Nach Entlassung des Notenbankchefs Türkische Lira geht wieder auf Talfahrt
Erst Unsicherheiten um die Zentralbank, nun ein Streit um Raketen: Die türkische Lira steht zunehmend unter Druck.
Aus Furcht vor neuen US-Sanktionen gegen die Türkei ziehen sich Anleger aus dem Land zurück. Der Leitindex der Istanbuler Börse fiel am 12. Juli 2019 um bis zu 2,6 Prozent. Der Ausverkauf türkischer Staatsanleihen hievte die Rendite der zehnjährigen Titel auf 16,78 von 16,54 Prozent. Die Währung des Landes geriet ebenfalls unter Druck. Dollar und Euro verteuerten sich im Gegenzug um jeweils knapp zwei Prozent auf 5,7764 und 6,4972 Dollar.
Russische Raketen für die Türkei
Die Nervosität der Anleger spiegelt sich auch am Markt für Credit Default Swaps (CDS) wider. Die Absicherung eines zehn Millionen Dollar schweren Pakets türkischer Anleihen gegen Zahlungsausfall verteuerte sich um 22.000 auf 419.000 Dollar, teilt der Datenanbieter Markit mit.
- Talfahrt: Rauswurf von Notenbankchef belastet türkische Finanzmärkte
- Deutsche Handelspartner sorgen sich: Diese Folgen hat die Lira-Krise
- "Sehr viel falsch gemacht": Lira-Krise erschüttert Erdogans Machtbasis
Die Türkei liegt wegen des Kaufs russischer Flugabwehrraketen mit dem Nato-Partner USA über Kreuz. Die ersten Teile des Systems vom Typ S-400 trafen bereits ein. Die Regierung in Washington befürchtet, dass Russland Zugang zu geheimen Daten des US-Kampfjets F-35 erhalten könnte, wenn dieser von dem S-400-Radar erfasst wird.
- Nachrichtenagentur Reuters