-Rente ist bei der Altersvorsorge eine Alternative zur Betriebsrente. Sie eignet sich vor allem bei geringeren Einkünften und für Familien mit mehreren Kindern (Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Reicht das Geld im Alter? Diese Frage sollten sich alle Verbraucher stellen. Denn die gesetzliche Rente wird bei vielen nicht für den vollen Lebensunterhalt genügen. Wer keine Betriebsrente will, hat noch andere Möglichkeiten vorzusorgen.

Neben der gesetzlichen Rente oder der Betriebsrente haben sowohl Angestellte als auch selbstständig Tätige eine Fülle von Möglichkeiten, eine private Altersvorsorge zu treffen. Manche der Modelle werden dabei sogar als sogenannte Riester- oder Rürup-Renten von staatlicher Seite gefördert und erscheinen aus diesem Grund besonders attraktiv. Es lohnt sich jedoch, stets auf die individuellen Ansprüche und Vorstellungen zu achten.

Private Altersvorsorge: Früh beginnen!

Grundsätzlich gilt bei der privaten Altersvorsorge: je länger, desto besser. Wer früh anfängt, kann auf lange Sicht mehr Vermögen bilden, erklärt die Stiftung Warentest. Bei einer Sparrate von 100 Euro monatlich bildet sich bei einer Rendite von einem Prozent nach zehn Jahren ein Vermögen von etwa 12.600 Euro. Bei einem Anlagezeitraum von 30 Jahren sind es schon rund 42.000 Euro. Welche Möglichkeiten es neben der Betriebsrente noch gibt.

Diese Möglichkeiten für eine private Altersvorsorge existieren

Die Möglichkeiten, eine private Altersvorsorge zu treffen, sind vielfältig. Genau genommen können auch der Kauf einer Immobilie oder das Anlegen einer Kunstsammlung und viele andere Formen hinzugezählt werden. Im engeren Sinne existieren jedoch eine Reihe von Produkten, die speziell für die private Altersvorsorge ins Leben gerufen wurden und von staatlicher Seite gefördert werden.

Private Rentenversicherung

Eine private Rentenversicherung bietet Sicherheit, denn sie garantiert im Alter ein lebenslanges Zusatzeinkommen. Damit lässt sich gut planen. Mit Rentenpolicen können sich zum Beispiel Selbstständige eine Basisabsicherung fürs Alter aufbauen.

Der Nachteil: Die Rendite ist meist gering. Der Garantiezins liegt bei Neuverträgen inzwischen bei nur noch 0,9 Prozent. Auch die Kosten können hier zu Buche schlagen. Und die Laufzeit ist in der Regel lang. Verträge sollten besser eingehalten werden, denn ein vorzeitiger Ausstieg bringt oft Verluste.

Rentenversicherung mit Riester-Förderung

Bei Abschluss von Riester-Verträgen bekommen Sparer eine Zulage vom Staat in Höhe von 154 Euro. Weitere Zulagen erhalten Eltern – für jedes Kind bis zu 300 Euro. Dafür müssen sie jedes Jahr vier Prozent ihres Einkommens in den Vertrag einzahlen, mindestens aber 60 Euro. Für Familien mit geringeren Einkommen und vielen Kindern können sich Riester-Verträge lohnen.

Im Angebot hier: klassische Rentenpolicen, Fondspolicen, Banksparpläne oder Wohn-Riester. Konkret bedeutet dies, dass ein Teil der Versicherungssumme in Fonds angelegt wird und auf diese Weise ein Mehrwert entsteht, der Ihrer Rente zugutekommen kann. Der Nachteil: Nicht jedes Riester-Produkt eignet sich für jeden Sparer. Versicherungen sind oft renditeschwach und unflexibel, Fondsversicherungen mitunter teuer. Sparer müssen hier also genau hinschauen, was sie wollen.

Neben einem garantierten Zinssatz in Höhe der gesetzlich vorgeschriebenen 2,25 Prozent werden Rentenversicherungen mit Riester-Förderung Anteile aus Gewinnen gutgeschrieben. Die Mindestdauer für die Riester-Rentenversicherung liegt bei zehn Jahren, es entstehen hierfür jedoch auch Kosten, die beispielsweise bei einem Sparplan entfallen.

Auch hier erhalten Sie die Riester-Förderung, und neben einem Plan für das Ansparen händigt Ihnen die gewählte Bank stets auch einen Auszahlungsplan aus. Zuletzt finden sich sogenannte Riester-Fonds auf dem Kapitalmarkt. Sie gewähren eine private Altersvorsorge mit der Chance, von den Entwicklungen der internationalen Aktien- und Rentenmärkte zu profitieren. Es gibt dabei jedoch stets auch Risiken.

Investieren in Fonds

Wer Rendite will, muss in Aktien investieren. Das ist zumindest ein oft genannter Ratschlag derzeit. Unter dem Strich hat sich der Dax 30 seit Ende 1987, als er mit 1000 Indexpunkten startete, bis heute mehr als verzwölffacht. Wer damals umgerechnet 10.000 Euro einsetzte, könnte heute über gut 120.000 Euro verfügen.

Wer sich nicht aktiv mit dem Geschehen an den Börsen beschäftigen will, kann Fonds kaufen. Hier kümmern sich entweder Fondsmanager um die Anlage oder der Fonds bildet einen Index wie den Dax ab. Der Nachteil: Anleger müssen Schwankungen aushalten können. Denn die Börsenkurse entwickeln sich nicht linear.

Danach richtet sich die Höhe Ihrer Rente

Die Höhe Ihrer Rente richtet sich bei Abschluss einer privaten Rentenversicherung oder eines Sparplans nach der Summe der eingezahlten Beiträge. Diese werden verzinst und zudem durch verschiedene Zugewinnanteile erhöht. Sofern Ihre private Altersvorsorge förderberechtigt ist, erhalten Sie zudem einen Zuschuss durch den Staat. (Altersvorsorge für Frauen: Hier lauern Rentenfallen!)

Tarifrente

Gewerkschaften und Arbeitgeber können in Tarifverträgen Betriebsrenten vereinbaren, für die Arbeitgeber keinerlei Garantie mehr übernehmen. Dieses "Garantieverbot" befreit sie von der Pflicht, in ihren Bilanzen Vorsorge für die Auszahlung der späteren Betriebsrenten zu treffen.

Dies soll dazu führen, dass auch kleinere Unternehmen eine betriebliche Altersvorsorge anbieten. Arbeitgeber beschränken sich auf die "Beitragszusage", dass sie also Beiträge zu einer Betriebsrente ordnungsgemäß etwa an ein Versorgungswerk zahlen. Betriebe ohne Tarifverträge sollen sich Versorgungswerken anschließen können, die für Arbeitgeber und Gewerkschaften die Sparbeiträge anlegen.

Förderbeitrag für Geringverdiener

Für Geringverdiener bis 2200 Euro im Monat erhalten Arbeitgeber einen Zuschuss von 30 Prozent, wenn sie 240 bis 480 Euro pro Jahr zusätzlich zum Lohn in die betriebliche Altersvorsorge einzahlen. Den Förderbetrag von 72 bis 144 Euro können sie von der Lohnsteuer einbehalten.

Zuschusspflicht der Arbeitgeber

Arbeitgeber werden generell zu einem Zuschuss verpflichtet, wenn ihre Beschäftigten einen Teil ihres Lohns sozialabgabenfrei in einen Beitrag für eine Betriebsrente umwandeln. Der Zuschuss beträgt 15 Prozent des Sparbeitrags der Arbeitnehmer, soweit der Arbeitgeber durch die Entgeltumwandlung Sozialbeiträge spart. Für Neuverträge gilt dies ab 2019, für bestehende Verträge ab 2022.

Opting-Out

Zukünftig können ganze Belegschaften automatisch in eine betriebliche Altersvorsorge einbezogen werden. Nur auf eigenen Wunsch kann der einzelne Arbeitnehmer dies ablehnen.

Förderrahmen steigt

Arbeitnehmer können mehr Lohn steuerfrei in Vorsorgebeiträge umwandeln. Der Höchstbetrag steigt von vier auf acht Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung (West) von derzeit 76.200 Euro jährlich. Der Höchstbetrag läge also bei etwas über 6000 Euro.

Freibetrag Grundsicherung

In der Grundsicherung im Alter, die Hartz IV für Erwerbsfähige entspricht, wird ein Freibetrag für Einkommen aus Betriebs- und Riesterrenten eingeführt. Mindestens 100 Euro werden nicht mehr auf die Grundsicherung angerechnet – höchstens bleibt aber ein Betrag in Höhe der Hälfte des Hartz-IV-Regelsatzes (derzeit 204,50 Euro) verschont.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website