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Extremer Preisanstieg im Supermarkt! Diese Produkte sind teurer geworden


Supermarkteinkauf
Preise für Brot, Butter und Sauerkraut steigen extrem


Aktualisiert am 30.05.2022Lesedauer: 3 Min.
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Ein Bäcker sortiert frisch gebackene Brote (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Ein Bäcker sortiert frisch gebackene Brote (Symbolbild). (Quelle: Hatim Kaghat/imago-images-bilder)

Die Deutschen werden immer ärmer, die Preise steigen weiter. Der t-online-Warenkorb zeigt jetzt, welche Produkte teurer geworden sind – und erklärt, was gegen die Teuerungswelle wirklich hilft.

Alles (noch) teurer macht der Mai: Im Schnitt sind die Verbraucherpreise in Deutschland um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Damit ist die Inflationsrate so hoch wie zuletzt im Dezember 1973, also vor fast 50 Jahren.

Treiber der andauernden Teuerungswelle sind weiter die hohen Energiekosten. Öl und Gas sind wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine und der damit verbundenen Abkehr von Energieimporten aus Russland im Vergleich zu 2021 deutlich im Preis gestiegen. Dadurch werden nicht nur Heizöl, Gas und Benzin kostspieliger, sondern auch zahlreiche andere Produkte, für deren Herstellung Energie benötigt wird.

Das zeigt auch die aktuelle Auswertung des t-online-Warenkorbs. Seit Jahresbeginn sucht t-online jeweils am Ende des Monats einen Rewe-Supermarkt in direkter Nachbarschaft zu unserer Berliner Redaktion auf, um sich die Preise für gängige Alltagsgüter zu notieren, darunter Obst und Gemüse, aber auch Brot, Butter, Milch und Duschgel.

Butter, Brot und Sauerkraut deutlich teurer

Das Ergebnis: Die Preise legen auf breiter Front zu. Auch wenn viele Produkte noch immer gleich viel kosten, haben sich gerade viele Grundnahrungsmittel im Vergleich zu Ende Januar doch deutlich verteuert.

250 Gramm Butter der Marke Dairygold kosten statt einst 2,39 Euro inzwischen 2,69 Euro. Das entspricht einem Plus von 12,6 Prozent. Noch stärker stiegen die Preise für Philadelphia-Frischkäse (Januar: 1,49 Euro; Mai: 1,69 Euro; plus 13,4 Prozent) und ein Kilogramm Krustenbrot (1,29 Euro; 1,49 Euro; plus 15,5 Prozent).

Am größten war der Anstieg jedoch bei Sauerkraut der Marke Mildessa: 580 Milliliter aus der Dose kosteten zuletzt 1,59 Euro – statt 1,29 Euro im Januar. Das ist ein Preisplus von 23,3 Prozent.

Die komplette Liste mit allen derzeit verfügbaren Produkten und den von t-online notierten Preisänderungen gegenüber dem Jahresbeginn finden Sie hier:

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Bundesregierung will Bürger noch mehr entlasten

Ein Ende dieser Entwicklung ist nach Einschätzung des Handelsexperten Aurélien Duthoit vom Kreditversicherer Allianz Trade nicht in Sicht. Unlängst sagte er mit Blick auf die Durchschnittspreise: "In Deutschland dürften die Preise im Lebensmitteleinzelhandel 2022 um mehr als 10 Prozent anziehen."

Umgerechnet entspreche das durchschnittlich 250 Euro Mehrkosten im Jahr pro Kopf. "Das Schlimmste kommt erst noch", so der Experte. Grund: Viele Hersteller würden ihre Preise erst jetzt allmählich ändern.

Die steigenden Lebenshaltungskosten beschäftigen deshalb verstärkt auch die Politik. Nach den bereits beschlossenen Entlastungspaketen, die unter anderem den Tankrabatt sowie das 9-Euro-Monatsticket für den Nahverkehr bringen, diskutiert die Bundesregierung derzeit über weitere Schritte.

Herkömmliche Mittel wirken nicht gegen die Inflation

So will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) unter anderem das ohnehin geplante Klimageld mit einer sozialen Komponente verknüpfen: Ärmere Haushalte sollen demnach mehr von der jährlichen Prämie bekommen als reichere. Finanzminister Christian Lindner (FDP) will derweil lieber die Steuern senken.

Fest steht bei all dem: Eine solche "nachfrageorientierte" Politik kann das Problem der Inflation dauerhaft kaum lösen. Die Preise steigen nämlich, weil es derzeit zu wenig Angebot gibt – für Energie, aber auch für einzelne Produkte wie Elektrochips, die nicht zuletzt wegen Chinas Corona-Lockdowns und der damit verbundenen Lieferschwierigkeit weiter auf sich warten lassen dürften. Zuletzt kritisierte im t-online-Interview auch Ifo-Präsident Clemens Fuest eine solche Politik.

Schlimmstenfalls sorgen die Entlastungen für die Bürger sogar dafür, dass die Preise sogar noch schneller steigen. Beobachten lässt sich das in den kommenden Tagen womöglich beim Sprit: Durch den Tankrabatt könnte der Ansturm auf die Tankstellen so groß werden, dass die Betreiber die hohe Nachfrage kaum bedienen können. Die Folge: steigende statt fallende Preise.

Die Zinswende steht unmittelbar bevor

Einziger Ausweg, um der steigenden Preise Herr zu werden, so sehen es jedenfalls die allermeisten Ökonomen, ist deshalb eine entsprechende Anpassung der Zinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Erhöht sie den Leitzins, macht sie das Geldleihen dadurch teurer und Sparen attraktiver, mit der Folge, dass die Menschen weniger Geld ausgeben.

Das wiederum sorgt dafür, dass die Nachfrage nach Produkten sinkt. Bei gleich hohem Angebot heißt das: Die Preise stagnieren zunächst, sinken womöglich sogar wieder, weil die Hersteller ihre Waren sonst nicht loswürden.

Bislang hat die EZB, anders als die US-Notenbank, die Zinsen noch nicht angehoben. Jedoch gilt es inzwischen als ausgemacht, dass eine solche Zinswende spätestens im Juli eingeleitet wird. Selbst EZB-Präsidentin Christine Lagarde machte unlängst unmissverständliche Andeutungen, Bundesbank-Chef Joachim Nagel erwartet zusätzlich gar einen zweiten Zinsschritt für den Herbst.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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