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Tagesgeld oder Fonds: Was schützt besser vor Inflation?


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Welche Geldanlage schützt am besten vor Inflation?


Aktualisiert am 15.05.2025 - 06:00 UhrLesedauer: 4 Min.
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Inflation: Zuletzt wurden unter anderem Käse und Salat teurer. (Quelle: Patrick Pleul/dpa/dpa-bilder)
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Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Wie kann ich mein Erspartes vor Inflation sichern?

Voraussichtlich 2,1 Prozent Inflation meldet das Statistische Bundesamt für den April 2025. Der Wert zeigt an, um wie viel teurer repräsentative Waren und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr geworden sind. Lesen Sie hier, wie sich der t-online-Warenkorb verteuert hat.

Damit trifft die Preissteigerung in etwa den von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten Wert von zwei Prozent. Leicht steigende Preise haben einen positiven Effekt auf den Konsum und die Wirtschaft. Wer dagegen Geld anspart, erlebt den negativen Effekt der Inflation: Das Geld wird weniger wert.

Ein Ehepaar, beide Anfang 70, fragte t-online vor diesem Hintergrund, wie es am besten sein Geld anlegen könnte, um zumindest die Inflation auszugleichen. Denn in Aktienfonds, so hätten sie gelesen, solle man mindestens zehn bis 15 Jahre lang anlegen.

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Diese Anlagemöglichkeiten gibt es

Eine Möglichkeit, die Inflation auszugleichen, sind Tagesgeld und Festgeld. Beim Tagesgeld können Sparer jederzeit auf ihr Geld zugreifen, bekommen aber mancherorts dennoch Zinsen, die die aktuelle Inflation schlagen können. Der Geldratgeber "Finanztip" analysiert regelmäßig, wo es die besten, dauerhaft guten Zinsen gibt. Die Nase vorn haben derzeit die niederländische Ayvens Bank (ehemals Leaseplan) und die schwedische Resurs Bank. Sparer bekommen dort 2,3 bzw. 2,1 Prozent Zinsen pro Jahr.

Um bei diesen Banken Geld anzulegen, müssen Sie ein Konto eröffnen. Bei der Resurs Bank geht das über die Online-Zinsplattform Weltsparen. Bei der Ayvens Bank können Sie mit dem Smartphone die App herunterladen und sich registrieren. Wichtig: Filialen solcher Banken gibt es hierzulande nicht. Ohne einen Laptop, ein Smartphone und die Bereitschaft, digital auf die Bankdienstleistungen zuzugreifen, geht es also nicht. Sicher ist das Geld dennoch: Guthaben bis 100.000 Euro sind durch die Einlagensicherung der jeweiligen Länder abgedeckt.

Beachten Sie:

Die Zinsen beim Tagesgeld ändern sich in der Regel mit dem Einlagenzins der EZB. Über diesen und andere Leitzinsen wird alle sechs Wochen entschieden. Die EZB senkt die Leitzinsen unter anderem, wenn die Inflationsrate niedriger ist als die angestrebten zwei Prozent. Seit dem 23. April 2025 liegt der EZB-Einlagenzins bei 2,25 Prozent. Experten erwarten aber, dass er im weiteren Jahresverlauf bis auf zwei Prozent absinken könnte.

Mit Festgeld können Sie dagegen häufig etwas mehr herausholen als mit Tagesgeld. Der Zins ist dabei über Monate oder wenige Jahre garantiert. Der Preis dafür: Sie kommen in dieser Zeit nicht an Ihr Geld heran. Laut "Finanztip" gibt es beim Zahlungsdienstleister Klarna derzeit mit 2,74 Prozent pro Jahr für 36 Monate die (dauerhaft) besten Zinsen. Um ein Konto zu eröffnen, müssen Sie die Klarna-App herunterladen. Die Leasingfirma Grenke bietet mit 2,7 Prozent pro Jahr (über 36 Monate) ebenfalls dauerhaft gutes Festgeld. Einlagen bis 100.000 Euro sind auch hier staatlich geschützt. Die Zinsen werden in der Regel jährlich gutgeschrieben und am Ende der Laufzeit des Festgelds ausbezahlt.

Alternative zum Tagesgeld: Geldmarktnahe ETFs

Wenn es etwas mehr Rendite sein soll und Sie sich vorstellen können, bei Ihrer Bank oder einem Broker ein Onlinedepot zu eröffnen, kommen auch spezielle Fonds infrage, um die Inflation auszugleichen. Es handelt sich um sogenannte geldmarktnahe Fonds, die an der Börse handelbar sind (ETFs). Auf dem sogenannten Geldmarkt leihen und verleihen Banken, Unternehmen oder Staaten kurzfristig – teils über Nacht – Geld zu einem Zins, der häufig etwas höher liegt als der Einlagenzins der EZB. Über geldmarktnahe ETFs können Sparer an diesem Zins auf zwei Arten teilhaben: Entweder investiert der Fonds in kurz laufende Anleihen, oder er bildet über Tauschgeschäfte den Geldmarktzins indirekt ab.

"Finanztip" empfiehlt unter anderem geldmarktnahe ETFs der Fondsgesellschaften Xtrackers (ISIN: LU0335044896), Amundi (ISIN: FR0010510800), iShares (ISIN: DE000A0Q4RZ9) und Deka (ISIN: DE000ETFL227). Die Fonds bringen Anfang Mai 2025 mehr als drei Prozent Rendite und damit etwas mehr als Tages- oder Festgeld. Ihr investiertes Geld ist dabei sogenanntes Sondervermögen: Würde der ETF-Anbieter insolvent, haben Sparer Anspruch auf den Wert der zugrundeliegenden Anlagen. Diese können im Wert schwanken. Insgesamt bewertet "Finanztip" das Risiko von geldmarktnahen ETFs aber gering: unter anderem wegen der extrem kurzen Laufzeiten und einem täglichen Ausgleich von Wertdifferenzen.

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Alternative zum Festgeld: Laufzeit-ETFs

Ähnlich wie fürs Tagesgeld gibt es mittlerweile auch Fonds (ETFs), die als Alternative zu Festgeld dienen: sogenannte Laufzeit-ETFs. Das sind Fonds, die in oft 100 oder mehr Unternehmensanleihen mit einer guten Bonität und einer von vornherein festen Laufzeit investieren und am Ende ausbezahlt werden. Beim Kauf loggen Sie so Ihre spätere Rendite bereits ein. Weil der Fonds in viele Anleihen gleichzeitig investiert, ist das Risiko für Kursverluste durch Ausfälle von Anleihen sehr gering. Lesen Sie hier mehr zu den Vor- und Nachteilen von Laufzeit-ETFs.

Oder doch ein Aktienfonds?

Wer sich bei der Geldanlage unabhängiger von der Zinspolitik der EZB aufstellen will, kann über Aktienfonds nachdenken – das gilt auch für Sparer, die etwas älter sind. Denn eine lange Haltedauer von zehn oder 15 Jahren wird unter anderem darum empfohlen, weil man davon ausgehen kann, dass sich Schwankungen über einen genügend langen Zeitraum wieder ausgleichen. Das bedeutet aber nicht, dass Sie zehn oder 15 Jahre lang nicht an Ihr Geld kommen.

Eine Möglichkeit ist es, neben "sicheren" Anlagen wie Tages- und Festgeld einen Teil des Geldes in einen breit diversifizierten, günstigen Aktien-ETF anzulegen. Dort kann man das Ersparte liegen lassen und monatlich oder jährlich nur genau den Teil entnehmen, der im Alltag gebraucht wird. Manche Banken bzw. Depotanbieter wie die DKB oder Flatex bieten einen solchen Entnahmeplan an: Das bedeutet, jeden Monat würde ein kleiner Teil Ihrer Fondsanlage automatisch verkauft und der Erlös auf das Konto gutgeschrieben.

Entnahmeplan selbst gemacht

Es ist auch möglich, einen eigenen Entnahmeplan zu erstellen. Der Geldratgeber "Finanzfluss" bietet etwa einen Rechner an, der anzeigt, wie viel Geld Sie monatlich über einen bestimmten Zeitraum maximal entnehmen können, wenn sich eine Sparsumme mit einer bestimmten Rendite verzinst. Theoretisch können Sie in jedem Wertpapierdepot monatlich ETF- oder Fondsanteile in Höhe der Entnahmesumme verkaufen. Bei Brokern wie Smartbroker, Trade Republic oder Scalable kostet der Verkauf von Fondsanteilen 99 Cent bzw. einen Euro.

Es ist wichtig, nur dasjenige Geld in Fonds anzulegen, auf das Sie mittelfristig teilweise verzichten können und das Sie nicht in wenigen Monaten oder Jahren komplett wieder einsetzen müssen. Denn dann ist das Risiko, gerade in die Verlustzone zu geraten, zu groß. Im Gegensatz zu Tages- und Festgeld können Aktienanlagen erheblich schwanken.

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