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Katar sät Zweifel an deutschem Gas-Deal – Habeck-Haus ist optimistisch


"In sehr guten Gesprächen"
Katar sät Zweifel an Gas-Deal – Habeck-Haus ist optimistisch

Von t-online, job, fho

Aktualisiert am 26.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (r.) auf Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zuvor war er in Katar, um auch dort um Gaslieferungen anzufragen.Vergrößern des BildesWirtschaftsminister Robert Habeck (r.) auf Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zuvor war er in Katar, um auch dort neue Gaslieferanten aufzutun. (Quelle: imago-images-bilder)
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Wie vielversprechend ist Robert Habecks Energiepartnerschaft wirklich? Katars Energieminister hatte sich zuletzt skeptisch geäußert. Doch nun widerspricht das Bundeswirtschaftsministerium.

Seinen Besuch in Katar verbuchte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck als Erfolg im Ringen um die Unabhängig von russischem Gas. "Es wurde fest vereinbart, eine langfristige Energiepartnerschaft, eine Kooperation einzugehen", gab er anschließend bekannt.

Doch Katars Energieminister Saad al-Kaabi äußerte sich zuletzt anders zu dem Treffen: deutlich weniger optimistisch. Die Abhängigkeit von Russland zu verringern, könne Jahre dauern, denn es brauche Zeit, um Alternativen zu planen, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er sehe nicht, dass jemand kurzfristig einspringen könne.

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Selbst von einem Deal mit Deutschland will al-Kaabi laut "FAZ" nichts wissen. Die Frage, ob es einen solchen gebe, beantwortete der Minister mit: "Nein". Das heißt allerdings nicht, dass es nicht zu einer Zusammenarbeit kommen könnte. Al-Kaabi ist auch der Chef des staatlichen Konzerns Qatar Energy und hat nach eigenen Angaben großes Interesse an einem Deal. Es gebe einen "klaren Willen", ins Geschäft zu kommen, sagte er.

Al-Kaabis Aussagen könnten also auch Verhandlungstaktik sein. Im Bundeswirtschaftsministerium ist man jedenfalls deutlich zuversichtlicher: "Unseres Wissens nach sind die deutschen Unternehmen in sehr guten und konstruktiven Gesprächen mit der katarischen Seite", sagte eine Sprecherin t-online.

Auch beim deutschen Energiekonzern RWE gibt man sich optimistisch. "Dank der politischen Unterstützung sind wir in guten Gesprächen mit unseren katarischen Partnern", sagte eine Sprecherin t-online. "Die Gespräche werden bereits kurzfristig fortgeführt." Ziel sei es, langfristig Flüssiggas (LNG) zu kaufen, das zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der LNG-Terminals bereitstehe.

Energieminister: "Das ist Blödsinn"

Katars Energieminister al-Kaabi zweifelte vor allem eine schnelle Abkehr von Russland an. "Zu sagen, ich kann heute auf Russland verzichten, und zu behaupten, Katar oder andere könnten das ersetzen, ist lächerlich. Das ist Blödsinn. Das wird nicht passieren", sagte der Minister der "FAZ".

Nach al-Kaabis Angaben hat Qatar Energy erst von 2025 an die Möglichkeit, maßgebliche Mengen bereitzustellen. Fast das gesamte katarische Gas sei bis 2026 durch bestehende Lieferverträge gebunden. Ab 2026 wolle Katar seine Produktion von 77 Millionen auf 126 Millionen Tonnen pro Jahr erhöhen.

Deutschlands Gasbedarf lag im Jahr 2020 bei 86,5 Millionen Tonnen. Und dabei steht fest: Deutschland ist abhängig von russischem Gas. In den vergangenen Jahren kamen über 50 Prozent aus Russland, mittlerweile sind es etwa 38 Prozent, wie die Bundesregierung auf ihrer Webseite mitteilt.

Sorge um wirtschaftliche Folgen

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist die Frage nach der Unabhängigkeit von dieser Gasquelle besonders wichtig geworden. Während die USA ein Embargo verhängt haben, hält Deutschland sich bislang zurück – aus Sorge um die wirtschaftlichen Folgen.

Doch auch das gegenteilige Szenario ist denkbar und bereitet Sorgen: Russland könnte seine Lieferungen als Reaktion auf die Sanktionen des Westens einstellen.

Der russische Präsident Wladimir Putin demonstrierte gerade erst seinen Einfluss, indem er forderte, dass "unfreundliche Staaten" ihr Gas künftig in Rubel bezahlen sollen. Die Forderung ist ein Bruch bestehender Lieferverträge, ihr nachzukommen würde die Sanktionen gegenüber russischen Banken umgehen.

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