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Energiekrise: Esken will Insolvenzen bei Bäckern und Brauereien verhindern


Hilfe durchs Entlastungspaket
Esken will Masseninsolvenzen bei Bäckern verhindern


Aktualisiert am 04.09.2022Lesedauer: 2 Min.
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Teures Handwerk: Inhabergeführte Bäckereien klagen über eine Vielzahl an steigenden Kosten. SPD-Chefin Saskia Esken möchte nun zumindest bei den Energiepreisen für Entlastung sorgen. (Quelle: IMAGO/Mikel Allica)

Die hohen Energiekosten treiben Bäckereien und Brauereien in die Existenznot: SPD-Chefin Esken verspricht nun Besserung – aber reichen die Maßnahmen?

Am Sonntag wagte die Ampelkoalition nach langen Verhandlungen den großen Aufschlag. Ein 65-Milliarden-Euro-Paket soll die deutschen Verbraucher entlasten, damit die hohen Energiekosten nicht zur untragbaren Belastung werden.

SPD-Chefin Saskia Esken betont dabei besonders die Probleme, denen sich immer mehr Handwerksbäcker und Brauereien gegenübersehen. Sie leiden besonders stark unter den gestiegenen Kosten. "Viele haben existenzielle Sorgen", sagte Esken am Sonntag auf der Pressekonferenz.

Tatsächlich scheinen die explodierenden Energiepreise für Strom und Gas viele Handwerksbäcker und kleinere Brauereien an den Rand des beruflichen Ruins zu drängen – einige Bäckereien haben bereits ihr Ende nach mehreren Generationen angekündigt.

Bäckerinnung warnt vor vielen Insolvenzen auf dem Land

So hat die Kölner Traditionsbäckerei Schlechtrimen etwa am Freitag auf dem sozialen Netzwerk Facebook ihr Betriebsende verkündet. 40 Mitarbeiter stehen vor dem Aus, die Bäckerei schließt nach 90 Jahren ihre Türen (mehr dazu lesen Sie hier).

Auch andere inhabergeführte Betriebe straucheln aufgrund der hohen Energiepreise in ganz Deutschland. "Wenn nicht schnell und unbürokratisch geholfen wird, sind Tausende Betriebe und Arbeitsplätze bereits im September gefährdet, und die Versorgung der Bevölkerung, vor allem im ländlichen Raum, droht zusammenzubrechen", warnte die Bäckerinnung Freudenstadt jüngst in der Regionalzeitung "Schwarzwälder Bote".

Ein Grund seien die hohen Energiekosten, denn viele Bäckereien nutzten für ihre Öfen vor allem Gas. Ein Umstellen auf Öl oder Strom ist nicht nur aufwendig und teuer, es verspricht auch nur eine geringe Entlastung. Denn auch die Strompreise sind in den vergangenen Wochen explodiert.

Brauereien klagen über "Kosten-Tsunami"

Auch Brauereien warnen vor einem "Kosten-Tsunami" aufgrund der steigenden Energiekosten. Daher müssten großen Brauereien beginnen, die Preise an die Verbraucher weiterzureichen, sodass auch kleinere Brauer folgen könnten. Ansonsten könnten "angesichts der Kostenentwicklung viele Betriebe in die Knie gehen", warnte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, im August.

Das Entlastungspaket der Ampel möchte nun bei den Energiekosten ansetzen, um Bäckereien und Brauereien zu entlasten. Die Preise für Strom, Gas und Öl sollen durch eine Vielzahl an Maßnahmen gesenkt werden.

So plant die Bundesregierung etwa, eine Strompreisbremse für einen sogenannten Basisverbrauch einführen. Dieser soll zu einem vergünstigten Preis angeboten werden, der Verbrauch, der darüber hinausgeht, werde dann zu marktüblichen Preisen abgerechnet.

Angst vor höherem Mindestlohn bei den Bäckern

Inwiefern diese Regelung auch bei industriellen Kunden greift, wie etwa dem Handwerksbäcker, ließ die Ampel am Sonntag aber noch offen. Den vergünstigten Strom will die Ampel mit einer Gewinnabschöpfung bei den Energiefirmen finanzieren. Zusätzliche Gewinne, die Unternehmen durch die steigenden Preise erzielen, sollen mithilfe einer Umlage eingezogen und umverteilt werden.

Ob das ausreicht für die Bäckereien, ist aber ungewiss. Denn viele klagen nicht nur über die hohen Energiepreise. Auch die Kosten für Zutaten steigen angesichts der hohen Inflationsrate immer weiter an, es gibt kaum Fachpersonal, immer mehr Kunden sparen und zeitgleich fürchten viele Betriebe steigende Löhne für ihre Mitarbeiter.

Gerade diese Angst könnte sich bewahrheiten. Denn SPD-Chefin Esken machte bei der Pressekonferenz am Sonntag auch deutlich: Angesichts der steigenden Preise müssten auch die Löhne deutlich anziehen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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