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Syrien: Droht militärischer Konflikt zwischen Russland und USA?


Reaktionen auf US-Luftangriff in Syrien
"Russland am Rande eines militärischen Konfliktes mit den USA"

Von reuters, dpa, t-online, pdi

Aktualisiert am 07.04.2017Lesedauer: 3 Min.
Verschiedene Staats- und Regierungschefs reagierten auf den US-Luftangriff in Syrien.Vergrößern des BildesVerschiedene Staats- und Regierungschefs reagierten auf den US-Luftangriff in Syrien. (Quelle: dpa-bilder)
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Trump gibt sich heroisch, Putin ist empört und Assad wird ausfallend: Durch den Luftangriff der USA hat sich im Syrien-Konflikt etwas bewegt. Ob das Bürgerkriegsland einer politischen Lösung näher gebracht wurde ist aber fraglich. Die Gräben zwischen den im Konflikt involvierten Länder scheinen immer größer zu werden. Wir fassen alle Reaktionen zusammen.

USA (Donald Trump)

Trump trat am Donnerstagabend vor die Presse und verkündete Luftangriffe auf Syrien. "Am Dienstag hat der syrische Diktator Baschar al-Assad einen schrecklichen Chemiewaffenangriff auf unschuldige Zivilisten verübt", sagte er. "Heute Abend habe ich einen Militärangriff auf den Luftwaffenstützpunkt in Syrien angeordnet, von dem aus der Chemiewaffenangriff gestartet wurde."


Es bestehe kein Zweifel daran, dass Syrien verbotene Chemiewaffen eingesetzt und seine Verpflichtungen aus der Chemiewaffenkonvention verletzt habe. "Jahrelange Versuche, Assads Verhalten zu ändern, sind gescheitert. Heute Abend rufe ich alle zivilisierten Nationen auf, sich uns anzuschließen, um dieses Abschlachten und Blutvergießen in Syrien zu beenden"

Syrien (Baschar al-Assad)

Die Führung in Damaskus verurteilte den US-Angriff als "dumm und unverantwortlich", wie das Büro von Assad erklärte. Im syrischen Staatsfernsehen wurde der Angriff als "Akt der Aggression" verurteilt.

Russland (Wladimir Putin, Sergej Lawrow und Dmitri Medwedew)

Der Kreml erklärte, Präsident Wladimir Putin betrachte den Angriff als einen "Angriff auf einen souveränen Staat". Diese "gravierende Verletzung des internationalen Rechts" füge den Beziehungen zu Washington einen "beträchtlichen Schaden" zu, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow. Als Konsequenz setzte Russland eine mit den USA geschlossene Vereinbarung über die Vermeidung von Zusammenstößen im syrischen Luftraum aus. Zudem will Russland die Luftabwehr des syrischen Militärs ausbauen.

Sergej Lawrow hat den US-Angriff auf syrische Regierungstruppen mit der US-Invasion im Irak verglichen. "Das erinnert alles an die Lage 2003, als die USA und Großbritannien mit ihren Verbündeten in den Irak einmarschiert sind", sagte er.

Der US-Angriff auf einen syrischen Stützpunkt hätte nach Ansicht des russischen Regierungschefs Dmitri Medwedew beinahe zu einer militärischen Auseinandersetzung mit Moskau geführt. "Zwischen uns gibt es absolutes Misstrauen", schrieb Medwedew am Freitag in Moskau auf Facebook. "Die USA stehen in einem heftigen Konflikt mit dem Völkerrecht, es gibt keine Zustimmung der Vereinten Nationen", schrieb er.

Deutschland und Frankreich (Angela Merkel und Francois Hollande)

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wies Assad in einer gemeinsamen Erklärung mit Frankreichs Präsident François Hollande die "alleinige Verantwortung für diese Entwicklung" zu. "Sein wiederholter Einsatz von chemischen Waffen und seine Verbrechen gegen die eigene Bevölkerung verlangten eine Sanktionierung", erklärten Merkel und Hollande. Den US-Angriff nannte Merkel angesichts der Dimension der Kriegsverbrechen und angesichts des Leids der Menschen in Syrien"nachvollziehbar". Auch Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach von einem "nachvollziehbaren" Angriff. Zugleich mahnte er gemeinsamen Friedensbemühungen unter dem Dach der Vereinten Nationen an.

Iran (Bahram Ghassemi)

Die Regierung in Teheran verurteilte den Angriff "entschieden". Er werde die Lage "in Syrien und in der Region verkomplizieren", sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi. Die Chemiewaffen hätten den USA nur als "Vorwand" gedient.

China

Das Außenministerium in Peking warnte vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Eine "erneute Verschlechterung" der Lage müsse dringend verhindert werden, sagte eine Ministeriumssprecherin. Peking verurteilte "den Einsatz von Chemiewaffen durch jedweden Staat".

NATO (Jens Stoltenberg)

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wies Syrien die Verantwortung zu. "Das syrische Regime trägt die volle Verantwortung für diese Entwicklung", erklärte er. "Jeder Einsatz von Chemiewaffen ist inakzeptabel, kann nicht unbeantwortet bleiben, und die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden."

EU (Donald Tusk)

EU-Ratspräsident Donald Tusk zollte den USA Respekt für die "erforderliche Entschlossenheit gegen barbarische Chemiewaffenangriffe". Er kündigte an, die Europäische Union werde mit den USA zusammenarbeiten, um "der Brutalität in Syrien ein Ende zu setzen".

Großbritannien (Regierungserklärung)

Die britische Regierung unterstützte Washingtons Vorgehen "uneingeschränkt". Der Luftangriff sei eine "angemessene Reaktion auf den barbarischen Chemiewaffenangriff der syrischen Regierung", erklärte Downing Street.

Türkei (Präsident Recep Tayyip Erdogan)

Die türkische Regierung begrüßte den US-Angriff als "positive Antwort auf die Kriegsverbrechen" der syrischen Regierung. Die Türkei forderte eine "Flugverbotszone" und Sicherheitskorridore in Syrien, um die Zivilbevölkerung vor weiteren "Massakern" zu schützen. Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, der Angriff sei nicht ausreichend.

Israel (Benjamin Netanjahu)

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begrüßte den US-Angriff als eine "starke und klare Botschaft", dass der Gebrauch und die Verbreitung von Chemiewaffen nicht toleriert werde. Israel unterstütze die Entscheidung Trumps "voll" und hoffe, dass die Botschaft "nicht nur in Damaskus, sondern auch in Teheran, Pjöngjang und anderswo" gehört werde.

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