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Zölle: Trump-Politik schadet Unternehmen in Milliardenhöhe


Teures Chaos für Unternehmen
Wirtschaftlicher Schaden durch Zoll-Streit von Trump

Von t-online, fho

30.05.2025 - 08:30 UhrLesedauer: 3 Min.
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Donald Trump: Der US-Präsident verunsichert mit seinem Zollkurs viele Unternehmen. (Quelle: IMAGO/JOHN ANGELILLO/imago)
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Der Zollstreit hält an und verunsichert Konsumenten und Unternehmen. Eine Analyse zeigt nun, wie viel wirtschaftlichen Schaden das bisher angerichtet hat – und es könnte noch schlimmer werden.

Teures Chaos: Der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Handelsstreit kommt viele Unternehmen teuer zu stehen. Betroffen sind dabei vor allem weltweit agierende Konzerne, darunter auch US-amerikanische und europäische Firmen.

Eine Analyse der Nachrichtenagentur Reuters kommt zu dem Ergebnis, dass Trumps Politik bei den Unternehmen bereits einen Schaden von mehr als 34 Milliarden US-Dollar an Umsatzeinbußen und höheren Kosten verursacht hat.

Dafür hatte Reuters Unternehmenserklärungen, behördliche Einreichungen sowie Mitschriften von Telefonkonferenzen und Mediengesprächen ausgewertet. Dabei wurden 32 Firmen aus dem Index S&P 500, drei Unternehmen aus dem europäischen Index Stoxx 600 und 21 Unternehmen aus dem japanischen Index Nikkei 225 berücksichtigt.

Experten: Schäden könnten noch deutlich größer werden

Ökonomen gehen davon aus, dass dieser Wert konservativ geschätzt ist, da viele Firmen ihre Daten noch nicht zugänglich gemacht haben. Jeffrey Sonnenfeld, Professor an der Yale School of Management, sagte: "Sie können die Zahl verdoppeln oder verdreifachen und wir würden immer noch sagen, dass das Ausmaß weitaus größer sein wird, als die meisten Menschen erkennen." Die Auswirkungen könnten sogar noch schlimmer sein, fügte er hinzu und verwies auf möglicherweise geringere Ausgaben von Verbrauchern und Unternehmen sowie höhere Inflationserwartungen. Die anhaltende Unklarheit über Trumps Zölle verunsichere sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und Anleger.

Die Unternehmen selbst seien unsicher über die endgültigen Kosten, schreibt Reuters in der Analyse weiter. In den Vereinigten Staaten, Asien und Europa haben Unternehmen wie Apple, Ford, Porsche und Sony ihre Gewinnprognosen zurückgezogen oder gesenkt, und eine überwältigende Mehrheit sagt, dass die erratische Natur von Trumps Handelspolitik es unmöglich gemacht habe, die Kosten genau zu schätzen.

Jüngste Beispiele: Der Einzelhandelskonzern Walmart lehnte Anfang Mai eine vierteljährliche Gewinnprognose ab und kündigte Preiserhöhungen an. Volvo zog sogar seine Gewinnprognose für die kommenden zwei Jahre zurück.

VW verhandelt direkt mit US-Regierung

Auch an den Börsen ist die Unsicherheit spürbar. Die Wall Street erwartet, dass die Nettogewinne der Unternehmen im S&P 500-Index von April bis Dezember um durchschnittlich 5,1 Prozent pro Quartal steigen werden, gegenüber einer Wachstumsrate von 11,7 Prozent im Vorjahr. Das geht aus Daten der London Stock Exchange Group hervor.

Einige Branchen sind dabei besonders stark von den Zöllen betroffen, darunter Automobilhersteller, Fluggesellschaften und Importeure von Konsumgütern. So sind die Abgaben für Rohstoffe und Bauteile gestiegen. Bei eng verzweigten Lieferketten, etwa in der Autofertigung, entstehen so an mehreren Stellen Mehrkosten. Volkswagen-Chef Oliver Blume verhandelt deshalb bereits direkt mit der US-Regierung. "Ich war selbst in Washington und wir sind seitdem in regelmäßigem Austausch", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Im Gegenzug für eine Einigung im Zollstreit wirft der deutsche Konzern weitere Investitionen in den USA in die Waagschale.

Zwischenzeitlich hatten die ersten Firmen schon auf Entspannung im Handelskonflikt gehofft. Ein US-Handelsgericht hatte am Mittwoch das Inkrafttreten von Trumps Zöllen blockiert. Doch noch in der Nacht zum Freitag entschied das Berufungsgericht, diese Entscheidung wieder zu kippen.

Dass Trump mit solcher Vehemenz an den Zöllen festhält, liegt auch an seinen Wahlversprechen. Denn der US-Präsident hat sich zum Ziel gemacht, das Handelsdefizit zu verringern. Mit den Zöllen will er Unternehmen dazu bringen, wieder verstärkt in den USA zu produzieren und damit Arbeitsplätze zu schaffen. Zudem will er mit der Zolldrohung als Hebel angrenzende Länder wie Mexiko dazu zwingen, mit stärkeren Grenzkontrollen gegen illegale Einwanderung vorzugehen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • reuters.com: Trump's tariff tally: $34 billion and counting, global companies say
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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