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Pegida-Hauptstadt Dresden: Ausländerhass besorgt Dresdner mehr als Ausländer


Pegida-Hauptstadt
Ausländerhass besorgt Dresdner mehr als Ausländer

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

Aktualisiert am 20.08.2018Lesedauer: 2 Min.
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Seit Oktober 2014 gibt sich Pegida als Vertretung "besorgter Bürger". Doch in Dresden werden Rechtsextreme als viel größere Gefahr wahrgenommen als Ausländer.Vergrößern des Bildes
Seit Oktober 2014 gibt sich Pegida als Vertretung "besorgter Bürger". Doch in Dresden werden Rechtsextreme als viel größere Gefahr wahrgenommen als Ausländer. (Quelle: epd-bild/Matthias Schumann/imago-images-bilder)

Pegida und AfD-Politiker nennen Dresden oft die "Hauptstadt des Widerstandes". Für die Bürger dort ist Ausländerfeindlichkeit aber ein viel größeres Problem als Ausländer es sind. Im Ruhrgebiet sieht das anders aus.

Dresdens Bürger empfinden das wegen der Pegida-Aufmärsche vorhandene Ausmaß an Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus als größtes Problem der Stadt. Das gaben einer Umfrage von Forsa für das RTL/n-tv-Trendbarometer zufolge 34 Prozent der Befragten an. Ausländer in der Stadt bereiteten dagegen nur zehn Prozent der Dresdner Sorgen.

Forsa hatte in deutschen Großstädten nach den größten Problemen gefragt – in den Millionenstädten und in Frankfurt jeweils rund 1.000 Menschen, in Städten wie Dresden rund 400 Menschen. Damit liege die Fehlerquote bei drei bis vier Prozentpunkten in jede Richtung.

Ruhrgebietsstädte sind Ausreißer

Forsa ist bei der Befragung von insgesamt 9.051 Wahlberechtigten zum Schluss gekommen, dass Flüchtlinge und die Zahl der in einer Stadt lebenden Ausländer bei den Problemen der Bürger erst an hinterer Stelle kommen. Große Ausnahmen sind Ruhrgebietsstädte: In Duisburg gaben 41 Prozent an, Flüchtlinge und Ausländer seien ein großes Problem. In Essen und Dortmund nannten das noch 27 und 25 Prozent.

Dafür gab in Duisburg kaum jemand den Wohnungsmarkt als Problem an (sieben Prozent) – in München sagten das über 83 Prozent. In der bayerischen Landeshauptstadt (85 Prozent) und in Stuttgart (77 Prozent) wurden auch oft Verkehrsprobleme beklagt, Bremer beklagten sehr oft die Ausstattung der Schulen (41 Prozent).

Kriminalität wurde am häufigsten in Leipzig genannt (29 Prozent), es folgten Berlin (21 Prozent) und Essen (19 Prozent). In München, gab das nur jeder 50. an.

Wie Duisburgs OB die Lage erklärt

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) hat gerade Aufsehen erregt mit der Forderung, die Bundesregierung müsse "endlich etwas dagegen tun, dass es Armutsflüchtlinge in Europa gibt". Die Zahl der Menschen aus Rumänien und Bulgarien sei seit 2012 von 6.000 auf 19.000 Menschen gestiegen. Link sagte, Nachbarn fühlten sich "nachhaltig gestört durch Müllberge, Lärm und Rattenbefall". Link hatte auch schon vorgeschlagen, syrische Flüchtlinge im Austausch gegen Bulgaren und Rumänen aufzunehmen.

Die Stadt hat einen Ausländeranteil von 21,2 Prozent, was vor allem an den Stadtteilen Hochfeld, Bruckhausen und Marxloh mit Quoten von über 50 Prozent liegt. Niedrige Hauspreise, hoher Leerstand und ein großes Mini-Job-Angebot haben dort auch dazu geführt, dass in der Stadt einige Schrottimmobilien an Menschen aus Südosteuropa vermietet wurden, denen von Kriminellen ein besseres Leben in Deutschland versprochen wird.

Link hatte sich in der Debatte um möglichen Betrug bei Kindergeld für EU-Ausländer zu Wort gemeldet. Der Pressesprecher der dortigen Agentur für Arbeit erklärte dem Portal "Der Westen" allerdings, dass drei Viertel der in Duisburg lebenden Bulgaren und Rumänen arbeiteten und gar keine Sozialleistungen beziehen.

Bei den Zustimmungswerten genießt Link einen hinteren Platz unter Deutschlands Stadtoberen, sein Essener Kollege Thomas Kufen (CDU) mit ähnlichen Problemen kommt dagegen auf hohe Zustimmungswerte.

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