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Russlands Finanzen nach Sanktionen vor dem Kollaps? Rubel stürzt weiter ab


Druck auf die Wirtschaft wächst
"Ramsch": Russlands Finanzen vor dem Kollaps?

Von afp, dpa, rtr, t-online
Aktualisiert am 09.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Wladimir Putin bei einer Videokonferenz mit seinem Sicherheitsrat (Archivbild): Der russische Präsident versucht, die Finanzmärkte und Wirtschaft seine Landes zu stabilisieren.Vergrößern des BildesWladimir Putin bei einer Videokonferenz mit seinem Sicherheitsrat (Archivbild): Der russische Präsident versucht, die Finanzmärkte und Wirtschaft seines Landes zu stabilisieren. (Quelle: Andrei Gorshkov/Pool Sputnik Kremlin/dpa-bilder)
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Die Sanktionen gegen Russland zeigen offenbar Wirkung: Ratingagenturen warnen vor Zahlungsunfähigkeit. Staatschef Putin versucht mit neuen Dekreten, die Folgen abzuwehren.

Die US-Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Russlands erneut herabgestuft. Die Agentur bewertete das Risiko, dass Russland seine Staatsschulden nicht mehr zurückzahlen könnte, in der Nacht zum Mittwoch als "unmittelbar bevorstehend" ein.

Fitch begründete die neue Bewertung mit "Entwicklungen, die Russlands Bereitschaft zur Rückzahlung der Staatsschulden weiter untergraben haben".

Die großen Ratingagenturen hatten Russlands Bonität bereits Anfang März auf Ramschniveau abgesenkt. Der Westen hat Russland wegen dessen Angriffskriegs in der Ukraine mit harten Finanzsanktionen belegt und der russischen Zentralbank den Zugriff auf den größten Teil seiner riesigen Devisenreserven im Ausland blockiert. Lesen Sie hier mehr dazu.

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DIW hält Staatspleite für wahrscheinlich

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hält eine Staatsschuldenpleite Russlands in den kommenden Monaten für sehr wahrscheinlich. Aufgrund der westlichen Sanktionen wegen des Kriegs gegen die Ukraine bestehe ein hohes Risiko, dass Russland seine Schulden bei internationalen Investoren nicht bediene, sagte Fratzscher der Deutschen Presse-Agentur. Bei einem Zahlungsausfall könne es zu Verwerfungen auf den Finanzmärkten kommen.

"Der russische Staat hat recht geringe Auslandsschulden", erklärte der Ökonom. Durch den Export von Öl und Gas habe Russland hohe Handelsüberschüsse erzielt und seine Schulden stark abbauen können. Durch die Sanktionen bestehe jedoch kein freier Zugriff mehr auf die Geldreserven.

"Ich befürchte eine Ausweitung des Konflikts auf das globale Finanzsystem, bei dem Russland und seine Partner versuchen werden, Verwerfungen zu verursachen, um der Wirtschaft des Westens zu schaden", so Fratzscher.

Rubel stürzt weiter ab

Zwar hat Russland noch ausreichend Reserven in Rubel. Die Devisenrücklagen hingegen scheinen zu schwinden. Darin sehen die Ratingagenturen die große Gefahr, zumal der Wert des Rubels extrem gesunken ist.

Am Dienstagabend hatte die russische Zentralbank den Devisenhandel in Russland ausgesetzt, um die extreme Abwertung des Rubels und die Kapitalflucht aus dem Land zu bremsen. Bürger dürfen nicht mehr als 10.000 US-Dollar abheben.

Westliche Länder hatten nach Beginn des Ukraine-Kriegs massive Sanktionen gegen Russland verhängt. Dazu gehörten der Ausschluss einiger Banken aus dem Swift-Zahlungssystem. Die USA hatten am Dienstagabend einen Importstopp für russisches Öl angekündigt.

Russland kontrolliert Importe und Exporte

Mit einem neuen Dekret versucht Russlands Präsident Putin außerdem, die Ein- und Ausfuhren zu kontrollieren. Er verfügte am Dienstagabend, dass außer für Privatleute Im- und Exporte bald streng reguliert werden. Unklar ist allerdings, welche Güter und Produkte davon betroffen sind. Das soll ein weiteres Dokument klarstellen, das in zwei Tagen veröffentlicht werden soll, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA.

Am Montag hatte der Kreml eine Liste veröffentlicht, die "unfreundliche Staaten" benannte. Diesen werden Schulden nur noch in Rubel bezahlt, hieß es in einem Dekret. Lesen Sie hier mehr dazu.

Nachdem Mastercard, American Express und Visa sich aus dem russischen Markt zurückgezogen haben, wechselten russische Kreditinstitute auf das chinesische System UnionPay, das in 180 Ländern genutzt wird. Auch viele internationale Unternehmen haben ihre Aktivitäten in Russland zumindest vorübergehend eingestellt. Welche Firmen sich noch zurückgezogen haben, lesen Sie hier.

USA planen Schritt gegen chinesische Firmen

Die USA wollen einem Medienbericht zufolge Unternehmen in China, die Exportbeschränkungen nach Russland umgehen, auf eine schwarze Liste setzen. Die Unternehmen werden von amerikanischem Equipment und Software abgeschnitten, die sie für die Herstellung ihrer Produkte benötigen, erklärte US-Handelsministerin Gina Raimondo der Zeitung "New York Times".

Die USA könnten demnach die Semiconductor Manufacturing International (SMIC) oder andere chinesische Unternehmen, die weiterhin Chips oder andere fortschrittliche Technologien nach Russland liefern, "im Wesentlichen stilllegen".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters
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