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Studie: Ist Alzheimer ansteckend? Wissenschaftler aus London liefern Hinweise


Neue Studie liefert Hinweise
Alzheimer kann wohl in seltenen Fällen übertragen werden

Von t-online, lhe

30.01.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0142684109Vergrößern des BildesMRI-Scans von Gehirnen: Noch immer ist der Ursprung von Alzheimer nicht eindeutig geklärt. (Quelle: IMAGO/Andrew Brookes/imago)
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Alzheimer könnte in seltenen Fällen auch übertragen werden, wie Wissenschaftler nun herausgefunden haben. Das sind die Erkenntnisse der Studie.

Die Forschung im Bereich Medizin ist extrem weit fortgeschritten. Trotzdem gibt es noch immer Rätsel, die Wissenschaftler bislang nicht lösen konnten. Dazu gehört auch die Entstehung von Alzheimer. Obwohl es viele Theorien gibt, konnte der Ursprung der neurodegenerativen Erkrankung noch nicht einwandfrei geklärt werden.

Nun haben Forscher vom University College London eine neue Entstehungsmöglichkeit entdeckt: Alzheimer könnte in seltenen Fällen möglicherweise auch übertragen werden. Die entsprechende Studie wurde kürzlich im englischsprachigen Fachjournal "Nature Medicine" veröffentlicht. In der Untersuchung wurden spezielle Fälle von Alzheimer analysiert, die bei Personen auftraten, die in ihrer Kindheit mit einem bestimmten Wachstumshormon behandelt wurden.

Hormone von Leichen könnten Alzheimer übertragen haben

Dieses Hormon stammte von menschlichen Leichen und war offenbar mit dem Alzheimer-verursachenden Protein Amyloid-beta (Aβ) kontaminiert. Diese Art der Hormontherapie ist bereits seit 1985 verboten, da einige Präparate mit Prionen der tödlichen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD) kontaminiert waren. Bereits damals gab es die Annahme, dass so auch Alzheimer übertragen werden könnte, da in den Gehirnen der teils jungen Verstorbenen Amyloid-Proteine nachgewiesen werden konnten.

Was genau ist Alzheimer?

Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung des Gehirns, die Gedächtnisverlust und kognitive Beeinträchtigungen verursacht. Bei neurodegenerativen Erkrankungen kommt es zu einem Verlust von Struktur oder Funktion von Nervenzellen im Gehirn oder im peripheren Nervensystem. Dieser Prozess hat oft einen chronischen und fortschreitenden Verlauf.

Um diese These zu überprüfen, wertete das Team aus Wissenschaftlern des University College London die medizinischen Daten von acht Patienten aus, die diese kontaminierten Wachstumshormone als Kind erhalten, sich aber nicht mit der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit angesteckt hatten. Dabei zeigte sich, dass fünf dieser Patienten schon im Alter von 38 bis 55 Jahren Alzheimer-Symptome entwickelt hatten, obwohl sie keine genetische Disposition aufwiesen.

Wie groß ist das Risiko einer Übertragung?

"Ihr relativ junges Alter macht eine sporadische Alzheimer-Erkrankung unwahrscheinlich und genetische Ursachen haben wir ausgeschlossen", heißt es in der Studie. Die Wissenschaftler führen die Erkrankungen der Personen auf die kontaminierten Hormonpräparate zurück.

Allerdings gilt es bei der Studie zu beachten, dass die Untersuchungsgröße mit acht Patienten sehr gering ist. Zudem ist eine Übertragung auf diesem Weg heutzutage ausgeschlossen, da Hormonpräparate inzwischen synthetisch hergestellt werden. Die Studienautoren betonen auch, dass es keine Hinweise darauf gibt, "dass Alzheimer im Rahmen von Aktivität des täglichen Lebens oder bei der normalen medizinischen Pflege übertragen werden kann".

Irrelevant sind die Erkenntnisse aber nicht, denn sie eröffnen einen neuen Weg in der Alzheimer-Forschung. Außerdem zeigt sich durch die Studie, dass Hygienemaßnahmen im Rahmen von Hirnoperationen von hoher Wichtigkeit sind, um Übertragungen von Krankheitserregern zu verhindern.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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