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Grippevirus weltweit: Neue Mutation alarmiert Mediziner


Europa besonders betroffen
Forscher finden neues gefährliches Grippe-Virus


15.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Grippevirus H1N1: Zwei neue Mutanten besorgen Experten.Vergrößern des Bildes
Grippevirus H1N1: Zwei neue Mutanten besorgen Experten. (Quelle: bodym/getty-images-bilder)

Eine bislang seltene, aber heimtückische Grippevariante wird inzwischen weltweit nachgewiesen. Mediziner zeigen sich besorgt.

Eine "doppelt mutierte" Grippevariante taucht in immer mehr Ländern auf. Nun melden auch die USA zwei Fälle. Was den Experten besondere Sorgen macht: Die Mutationen an diesem Grippevirus befinden sich an den Stellen, an denen eine medikamentöse Behandlung ansetzen soll. Damit könnten gängige antivirale Mittel wie etwa das weit verbreitete Tamiflu weniger wirksam sein. Die Wirkung des Medikamentes könnte um das 13-fache reduziert sein, heißt es.

Besonders in Europa verbreitet

Bereits im März hatten Wissenschaftler aus Hongkong über die neuen Grippemutanten berichtet. Medizinisch tragen sie die Namen 1223V und S247N. Mittlerweile wurden sie in 15 Ländern auf fünf Kontinenten nachgewiesen, besonders häufig in Europa. Hier wurde die Varianten bislang in Frankreich, den Niederlanden, Norwegen, Spanien, Schweden und Großbritannien entdeckt.

"Allerdings spiegeln diese Daten möglicherweise nicht unbedingt den tatsächlichen Anteil der im Umlauf befindlichen Varianten wider, da die einzelnen Länder unterschiedliche Überwachungs- und Sequenzierungsstrategien verfolgen", erklären die Autoren der Studie.

Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC warnt nun davor, dass diese Mutanten eine aktive Bedrohung in den USA darstellen könnten. Bislang sind sie jedoch sehr selten. In den zwischen Mai 2023 und Februar 2024 gesammelten Proben kamen sie nur in etwa ein Prozent der Fälle vor.

Impfungen wohl weiterhin wirksam

Im US-Nachrichtensender CNN erklärte der Virologe Dr. Andy Pekosz von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health: "Es ist nicht so, dass die Mutation irgendwo aufgetreten ist und sich dann plötzlich dieses spezielle Virus in einer großen Welle verbreitet und alles andere verdrängt hat." Stattdessen scheinen sich dieselben Mutationen an mehreren Orten unabhängig voneinander zu entwickeln.

Die CDC weist darauf hin, dass andere antivirale Medikamente – wie Xofluza (Wirkstoff Baloxavir-Marboxil) – immer noch wirksam seien. Auch sollen die Grippeimpfungen weiterhin vor einer Infektion mit den mutierten Viren schützen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • CDC: "Multicountry Spread of Influenza A(H1N1)pdm09 Viruses with Reduced Oseltamivir Inhibition, May 2023–February 2024" (Volume 30, Number 7—July 2024, englisch)
  • The Lancet Microbe: Global emergence of neuraminidase inhibitor-resistant influenza A(H1N1)pdm09 viruses with I223V and S247N mutations: implications for antiviral resistance monitoring (14.03.2024, englisch)
  • CNN: "Rare drug-resistant flu variant identified in the US, CDC says" (14.06.2024, englisch)
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