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EZB belässt Leitzins bei null Prozent – trotz hoher Inflation


Trotz hoher Inflation
EZB belässt Leitzins bei null Prozent

Von dpa, fls

Aktualisiert am 14.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Das Gebäude der Europäischen Zentralbank in Frankfurt: Die Zinsen bleiben unten.Vergrößern des BildesDas Gebäude der Europäischen Zentralbank in Frankfurt: Die Zinsen bleiben unten. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die Inflation in Europa ist so hoch wie zuletzt vor 40 Jahren. Dennoch hebt die Europäische Zentralbank als Hüterin der Währungsstabilität den Leitzins nicht an. Ein Grund dafür: der Krieg in der Ukraine.

Trotz Rekordinflation bleiben die Zinsen im Euroraum vorerst unverändert. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beließ den Leitzins auf dem Rekordtief von null Prozent, wie die Notenbank im Anschluss an die Ratssitzung am Donnerstag mitteilte.

Die Währungshüter bekräftigten zugleich aber, auf ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik zuzusteuern. Ökonomen halten einen ersten Zinsschritt noch in diesem Jahr für möglich. In den USA und Großbritannien haben die Notenbanken den Leitzins bereits erhöht.

Aktuelle Daten verstärkten die Erwartung, dass der Erwerb zusätzlicher Anleihen von Staaten und Unternehmen im Rahmen des Kaufprogramms APP im dritten Quartal 2022 enden sollte, erklärte die EZB. Die Währungshüter haben sich darauf festgelegt, erst nach dem Ende der Nettokäufe die Zinsen zu erhöhen.

Zinswende frühestens im Juni zu erwarten

Im Juni werde er zusammen mit seinen Kollegen im EZB-Rat auf der "Basis frischer Daten" über die künftige Geldpolitik entscheiden, sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel jüngst im Interview mit dem ARD-Magazin Plusminus. "Was wir jetzt sehen, deutet darauf hin, dass sich möglicherweise auch der Sparer bald wieder über höhere Zinsen freuen kann."

Der Ukrainekrieg belastet die Wirtschaft im Euroraum und heizt die Energiepreise weiter an, die bereits zuvor Haupttreiber der Teuerung waren. Die EZB, deren oberstes Ziel stabile Preise bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent sind, ging zuletzt von einem schwächeren Wirtschaftswachstum und einer deutlich höheren Inflation im laufenden Jahr aus als noch im Dezember vorhergesagt.

Im Euroraum erreichte die Teuerungsrate im März mit 7,5 Prozent den höchsten Stand seit Einführung des Euro als Verrechnungswährung 1999. "Die Inflationsdaten sprechen eine deutliche Sprache. Die Geldpolitik darf nicht die Gelegenheit verpassen, rechtzeitig gegenzusteuern", mahnte Bundesbank-Präsident Nagel.

Seit sechs Jahren keine Zinsen

Für die Notenbank ist es allerdings ein Balanceakt: Erhöht sie die Zinsen zu schnell oder zu kräftig, besteht die Gefahr, dass die Konjunktur abgewürgt wird. Reagieren die Währungshüter zu spät, müssten die Zinsen womöglich umso schneller oder höher steigen. Ein abrupter Zinsanstieg könnte die Wirtschaftsentwicklung ebenfalls belasten.

EZB-Direktor Fabio Panetta warnte zuletzt, ein zu starkes Einschreiten der Notenbank gegen die gestiegene Inflation würde das Wirtschaftswachstum im Euroraum abwürgen. Eine solche Straffung der Geldpolitik würde sich zudem nicht direkt auf die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise auswirken, die von weltweiten Einflussgrößen und jetzt vom Ukrainekrieg angetrieben würden.

Der Leitzins im Währungsraum der 19 Länder liegt seit nunmehr rund sechs Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent. Banken, die Gelder bei der EZB parken, müssen darauf seit Juni 2014 Zinsen zahlen, aktuell liegt dieser Einlagenzins bei minus 0,5 Prozent.

Corona-Anleihenkäufe sind beendet

Freibeträge für bestimmte Summen sollen die Institute bei den Kosten dafür entlasten. Im Rahmen des seit 2015 genutzten Programms APP steckte die EZB schon mehr als drei Billionen Euro in Staatsanleihen und Unternehmenspapiere, was die Konjunktur stützt.

Das in der Corona-Pandemie aufgelegte, besonders flexible Anleihenkaufprogramms PEPP war Ende März ausgelaufen. Seitdem erwirbt die Notenbank keine neuen Wertpapiere mehr im Rahmen dieses Programms. Gelder aus auslaufenden PEPP-Papieren werden aber vorerst weiter neu angelegt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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