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Tiefster Wert seit 30 Jahren: Chinas Wirtschaft wächst nur noch um 6,1 Prozent


Trotz neuem US-Handelsabkommen
Chinas Wirtschaftswachstum: Tiefster Wert seit 30 Jahren

Von dpa
Aktualisiert am 17.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Das Abkommen ist unterzeichnet: In dem Handelsstreit haben die USA und China sich angenähert, Chinas Vizepremier Liu He (links) und US-Präsident Donald Trump (rechts) traten mit der Einigung vor die Presse.Vergrößern des BildesDas Abkommen ist unterzeichnet: In dem Handelsstreit haben die USA und China sich angenähert, Chinas Vizepremier Liu He (links) und US-Präsident Donald Trump (rechts) traten mit der Einigung vor die Presse. (Quelle: Evan Vucci/ap-bilder)
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Das Abkommen mit den USA bringt Peking etwas Entspannung. Doch das Wirtschaftswachstum hat sich unerwartet stark verlangsamt. Ob sich das im neuen Jahr ändern kann, hängt aber auch von anderen Faktoren ab.

Vor dem Hintergrund des Handelskonflikts mit den USA und einer allgemein schwächeren Konjunktur ist Chinas Wirtschaft 2019 so langsam wie seit fast 30 Jahren nicht mehr gewachsen. Nach 6,6 Prozent 2018 legte die zweitgrößte Volkswirtschaft im abgelaufenen Jahr nur noch um 6,1 Prozent zu, wie das Pekinger Statistikamt am Freitag mitteilte.

Jedoch zeigte sich zum Jahresende eine leichte Stabilisierung. Wie schon im dritten Quartal verzeichnete Chinas Wirtschaft im Zeitraum von Oktober bis Dezember ein Plus von 6,0 Prozent. Im ersten Quartal waren 6,4 und im zweiten 6,2 Prozent erreicht worden.

Die etwas bessere Stimmung zum Jahresende dürfte laut Beobachtern auch mit der Entschärfung des Handelsstreit zwischen Peking und Washington zusammenhängen. US-Präsident Donald Trump hatten im Oktober eine Einigung über ein Teilabkommen verkündet, das in dieser Woche unterzeichnet wurde.

Das Abkommen sieht vor, dass sich beide Seiten nicht mehr mit zusätzlichen Strafzöllen überziehen. China hat sich zudem verpflichtet, seine Einfuhren aus den USA deutlich zu erhöhen.

Wirtschaftswachstum auch durch andere Faktoren gedrückt

Dass der Konflikt der alten Weltmacht und dem Aufsteiger China damit vorüber ist, glauben die meisten Beobachter jedoch nicht. Die Einigung verhindere vorerst zwar eine rasante Verschlechterung der Beziehungen. "Aber die zunehmende Rivalität zwischen den USA und China ist damit nicht ausgeräumt", sagte Max Zenglein vom China-Institut Merics in Berlin. Sie werde das Verhältnis auch künftig weit über Handelsfragen hinaus prägen. Mit einem schnellen, umfassenderen Folgeabkommen sei deshalb nicht zu rechnen. Unternehmen würden Schritte einleiten, um das politische Risiko in ihren globalen Lieferketten zu verringern.

Die Neuausrichtung der Wirtschaftsbeziehungen mit den USA bereitet der chinesischen Führung Kopfzerbrechen. Aber auch Daheim lauern Probleme, die gelöst werden wollen. Eine hohe Verschuldung belastet die Staatsfirmen. Gleichzeitig versucht die Regierung, das Land innovativer und produktiver zu machen.

"Die Umstellung auf ein nachhaltigeres Wachstumsmodell und die Bekämpfung der Risiken im Finanzsektor sind dringend notwendig, drücken aber auch das Wirtschaftswachstum", so Experte Zenglein.

China hat großen Nachholbedarf

Chinas Wachstum ist so langsam wie seit 1990 nicht mehr. Im internationalen Vergleich sind 6,1 Prozent Wachstum zwar weiter viel. Experten verweisen aber darauf, dass China als Schwellenland großen Nachholbedarf habe, den Schwung erhalten und Arbeitsplätze schaffen müsse.

Immer wieder wird auch auf den Widerspruch zwischen der wachsenden staatlichen Kontrolle und der Notwendigkeit verwiesen, ein dezentrales und verbrauchergetriebenes Wirtschaftssystem zu schaffen, um nachhaltiges Wachstum zu erreichen.

Stützungsmaßnahmen haben 2019 schon dazu beigetragen, die chinesische Wirtschaft zu stabilisieren. Das wird sich auch 2020 nicht ändern. Schließlich gilt es für Peking, in diesem Jahr ein wichtigstes Langzeitziel zu erreichen. Die Wirtschaftsleistung und das Einkommen der Chinesen soll bis Ende 2020 im Vergleich zu vor zehn Jahren verdoppelt werden.

Vor allem steht aber 2021 das 100. Jubiläum der Kommunistischen Partei an, da soll Chinas Stärke zelebriert werden. "Infolgedessen wird die Regierung einer sich verlangsamenden Wirtschaft noch mehr Aufmerksamkeit schenken", glaubt Zenglein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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