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Drohende Streiks bei der Deutschen Bahn: Mit diesen Tricks kämpft die GDL


Abwerben und Schlechtreden
Mit diesen Tricks kämpft die GDL gegen die Konkurrenz


Aktualisiert am 18.06.2021Lesedauer: 2 Min.
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Eindrücke des GDL-Streiks 2015 (Archivbild): Mitglieder der Gewerkschaft zeigen die rote Karte – so manche Aktion gegen die Konkurrenzgewerkschaft EVG im aktuellen Tarifstreit ist nun aber ebenfalls fragwürdig.Vergrößern des Bildes
Eindrücke des GDL-Streiks 2015 (Archivbild): Mitglieder der Gewerkschaft zeigen die rote Karte – so manche Aktion gegen die Konkurrenzgewerkschaft EVG im aktuellen Tarifstreit ist nun aber ebenfalls fragwürdig. (Quelle: Future image/imago-images-bilder)

Gewerkschaft gegen Gewerkschaft: Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn teilt die GDL nicht nur gegen den Arbeitgeber hart aus. Auch gegen die Konkurrenzgewerkschaft kämpfen sie mit harten Bandagen.

Der hitzige Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der GDL hat eine weitere Flanke bekommen: Wie ein Plakat, das t-online zugespielt wurde, zeigt, teilt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer auch gegen die konkurrierende Gewerkschaft im Konzern, die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), aus.

Die GDL kämpft um neue Mitglieder – und geht dabei offensichtlich nicht zimperlich vor. Laut Insidern kursiere dies in den Betrieben der Bahn. Sie fordert EVG-Mitglieder auf, ihre Gewerkschaftsmitgliedschaft zu kündigen und sich der GDL anzuschließen.

Als Begründung dient dabei eine Grafik, die eine Evolutionskette zeigt – mit der GDL als Endprodukt dieser Evolution, dem aufrechten Menschen. Die EVG wird dagegen als buckelnder Affe dargestellt. Unter der Grafik soll zudem ein weiteres Zitat zum Wechsel anregen: "Es ist nicht wichtig, ob der Mensch vom Affen abstammt, viel wichtiger ist, dass er nicht wieder dorthin zurückkehrt."

Nur die größte Gewerkschaft setzt sich durch

Bereits in der Vergangenheit soll die GDL der EVG vorgeworfen haben, eine Erwerbsminderungsgewerkschaft zu sein. Ein Machtkampf zwischen den Gewerkschaften gebe es aber nicht, betonte GDL-Chef Claus Weselsky im Gespräch mit t-online. Er halte es für legitim, dass seine Gewerkschaft neue Mitglieder anwerbe, wenn nur der Vertrag der stärksten Gewerkschaft in den Betrieben zähle.

Die Konkurrenz zwischen den Gewerkschaften dürfte den Tarifstreit zwischen der GDL und der Deutschen Bahn somit noch weiter anheizen. Denn Ende des vergangenen Jahres lief eine Einigung im Konzern aus, der das Tarifeinheitsgesetz aussetzte. Laut dem Tarifeinheitsgesetz zählt in den Betrieben der Tarifvertrag der größten Gewerkschaft – auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einer anderen Gewerkschaft mit einem anderen Tarifvertrag angehören.

Die GDL – die bisher das Zugpersonal vertritt – will sich daher auch für Mitglieder aus anderen Sparten des Konzerns öffnen, die aktuell noch in der EVG vertreten sind. Die EVG versammelt über 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter sich, die GDL hat etwas über 30.000 Mitglieder. Für den Arbeitgeber ist es schwer festzustellen, welcher Gewerkschaft ein Mitarbeiter angehört, da der Arbeitgeber diese Information nicht einfordern darf.

GDL schließt Streiks in Sommerferien nicht aus

Die Bahn und die GDL ringen hart um einen neuen Tarifvertrag für die Gewerkschaftsmitglieder der GDL. Vergangene Woche hatte die GDL die Verhandlungen mit der Bahn für gescheitert erklärt und Streiks angekündigt.

Diese könnten nun gerade in der Urlaubszeit die Bahn und ihre Kunden sensibel treffen. "Ich kann nicht ausschließen, dass wir in den Sommerferien streiken", so Weselsky. Dies könne nur die Bahn verhindern, indem sie der GDL ein besseres Angebot vorlege.

Die Bahn betont, dass sie "sofort an den Verhandlungstisch zurückkehren" würde. "Eine Einigung bleibt möglich und ist eigentlich zum Greifen nahe. Alles, was es für eine Lösung und weitere Verhandlungen braucht, liegt auf dem Tisch", so eine Sprecherin der Bahn im Gespräch mit t-online.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Interview mit Claus Weselsky
  • Gespräch mit der Deutschen Bahn
  • Gespräch mit Insidern
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